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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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Mira ist nervös.“ Die Ohren von Farinas gut ausgebildeter Stute zuckten vor und zurück. „Ich denke, wir sollten absteigen.“
Die Warnung kam zu spät. Während Farina es gelang, vom Pferderücken zu gleiten, bäumte sich der Hengst auf und Timor und Adain wurden abgeworfen. Im nächsten Augenblick stürmten die beiden Pferde davon.
„Habt ihr euch verletzt?“
Adain schüttelte den Kopf, Timor dagegen spürte einen brennenden Schmerz im rechten Handgelenk. Verdammt , dachte er.
„Timor? Was ist mit deiner Hand?“
Ein plötzliches Zischen hinderte ihn daran zu antworten, Timor wandte den Kopf und sah, dass sich zwei Hydras näherten. Die schlangenhaften Jungtiere waren so groß wie Ziegenböcke, und jede Hydra hatte zwei Köpfe.
Rasch zog Farina das Schwert, und Adain hob seinen Stock.
„Geh zwischen uns!“, befahl sein Vater, und Timor gehorchte.
Zehn Schritte von ihnen entfernt, hielten die Hydras an und richteten sich auf. Facettenartigen Augen musterten sie, und die Köpfe schwangen hin und her, als warteten sie auf etwas. In Timor keimte die Hoffnung, dass sie vielleicht nur auf Bewegung reagierten, doch dann griffen sie wie auf ein unsichtbares Signal hin an.
    Anura stand mitten in der Steppe, und Leandra hatte das Gefühl, dass er auf sie wartete. Nun würde sich es entscheiden, ob sie füreinander bestimmt waren. Langsam ging sie auf ihn zu. Sie versuchte nicht, beruhigend auf ihn einzusprechen. Er war nicht wie andere Pferde. Einen Schritt vor ihm blieb die Amazonenprinzessin stehen und erwiderte seinen Blick. Ein fast magisches Erlebnis begann, als sie einander in die Augen sahen und anfingen sich zu verstehen. Seitdem Kiran ihm das Leben gerettet hatte, hatte Anura Gefühle und Gedanken, die kein Pferd jemals verspürte, und der Preis seiner Einzigartigkeit war Einsamkeit.
Der Hengst trat vor, sodass sie ihn berühren konnte. Sein Fell glänzte, und obwohl er nie gestriegelt worden war, hatten Schweif und Mähne keine einzige Klette. Er stupste Leandra an, damit sie aufstieg. Anura war so groß, dass sie nicht über seinen Rücken sehen konnte. Mit einem Satz könnte sie oben sein, aber das plötzliche Gewicht würde ihn sicher erschrecken.
Er stieß sie wieder an, und Leandra zog sich an dem Widerrist hoch. Vorsichtig schwang sie das Bein rüber und richtete sich auf. Sie saß wirklich auf Anuras Rücken! Was hatte sie anders gemacht als die vielen anderen vor ihr? Sie beugte sich vor.
„Danke“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Möchtest du mir zeigen, wie schnell du bist?“
Er wieherte und galoppierte los. Anura war so schnell, dass die Landschaft zu einem farbigen Streifen verschwamm und der Wind, der an ihren Ohren vorbeirauschte, zu einem tosenden Orkan wurde. Leandra hielt sich die Hände über die Ohren, und der Hengst wurde sofort langsamer.
Liebevoll streichelte sie seinen Hals, als sie plötzlich einen Kampfschrei hörte. Das ist Farinas Stimme gewesen , dachte die Prinzessin und lenkte Anura dorthin, woher die Stimme gekommen war.
Das Bild, das sich ihr bot, schien aus einem Albtraum zu kommen. Ihre drei Gefährten wurden von zwei schlangenhaften Wesen bedrängt. Ihr Verstand flüsterte ihr zu, dass Hydras ausgestorben waren, doch nun war nicht die Zeit darüber nachzudenken. Leandra zog ihr Schwert und schlug einen der Köpfe ab, bevor das Ungetüm sie bemerkte. Schmerzerfüllt schrie der verbliebene Kopf auf, und Farina nutzte die Gelegenheit und stieß zu. Die erste Hydra fiel tot zur Erde.
Verwirrt, dass die Verhältnisse jetzt zu ihrem Ungunsten standen, wich die zweite Hydra ein Stück zurück. Adain ließ seinen Stab auf ihren linken Kopf niedersausen, sodass der Schädel krachte. Betäubt taumelte die Hydra, und Farina enthaupte erst den linken Hals, dann den rechten.
„Leandra!“ Sie drehte sich zu Timor um. In diesem Moment erhob sich der Leib der zuerst getöteten Hydra mit einem neuen Kopf und verbiss sich in Timors Unterarm.
„Eine Königshydra!“, rief Farina entsetzt, und Leandra erstarrte. Das einzige Mittel, eine Königshydra zu töten, war Feuer. Wo um Himmelswillen, sollten sie Feuer hernehmen? Und wie sollten sie Timor retten?
Anura bäumte sich auf, und Leandra rutschte von seinem Rücken. Ohne zu zögern, griff das unsterbliche Pferd an. Die Hydra ließ von Timor ab, rammte ihre giftigen Zähne in Anuras Hals und schlang sich um den Pferdekörper. Das Gift hatte keinen Einfluss auf ihn, wie ein Blitz schoss er mit der Hydra davon.
Leandra lief zu Timor hin,

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