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Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Titel: Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Rudolf Jost
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menschliche Häckselmaschine. Hart, aber ungerecht.
    Vgl. > Der Intrigant, Der Nachtreter
    Der Korinthenkacker
    Man sagt, dass Korinthenkacker so kleinlich sind, dass sogar das, was bei ihnen aus dem Hintern kommt, ganz klein ist. Mir gefällt rein klangtechnisch die italienische Version: Der Cacasotto.
    Vgl. > Der Erbsenzähler
    Der Kostenoptimierer
    »Aus diesem Betrieb ist mehr rauszuholen«, sagte schon Genosse Ulbricht zu DDR -Zeiten. Was die Leute dann allzu wörtlich nahmen, sich im volkseigenen Betrieb bedienten und das, was zu Hause fehlte, mitnahmen. Heute kopieren kostenoptimerte, jedoch frustrierte Bankmitarbeiter Kundendaten, um sie dem deutschen Fiskus anzudienen.
    Der Krisenmanager
    Egal, wie gut oder schlecht ein Krisenmanager auf der fachlichen Lösungsebene ist, durchgängiges Defizit bleibt die Kommunikation. Diese erfolgt in sieben Schritten:
    1. Abstreiten: »Was kratzt uns ein Elch« (O-Ton Mercedes A-Klasse).
    2. Vertuschen: Was nicht sein kann, darf nicht sein. Der Blinde Fleck wird vergrößert, Tatsachen werden vertuscht.
    3. Angreifer oder Medien beschimpfen: Der Überbringen unangenehmer Nachrichten wird beschimpft. Gezielte Retourkutschen durch Verunglimpfung, Verleumdung oder gezielte Indiskretion.
    4. Inhalte vermischen: Wenn’s nicht anders geht. Motto: Ich nicht, du auch.
    5. Entpolitisieren und neutralisieren: nach dem Motto »Niemand fragt, Politiker antworten« oder, wenn’s nicht anders geht:
    6. Zugeben: Asche aufs Haupt streuen.
    7. Köpfe rollen lassen: Beweisen, dass Handlungsprimat zurückgewonnen ist, und rückhaltlose Aufklärung versprechen und zurück zur Normalität.
    Vgl. > Der Wahrnehmungsmanager
    Der Kronprinz
    Vgl. > Die Nummer zwei
    Der Lakai
    Vgl. > Der Speichellecker
    Der Liebediener
    Vgl. > Der Lakai
    Der Lobbyist
    Vgl. > Der Drahtzieher
    Der Lügner
    Hat ein »taktisches Verhältnis zur Wahrheit«, es wird der »Wahrheit ein schönes Kleidchen angezogen« (Udo Lindenberg), oder geht mit der Wahrheit »haushälterisch um« (bzw. im Umkehrschluss: »die Unwahrheit sorgfältig dosieren«). Der Einfachheit halber erfolgt seine Ausweichrhetorik in einer Dreiteilung der Wahrheit: 1. Die innere Wahrheit, 2. Die interne Wahrheit und 3. Die äußere Wahrheit (für Analysten, Medien und das veröffentlichte Bild). Ehrlich gesagt, ich glaube auch nicht mehr alles, seit ich selber lüge. »Nein, gelogen wird hier nicht, wir betreiben höchstens ›asymmetrische Information‹. Im Übrigen gilt das gebrochene Wort.
    Vgl. > Der Münchhausen
    Der informelle Meinungsführer
    Vgl. > Der Drahtzieher
    Der Moskito
    Sicher kennen Sie die Metapher vom kleinen Moskito, der ein ganzes Schlafzimmer »beherrschen« kann. Kleine Ursache, große Wirkung. Genau wie wenn Ihr vierjähriger Sohn morgens um drei Uhr zu Ihnen ins Bett schlüpft mit der Aussage: »Ich kann nicht schlafen.« Er dreht sich hin und her, jedenfalls so lange, bis Sie selber hellwach sind. Nach 15 Minuten schläft er – und sie warten hellwach den Sonnenaufgang ab. Das ist Liebe.
    Der Münchhausen
    Die einen lügen, weil sie davon ausgehen, dass Ihnen keiner glaubt. Die anderen lügen für »die gute Sache«. Nicht nur Politiker oder Manager. Nein, auch Medienschaffende, denn aus dieser Branche stammt der Satz »Lügen wie gedruckt«.
    Der Nachtreter
    Wenn einer am Boden liegt, weiß man nie, ob er sich noch aufzurappeln vermag. Deshalb muss nachgetreten werden. Der finale Rettungstritt ist seine Art, Widerstand aus dem Weg zu räumen.
    Das Nashorn
    Kommt langsam auf Tempo, wenn aber die gewaltige Masse in Schwung ist, entfaltet das Nashorn irrsinnige Wucht und ist kaum zu bremsen.
    Die Nebelgranate
    Redet, ohne dass ein Gespräch stattfindet, nach dem Motto: »Niemand fragt, Politiker antworten.« Ein schönes Beispiel: 73 »Ein führender Landespolitiker gibt nach einer für seine Partei ungünstig verlaufenden Landtagswahl ein Fernsehinterview:
    Reporter: ›Könnte das eine Führungsdiskussion auslösen?‹
    Politiker: ›Wie bitte?‹
    Reporter: ›Führungsdiskussion!‹
    Politiker: ›Was verstehen Sie darunter?‹
    Reporter: ›Einen Wechsel in der Führung.‹
    Politiker: ›Ist ein Führungsmitglied an Sie herangetreten?‹
    Reporter: ›Nein!‹
    Politiker: ›Na, sehen Sie!‹
    Die Nebelgranate wirkt höflich und gesprächsbereit, doch die Fragen des Reporters bleiben unbeantwortet.«
    Vgl. > Der Wolkenschieber
    Der Opportunist
    Opportunismus ist die Kunst, mit dem Winde zu segeln, den andere machen. 74

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