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Leben aus der Asche

Leben aus der Asche

Titel: Leben aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton & Robert Artner
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Hamilton war noch nicht fertig.
    »Da ist noch etwas, was mir ernsthaft Kopfzerbrechen macht«, fuhr der General fort. »Es betrifft die Sabotageversuche bei uns. Glücklicherweise ist nichts Entscheidendes zu Bruch gegangen, aber wir müssen stets auf einen neuen Anschlag gefaßt sein. Ich ordne daher an, daß ab sofort sämtliche Posten verdoppelt werden. Wir müssen verschärft auf der Hut sein! Beobachten Sie die Leute! Sie wissen, daß nicht alle bestes Material sind; möglicherweise hat sich jemand eingeschlichen, der schon den festen Vorsatz hatte, unser Werk zu sabotieren! Unterbinden Sie jeden neuen Sabotageversuch!« Er blieb stehen und sah jeden einzelnen scharf an. »Sie haften mir mit Ihrem Kopf dafür, ist das klar?« Er drehte sich um und kehrte hinter seinen Schreibtisch zurück. »Das wäre alles«, sagte er ohne besondere Betonung.
    Sekunden später war er allein.
    Er stand auf und studierte die Landkarte. Dann, als habe er eine Idee, schlug er sich mit der Faust auf eine Handfläche und verließ den Raum.
     
    *
     
    Die Soldaten saßen in der Kantine. Sie hatten eben eine langatmige Ansprache des Generals über sich ergehen lassen müssen.
    »Der hat einen Redefluß, als ob er dafür bezahlt würde«, sagte Dee. »Na, was ist?« fragte er Davies, »hat's geklappt?«
    Davies nickte.
    »Wenn sie in Jackville nicht alle schlafen, wissen sie jetzt, was gespielt wird!«
    Dee atmete auf. Das war geschafft! Jetzt jedenfalls konnten sie nur noch abwarten.
    »Und wie war's bei dir?« fragte Davies lächelnd.
    Dee verzog das Gesicht.
    »Er hat dauernd gewonnen«, sagte er säuerlich.
    Davies lachte und stieß Brooks an.
    »Glaubst du, sie können den Termin einhalten?«
    Davies zuckte die Schultern.
    »Das ist die große Unbekannte in unserer Rechnung«, sagte er. »Wenn sie nur Lastwagen haben, wird's äußerst knapp.«
    »Du hast doch über Funk gehört, daß Engländer mit einem Flugzeug zu ihnen gestoßen sind«, warf Gerald Brooks ein.
    »Das ist sicher hinüber«, meinte Davies. »Nach einer Notlandung kriegen sie das Ding nicht wieder hoch.«
    »Weiß man nicht«, sagte Dee. »Feststeht jedenfalls, daß wir getan haben, was wir konnten. Jetzt sind sie dran!«
    Davies nickte.
    Er wollte noch etwas sagen, schwieg aber, als er sah, daß jemand auf ihren Tisch zukam.
    Es war Josh Tormayer.
    »Abend«, sagte Tormayer und zog sich einen Stuhl vom Nachbartisch heran. Er setzte sich und betrachtete Simon Dee nachdenklich.
    »Sag mal«, sagte er nach einer Weile, »was meinst du denn damit, als du gesagt hast, ›wenn der Krieg vorbei ist‹?«
    Dee zog seine Pfeife aus der Tasche.
    »Irgendwann muß er ja mal vorbei sein, nicht?« sagte er freundlich.
    Tormayers Nasenflügel zuckten begehrlich, als Dee dicke Rauchwolken in die Gegend paffte.
    »Das kann aber noch lange dauern«, sagte Tormayer.
    »Was?«
    »Bis der Krieg zu Ende ist, meine ich!«
    Dee stopfte mit dem Daumen den Tabak fest.
    »Da bin ich nicht so sicher«, sagte er beiläufig und stand auf. »Entschuldige, ich muß noch etwas erledigen!«
    Und wieder ließ er Tormayer mit offenem Mund zurück.

 
10.
     
    Am westlichen Rand von Jackville entstand eine neue Wohnsiedlung. Zimmermann stand mit Buchanan und Ewert vor den nackten Mauern eines neuen Hauses. Sie begutachteten das Tempo, mit dem gebaut wurde.
    »Paßt bloß auf, daß die Wände nicht schief werden«, sagte James Buchanan gutmütig.
    Dick Evans, der Mörtel mischte, drohte ihm mit einer Schaufel.
    »Klug reden kann jeder«, sagte er und lachte.
    Zimmermann wandte sich an Ewert.
    »Kommen Sie«, sagte er, »wir haben noch etwas zu besprechen. Sagen Sie Townshend noch Bescheid, bitte.«
    Sie gingen langsam zurück. Es war ein schöner Spätsommertag.
    »Diese Ruhe«, sagte Buchanan, »tut gut. So habe ich immer leben wollen!«
    Zimmermann kickte einen Stein aus dem Weg.
    »Hoffentlich täuscht uns die Ruhe nicht, James«, sagte er.
    »Wieso?«
    »Hamilton!«
    »Der kommt nicht mehr!«
    »Wer ist das?« fragte Ewert, der sie wieder eingeholt hatte.
    »Hamilton war General der US-Luftwaffe«, sagte Zimmermann. »Wir haben ihn und andere Militärs vor gut einem Jahr aus einem Bunker im Norden geholt. Die meisten Offiziere sind bei uns geblieben und leben und arbeiten jetzt hier. Hamilton hat den Ort verlassen und Cornertown überfallen. Sie kennen ja den Ort. James meint nicht, daß Hamilton noch an Rache denkt und zurückkommt, ich glaube eher, daß Hamiltons Gedanken in ganz andere

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