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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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dass es sich um eine steinerne Figur handelte. Sie bewachte den Eingang zu einem Tal, und obwohl die Arbeit des Handwerkers grob war, sollte sie eindeutig einen Troll darstellen. Timor und sein Vater wechselten einen Blick.
„In diesem Tal muss sich die Trollfestung zu befinden.“
Sie betraten das Tal. Nun da es bald dunkel werden würde, suchten sie sich rasch einen Lagerplatz, und Timor übernahm die erste Wache.
    Als Leandra aufwachte, hörte sie Taron nicht schnarchen. Leise rief sie seinen Namen, und Furcht breitete sich in ihr aus, als er nicht antwortete. Taron war ein Kind und Kinder verloren oft schnell das Interesse.
„Leandra, ich bin wieder da!“, brüllte plötzlich eine Stimme, und der Prinzessin fiel ein Stein vom Herzen. Sie war froh, dass Taron sofort den Stein wegschob und sie hinaus kriechen konnte. Das Licht der Fackel blendete sie, und beim Versuch aufzustehen, gaben ihre Beine unter ihr nach. Leandra fühlte sich schwach, und eigentlich tat ihr jeder Muskel weh.
„Du brauchst etwas zu essen“, sagte der Troll. „Schau, ich habe dir Beeren mitgebracht.“
Beeren? Ein ganzer Beerenstrauch samt Wurzeln lag neben dem Höhleneingang. Taron brachte die Pflanze zu Leandra, und sie sah, dass die Beeren essbar waren. Die Prinzessin zupfte die reifen Früchte ab und schob sie sich in den Mund, während der kleine Troll ungeduldig wartete.
Nachdem Leandra ihren Hunger gestillt hatte, fragte sie: „Was hast du mit mir vor?“
„Ich möchte, dass du meine Freundin wirst und mit mir spielst.“
„Das klingt so, als wärst du einsam.“
Taron blickte zu Boden.
„Es gibt keine anderen Trollkinder. Na ja, zwei schon, leider sind die älter und finden Spiele kindisch, und man muss mehrere Wochen reisen, um sie zu besuchen.“
Seine Stimme klang traurig, und Leandra hatte Mitleid mit Taron, auch wenn er ein Troll war. Später würde er wahrscheinlich genau so ein garstiges Ungeheuer wie seine Brüder werden, aber noch war er nur ein Kind, das keinen Vertrauten hatte. Die Prinzessin bemerkte, dass Taron sie neugierig ansah.
„Was spielt ihr Menschen denn?“, wollte er wissen.
„Verschiedenes.“ Leandra überlegte, was dem Troll gefallen könnte. „Fangen zum Beispiel.“
„Fangen?“
„Einer läuft weg, und der andere versucht, ihn zu bekommen.“
„Also jagen?“
„Nein, du tötest ihn nicht, sondern berührst ihn nur, und danach muss er dich fangen.“
„Das hört sich lustig an.“
„Fangen macht mehr Spaß, wenn man es draußen spielt.“
„Das ist kein Problem“, sagte Taron, und tatsächlich erfüllte die Trollmutter ihm diesen Wunsch, allerdings blieb sie in der Nähe, um aufzupassen. Hoffentlich wendet sie sich bald anderen Dingen zu , dachte Leandra, als sie dem kleinen Troll wieder nachlief, und dieser vergnügt lachte. Nach einiger Zeit war Taron erschöpft und ließ sich rückwärts zu Boden fallen.
„Nur eine kleine Pause“, flüsterte er.
Die Amazonenprinzessin sah zum Sternenhimmel hinauf und fragte sich, was Adain und Timor wohl gerade taten. Ob sie sie suchten? Nein, darauf durfte Leandra sich nicht verlassen. Vielleicht dachten die beiden, dass sie schon tot wäre. Sie musste alleine entkommen und das noch diese Nacht. Ihre Rippen schmerzten seltsamerweise nicht mehr, dennoch waren die Trolle nicht so schwerfällig, wie sie aussahen. Um ihnen zu entkommen, brauchte Leandra einen Vorsprung. Wenn Fangen Taron so gut gefiel, dann vielleicht auch ein ähnliches Spiel.
„Was machen wir jetzt?“, fragte der kleine Troll und setzte sich auf.
„Wir könnten Verstecken spielen.“
„Oh ja! Das habe ich mal mit Gorn gespielt. War lustig, bis er mich fand und übers Knie legte. Wirst du mich auch verhauen?“
„Nein, natürlich nicht, aber wenn ich dich gefunden habe, musst du mich suchen.“
„Lass uns anfangen!“
Leandra bedeckte die Augen mit den Händen und zählte bis fünfzig. Nachdem sie fertig war, blickte sie sich um. Weder die Trollmutter noch Taron waren zu sehen, dafür entdeckte sie seine Spur und folgte ihr langsam. Am meisten achtete die Prinzessin auf ihre Umgebung. Sie hatte nicht mitbekommen, wann die Trollin verschwunden war. Vor der Pause war sie noch da gewesen. Wahrscheinlich war sie gegangen, als Leandra über Adain und Timor nachgedacht hatte. Tarons Spur führte um einen Felsen, und Leandra schlich sich von hinten an.
„Hab dich“, flüsterte sie, nachdem sie hinter dem kleinen Troll stand. Taron fuhr herum und grinste.
„Jetzt bist du

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