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Lebe wohl, Erde!

Lebe wohl, Erde!

Titel: Lebe wohl, Erde! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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schneller haben wollte als mich, und es blieb mir nichts übrig, als sie zum Bahnhof zu begleiten, wo sie als Armeeangehörige in den Zug stieg und ich als Zivilist zurückblieb. Dann ging Dick Wilson zur Armee, und kurz darauf seine Frau Jessica ebenfalls zu den WACs, und ich begleitete sie als Zivilist zum Bahnhof. Ich fuhr vor Ungeduld schon fast aus der Haut. Aber endlich, am 1. April 1943 kam ich an die Reihe.
    Als Abschiedsgeschenk gab Popular mir einen Scheck für eine neue Kurzgeschichte mit dem Titel DARKSIDE DESTINY, und man bezahlte mir einen ganzen Penny pro Wort. Ich würde diese Geschichte gern hier einfügen, ich würde sie auch gern selbst lesen, aber ich habe sie nie gedruckt zu Gesicht bekommen, denn das Magazin ging zu der Zeit ein.
    Vor ein paar Tagen besuchte mich ein junger Freund, der gerade seine Grundausbildung beendet hatte. Er erzählte mir, daß drei Kameraden in seiner Kompanie Selbstmord begangen hatten und nicht wenige desertiert waren. Offenbar macht man es jetzt anders.
    Natürlich war nicht alles eitel Sonnenschein, aber mich störten nicht einmal kleinliche Schikanen. Die ersten paar Tage waren ausgesprochen aufreibend. Ein Leutnant hieß uns in Camp Upton willkommen. Er gönnte uns ein falsches Lächeln und versprach uns schnellste Einstufung und Jobs, die unseren Fähigkeiten angemessen waren. Ich wurde schließlich zum Latrinenreinigen eingeteilt. Am zweiten Tag erhielt ich meine Testauswertung, und der Klassifizierungssergeant gab zu, daß sie recht beachtlich war, und es ermöglichen würde, selbst die Waffengattung zu wählen. Woraufhin man mich für diese Nacht zum Küchendienst abordnete. Am dritten Tag gab ich mein Formular mit den bevorzugten Waffengattungen ab. Aufgrund der Testauswertung war ich meiner so sicher, daß ich schrieb, Feldartillerie, Panzerkorps, ja selbst die Infanterie sei mir recht, nur nicht die Air Force. Woraufhin man mich zur Air Force schickte.
    Die Air Force Grundausbildung fand in Miami Beach statt, das damals noch nicht eine so große Attraktion war, wie es jetzt ist, aber es gab schon eine Menge Hotels, doch keines war belegt, da die Beförderungsschwierigkeiten die Touristen zu Hause hielt. Also schlossen die Hotelbesitzer Verträge mit der Air Force ab, und wir durften in luxuriösen Hotels wohnen, zwar zu sechst oder acht in einem Zimmer, aber dafür hatten wir die herrliche Floridasonne und die Schwimmbecken kostenlos. Um vier Uhr fünfundvierzig hieß es aufstehen, wenn noch die Sterne am Himmel glitzerten. Wir marschierten, die obligatorischen Lieder schmetternd, den Strand auf und ab. Flugzeugerkennungsunterricht fand in gemieteten Filmtheatern auf der Lincoln Road statt, militärischer Drill auf einem Golfplatz. Hindernistraining gab es auf den Sanddünen, wo wir mit den Klapperschlangen biwakierten. Wir lernten Handgranatenwerfen und feuerten Tausende von Runden Munition hinaus auf den Atlantik. Diese Grundausbildung dauerte zwei Monate, und das Schlimmste daran war für mich, daß ich sie dann beendet hatte und Miami Beach verlassen mußte.
    Weshalb sie mir so gut gefiel? Hauptsächlich lag es wohl daran, daß ich mit keiner Verantwortung belastet wurde. Man sagte mir bei jedem Schritt, was ich tun mußte. Es war der vollkommene Urlaub von der Verantwortung, und jetzt wird mir klar, daß es auch der einzige war, den ich je hatte.
    Mit meinem guten Freund Joe Winters und einer Gruppe anderer neugebackener Gefreiter schickten sie mich zur technischen Ausbildung als Wetterbeobachter. Sie fand auf Chanute Field, Illinois, statt, einem Fliegerhorst mit 30 000 Mann, der dem Städtchen Rantoul angeschlossen war, dessen stolze Einwohnerzahl ganze fünfzehnhundert betrug. Ich hatte immer noch das Gefühl, in den Streitkräften ein Zuhause gefunden zu haben. Es machte mir Spaß, über Bjerknessche Idealzyklonen zu lernen und über Isobaren, und mit der Beförderung hatte ich nun vierundfünfzig Dollar pro Monat für mich. Außerdem waren auf Chanute Field Ehefrauen gestattet. Ich hatte zwar im Augenblick keine, aber Joe schon, und Dorothy Winters stellte sich als ganz reizende junge Dame heraus, die einen schnellen Verstand und einen herrlichen Humor hatte.
    Das andere Großartige an Chanute Field war, daß auch Jack Williamson dort war. Jack hatte bereits die Wetterbeobachterklasse hinter sich. Danach war er ungefähr zwei Jahre im Feld gewesen und zurückgekommen, um einen Kurs für Fortgeschrittene als Wettervorhersager mitzumachen. Ich war

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