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Leander und die Stille der Koje (German Edition)

Leander und die Stille der Koje (German Edition)

Titel: Leander und die Stille der Koje (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Breuer
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beiden, mit denen Arfsten Skat gespielt haben will. Sie bestätigen beide uneingeschränkt das Alibi. Arfsten sei fast gleichzeitig gegen neunzehn Uhr mit ihnen gekommen und erst weit nach Mitternacht mit ihnen gemeinsam aufgebrochen.«
    »Glauben Sie denen?«, hakte Bennings nach, während Dernau nur die Stirn runzelte.
    »Schwer zu sagen«, zögerte Olufs. »Wissen Sie, dem Arfsten tut hier niemand etwas, und die Bauern schon gar nicht. Wenn der sagt, ich war mit euch zusammen, dann war er das, auch wenn es nicht stimmt. Jedenfalls habe ich, ehrlich gesagt, so meine Zweifel.«
    »Dann knöpfen wir uns die noch einmal vor«, sagte Dernau.
    Bennings schüttelte den Kopf und entgegnete: »Das hat Zeit. Bei den Sturköppen hier kommen wir so ohnehin nicht weit. Im Moment reicht es mir, wenn wir annehmen, dass Arfstens Alibi wackelt. Damit ist er weiterhin einer unserer Hauptverdächtigen. Was ist mit Maarten Rickmers?«
    »Dessen Alibi steht«, antwortete Olufs diensteifrig. »Ich war bei Ariana Jeronski und ihren Eltern. Die haben getobt, kann ich Ihnen sagen, aber das war mir egal. Ich wollte sehen, wie sich Ariana unter Druck verhält, ob sie dann immer noch zu Maarten steht und sein Alibi bestätigt.«
    »Und das hat sie?«, fragte Bennings.
    »Genau. Sie und Maarten sind die halbe Nacht mit seinem Geländewagen unterwegs gewesen. Sogar den Parkplatz am Siel hat sie bestätigt. Wenn wir also nicht von einem gemeinschaftlich begangenen Mord ausgehen, können wir Maarten ausschließen.«
    »Tja, wen haben wir denn dann noch außer Brar Arfsten?«, überlegte Bennings. »Hilke Rickmers und eventuell eine oder einen Unbekannten, also eine Geliebte von Rickmers oder deren Ehemann oder einen Geliebten von Frau Rickmers. Und dann wäre da noch Günter Wiese, wenn ich unsere Ausgangshypothesen durchgehe.«
    »Dann fangen wir doch gleich noch mal bei der trauernden Witwe an«, schlug Dernau grinsend vor. »Zumindest hat die ja wohl kein Alibi mehr, wenn ihr Sohn nicht zu Hause war. Danach besuchen wir den Jäger Paulsen und die Geschäftsführerin Olsen. Frau Rickmers wird uns die Adressen geben können. Wiese und Arfsten knöpfen wir uns wieder vor, wenn es weitere Hinweise gibt.«
    »Einverstanden«, stimmte Bennings zu und erhob sich. »Gute Arbeit, Herr Olufs. Wenigstens einer hier, den man gebrauchen kann.«
    Er nickte dem Hauptmeister zu und verließ gefolgt von seinem Kollegen Dernau, der Olufs im Vorbeigehen noch schnell so kräftig auf die Schulter klopfte, dass der mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammensackte, die Zentralstation. Draußen liefen sie Oberkommissar Hinrichs direkt in die Arme, der erschrocken zur Seite sprang.
    »Wo kommen Sie denn her?«, fragte Dernau streng.
    Hinrichs schluckte, überlegte einen Moment und stammelte dann: »Außentermin.«
    »Außentermin, soso. Wohl wieder bei der Zeitung, was?«, kommentierte Dernau, während Bennings überhaupt keine Notiz von dem Polizeioberkommissar nahm und sich geradewegs ins Auto setzte.

8
    Hilke Rickmers zeigte sich wenig erfreut, als die Kommissare schon wieder vor ihrer Tür standen. Sie führte sie zwar ins Wohnzimmer, aber Platz nehmen mussten die Männer ohne ihre Einladung.
    »Ich habe Ihnen doch schon alles gesagt«, begehrte sie auf. »Oder wollen Sie mir mitteilen, dass die Leiche meines Mannes freigegeben ist, damit wir die Beerdigung vorbereiten können?«
    »Tja, da muss ich Sie enttäuschen«, antwortete Bennings. »Wir können die Leiche erst freigeben, wenn alle Spuren gesichert sind und wir genau sagen können, dass wir sie nicht mehr für weitere Untersuchungen benötigen. Ein paar Tage werden Sie sich wohl noch gedulden müssen.«
    »Was wollen Sie dann schon wieder von mir?«
    »Das ist so, Frau Rickmers: Es sind begründete Zweifel an Ihrem Alibi aufgekommen.«
    »Was soll das heißen? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass mein Sohn und ich den ganzen Abend zusammen hier im Haus verbracht haben. Wenn Ihnen das als Alibi für uns nicht genügt, kann ich Ihnen auch nicht helfen.«
    »Mir müssen Sie auch gar nicht helfen«, erklärte Bennings in provozierend ruhigem Tonfall. »Das Problem ist, dass ein Alibi einzig und allein den Verdächtigen hilft, und das sind in diesem Fall Sie und Ihr Sohn. Also bitte, überlegen Sie noch einmal genau, ob Sie sich in dem betreffenden Abend nicht irren und vielleicht doch nicht mit Ihrem Sohn hier zu Hause waren.«
    »Ich war hier, und mein Sohn auch«, entgegnete Hilke Rickmers störrisch.
    »Tja, dann

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