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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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für mich. Jack war so voller Energie, ständig redete er, ständig war er in Bewegung. Das allein laugte mich schon aus, auch wenn ich mich nicht so fühlte wie jetzt. Trotzdem, es kam mir vor, als wäre er der einzige Freund, den ich auf der Welt noch hatte, und ich war ihm dankbar. Wir verstanden einander. »Echtes Essen, bitte. Das hier ist der letzte Ort, an dem ich für den Rest meines jämmerlichen Lebens festsitzen will.«
    »Dein Wunsch sei mir Befehl.« Er verschwand durch die Wand und ich legte mich hin, die Augen geschlossen, und versuchte, an nichts zu denken, nie wieder. Wenn ich nur schlafen könnte, schlafen, ohne dabei über eine Zukunft ohne Lend oder die Leere in mir nachdenken zu müssen. Das würde mir schon reichen.
    Ich war beinahe eingedämmert, als ein Paar Hände mit rasiermesserscharfen Nägeln mich bei den Schultern packten und quer durch den Raum schleuderten.
    Mit einem übelkeiterregenden Knacken donnerte mein Arm auf die Kante eines Beistelltischchens und ich sackte benommen zu Boden. Ich spürte, wie das Blut aus den Fingernagelwunden an meinen Schultern sickerte. Was war denn jetzt los?
    »Steh auf!«, krächzte Fehls schreckliche Stimme. »Wollen doch mal sehen, wie sehr ich dir wehtun kann, ohne dich zu töten.« Ich sah in ihre fiebrig glänzenden Augen und sie lächelte. »Auf wie viele deiner Gliedmaßen kannst du verzichten?«
    Sie vergrub die Hand in meinem Haar und zerrte mich so vom Boden hoch. Ich schrie auf, als ein sengender Schmerz meinen Arm durchzuckte. Unwillkürlich umklammerte ich ihn mit der anderen Hand und Fehls Gesicht leuchtete auf vor grausamem Entzücken. Sie packte zu, genau an der Stelle, wo er gebrochen war, und ich brüllte, während die Lichter vor meinen Augen verschwammen. Ich ertrug die Qual nicht länger; ich würde ohnmächtig werden. Ich wollte ohnmächtig werden.
    »Evie!«, schrie Jack. »Lass sie das nicht mit dir machen! Wehr dich!«
    Fehls Gesicht war direkt vor meinem, ihr Atem heiß und animalisch. Wut flammte unter meinem Schmerz auf, Wut über diese Fee und alles, was sie mir, was sie Vivian angetan hatte. Was sie und die Ihren der Welt angetan hatten. Ich presste meine unverletzte Hand auf ihre Brust. Es war an der Zeit zu beenden, was Viv begonnen hatte.
    Ich öffnete die Schleusen und Fehls Augen weiteten sich vor Schreck und Angst. Ein Beben durchlief mich, als ich ihr Gesicht so sah. Es geschah ihr recht, so auszusehen.
    In einer Welle von Energie und Vertrautheit trat ihre Seele in Verbindung mit meiner; die Funken und Ströme in mir wallten auf, um sie zu begrüßen, willkommen zu heißen, sie einzusaugen. Ihre Seele war ein dunkles, wildes Rauschen, wie der Wind, der auf ewig durch eine schwarze Schlucht heulte. Ich konnte ihre Dunkelheit schmecken, konnte schmecken, wie es wäre, sie zu besitzen.
    In diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich nichts von Fehl in mir haben wollte.
    Ich stieß sie von mir und sie kauerte sich zitternd auf dem Boden zusammen und schlang die Arme um ihren Körper.
    »Was machst du denn?«, rief Jack.
    Ich zitterte ebenfalls, geschwächt durch den Kraftaufwand, der nötig gewesen war, um die Verbindung zu unterbrechen, bevor ich Fehl ihre Seele nahm. Erschöpft wie noch nie, mit solchen Schmerzen im Arm, dass ich kaum geradeaus sehen konnte, schüttelte ich den Kopf. »Ich will nichts mit ihr zu tun haben. Denfehlath«, sagte ich und ihr Kopf hob sich mit einem Ruck. »Geh weg und komm nie wieder in Jacks oder meine Nähe.«
    Sie richtete sich auf, ihre Bewegungen steif und künstlich wie die einer Marionette, und verschwand durch eine Pforte in der Wand.
    Bebend sank ich zu Boden.
    »Warum hast du sie nicht getötet?« Ungläubig und wütend sah Jack mich an. »Nach allem, was sie getan hat?«
    »Du verstehst das nicht. Ich hätte ihr die Seele geraubt. Aber ich will nichts von ihr in mir haben, Jack. Eine Feenseele wäre noch schlimmer als gar nichts.«
    Er sah aus, als würde er jeden Moment explodieren, dann aber seufzte er tief. »Na schön.« Er setzte sich neben mich auf den Boden und nahm meine unverletzte Hand in seine. »Es spielt so oder so keine Rolle. Nicht nach dem, was wir tun werden.«
    »Und was werden wir tun?«
    Ein entrücktes Lächeln breitete sich auf seinem Lausbubengesicht aus und verwandelte es in etwas engelhaft Schönes. »Wir retten die Welt, Evie. Wir sorgen dafür, dass die Feen nie wieder jemandem wehtun können.«

Das Grauen hat Grübchen
    Verwirrt sah ich Jack an. »Wie

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