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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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verschont. Als sie ankamen, sahen sie, dass die Behauptung, dass es in Nenreth keine Gassen gab, stimmte. Gerade führten die Straßen von Nord nach Süd, von West nach Ost, und der Marktplatz lag genau in der Mitte und bildete ein vollkommenes Rechteck.
Dort hatte sich vor dem Eingang eines Gebäudes eine große Menge versammelt, und Timor erkannte, dass es sich um ein Gericht handelte.
„Warum unternimmt ihr nichts gegen dieses Pack?“, rief ein Mann.
Eine Stimme antwortete: „Bürger von Nenreth, unterstützt diese Menschen nicht, indem ihr sie beachtet. Geht eures Weges.“
Obwohl einige immer noch schimpften, gehorchten die Menschen, und Timor, Adain und Leandra sahen, dass direkt vor dem Gericht eine Gruppe Gaukler im Kreis saßen. Sie blickten zu dem Gerichtsdiener auf, der zwischen den beiden Wachen stand und die Arme in die Hüfte gestemmt hatte.
„Wir wollen den Richter sprechen, der Johars Fall verhandeln wird“, sagte einer der Gaukler.
Der rechte Wachmann gab einen Laut von sich, der sich verdächtig nach einem Knurren anhörte.
„Glaubt ihr, ihr könnt den Richter mit diesem Verhalten beeindrucken?“
„Bitte“, Eine Frau im grünen Gewand stand auf, „mein Sohn ist unschuldig. Lasst mich wenigstens kurz zu ihm, ich möchte ihn sehen.“
„Du wirst deinen Sohn bei der Verhandlung sehen. Jetzt macht den Weg frei, sonst lasse ich euch festnehmen, und ihr könnt euch selbst überzeugen, dass Johar gut untergebracht ist. Natürlich werdet ihr in einem anderen Stockwerk einquartiert als er.“
Der Mann neben Johars Mutter erhob sich und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Mit Tränen in den Augen nickte sie, und die Gaukler standen auf, um zu ihrem Wagen gehen.
„Meint ihr, dass dies meine Aufgabe ist?“, fragte Timor.
Adain fuhr sich nachdenklich über den Bart.
„Möglich, sprechen wir mit ihnen.“
Die Gaukler schienen die bösen Blicke, die die Bewohner ihnen zu warfen, ebenso wenig zu bemerken wie ihr Näherkommen. Johar muss ein schlimmes Verbrechen vorgeworfen werden , dachte Timor.
„Entschuldigung“, sagte Adain, und einer der Männer wandte sich ihnen zu.
„Leider wird es heute keine Vorstellung geben.“
„Deswegen sind wir auch nicht hier. Warum habt ihr vor dem Gericht protestiert?“
„Sie haben meinen Sohn verhaftet!“, rief Johars Mutter aus. „Er soll jemanden umgebracht haben.“
„Das wird diese Leute hier kaum interessieren.“ Der Mann, der dies sagte, reichte Timor gerade mal bis zum Bauchnabel.
„Wir würden gerne helfen.“
„Was immer eure Gründe dafür sein mögen, ihr werdet nicht mehr Erfolg haben als wir. Seit Johars Verhaftung vor fünf Tagen sitzen wir jeden Morgen einige Stunden vor dem Gericht. Es nützt nichts. Sie lassen keinen von uns zu ihm.“
Timor spürte, dass keinen Sinn hätte, weiter mit ihnen zu sprechen. Sie waren wütend und verzweifelt, wahrscheinlich sogar zu Recht. Adain, Leandra und Timor zogen sich zurück, aber es war nicht schwer zu erfahren, dass das Gefängnis im Südviertel lag.
„Sei vorsichtig“, ermahnte sein Vater ihn.
„Mir wird schon nichts passieren.“ Timors Hand schloss sich fest um die Münze. Ob er mit ihrer Hilfe zu Johar gelangen konnte?
Timor ging zum Gitter und sah zwei Männer Wache stehen.
„Hallo“, sagte er. Keiner erwiderte den Gruß. Mürrisch wollten sie wissen, was er hier wollte.
„Ich möchte den Gefangenen Johar sprechen.“
„Also bist du ein Gaukler. Ihr macht uns wirklich nur Ärger.“
„Ich bin kein Gaukler.“
„Egal, für einen Besuch brauchst du die Erlaubnis des Richters.“
„Oder das hier?“ Timor zeigte die Münze, und der blonde Wachmann trat ans Gitter heran.
„Das ist - in Ordnung.“ Er musterte ihn. „Hast du Waffen?“
„Ja, zwei Dolche.“
„Die musst du mir geben.“
Nachdem Timor sie ihm durch das Gitter gereicht hatte, wurde die Seitentür geöffnet, und der Mann trat hinaus.
„Danke, im Vorhof muss ich dich noch einmal durchsuchen. Komm herein.“
Timor nickte und folgte dem Wachmann ins Innere. Sobald er eingetreten war, wurde er sorgfältig abgetastet.
„Muss hart sein, die Glücksgöttin verärgert zu haben.“
„Das ist wahr.“
Der Wachmann war fertig mit der Durchsuchung und erhob sich.
„In Ordnung, ich werde dich zu Johar bringen.“
Die Zellen, an denen sie vorbeigingen, waren eng, doch vollkommen sauber, und selbst die Gefangenen machten einen gepflegten Eindruck. Irgendwie war Timor überzeugt, dass es hier keine Ratten gab. Schließlich blieb die Wache

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