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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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warf er sie geradezu auf das Bett in dem Zimmer, was Julia zuvor organisiert hatte. Wild und mit beinah grober Gewalt nahm er sie. Julia war nicht erschreckt, vielmehr erregte es sie und sie hoffte sogar darauf, dass er sie schlagen würde. Sie fühlte sich, als ob sie eine Tracht Prügel verdient hätte.
    Er war der erste Mann, den sie gern ein zweites Mal getroffen hätte. Der Sex war anders, sehr viel fordernder, als alles, was sie bisher erlebt hatte. Er achtete in keiner Weise darauf, ob Julia auf ihre Kosten kam, was genau sein Verhalten wiederum auslöste. Nach zwei Stunden war sie befriedigt wie lange nicht. Aber schlagen wollte er sie dann doch nicht.
     
    Am Ende eines heißen und äußerst wilden Sommers, hätte Julia nicht mehr sagen können, mit wie vielen Männern sie geschlafen hatte. Sie zog beinah jeden Abend los, um sich Befriedigung zu holen. Aber ganz egal, mit wie vielen Männern sie schlief, glücklich war sie nie. Vielleicht für den Bruchteil einer Sekunde zufrieden, wenn sie keuchend und schwitzend auf oder unter einem Mann lag.
     

32. Kapitel: Harald
    Am Morgen hatte sich der Herbst noch von seiner sonnigen Seite gezeigt und ließ das Laub golden in der Sonne strahlen. Gegen Mittag zogen dicke Wolken auf, die von einem heftigen Wind vorangetrieben wurden. Er rüttelte an den Bäumen und versuchte ihnen die noch am Morgen so schön glänzenden Blätter zu entreißen.
    Als Julia die Kanzlei am Nachmittag verlassen hatte, begann es zu regnen. Sie hasste dieses Wetter und den damit drohenden Winter, der sie nötigte wärmende Kleidung zu tragen. Ihre Röcke mussten zwangsläufig die Länge bis zum Knie verlängern, da sie sonst nicht in der Lage gewesen wäre halterlose Strümpfe zu tragen. Strumpfhosen hasste sie, da es ihr verhinderte, so schnell als möglich mit einem Mann zu schlafen.
     
    „Es wäre mir eine Freude, wenn ich Sie auf einen Kaffee einladen darf.“
    Erschrocken sah Julia in das Gesicht eines gut aussehenden Mannes, der an ihren Tisch in einem Café nahe der Kanzlei getreten war. An diesem Nachmittag war Julia nicht auf Bekanntschaft aus. Sie hatte sich ihren Lap-Top und ein paar dicke Akten mitgenommen, um in Ruhe arbeiten zu können. In der Kanzlei war es ihr oft zu der normalen Arbeitszeit nicht möglich. Ständig klingelte das Telefon oder ein Kollege stand vor ihr und bombardierte sie mit Fragen.
    Da sie es den gesamten Sommer über vermied längere Überstunden zu machen, um sich ihrer neuen Freizeitbeschäftigung hingeben zu können, war es zwingend notwendig die Kanzlei für einige Stunden zu verlassen, um effektiv zu arbeiten. Äußerst konzentriert hatte sie versucht die Sachlage eines Falles zu verstehen und sich gedanklich bereits rechtliche Schritte zu überlegen.
    „Es tut mir sehr leid, sollte ich Sie bei etwas Dringendem unterbrochen haben“, sagte der Fremde mit sanfter Stimme.
    „Nein, schon gut, ich könnte eine Pause durchaus gebrauchen. Bitte setzen Sie sich doch.“
    Julia war nicht danach sich diesen Mann als nächsten Gespielen vorzustellen, zu sehr war sie in Gedanken bei ihrer Arbeit gewesen.
    „Danke, das ist äußerst nett. Darf ich mich vorstellen, ich heiße Harald.“
    „Hallo Harald, freut mich, ich bin Julia. In dem Fall können wir auf das förmliche Sie sicher verzichten.“
    „Aber sehr gern. Wobei habe ich dich gerade gestört, wenn ich so forsch sein darf, um danach zu fragen?’“
    „Ach, nichts weiter, ich kann mich im Büro grad nicht konzentrieren, da ist einfach zu viel los.“
    „Das kenne ich nur zu gut. Ich bin unabhängiger Investmentbanker. Du glaubst nicht, was man da alles erlebt.“
    „Ich kann es mir vorstellen. Hört sich aber auch sehr interessant an, dein Job.“
    „Das ist er. Ich bin leider dadurch viel auf Reisen, dabei würde ich so gern sesshaft werden.“
    „Ist bestimmt nicht leicht, immer aus dem Koffer zu leben.“
    „Nein, das ist es wirklich nicht“, sagte Harald, „was hältst du davon, wenn ich dich jetzt wieder deiner Arbeit überlasse und wir uns später zum Essen treffen? Das wäre doch viel netter, als nur einen Kaffee zu trinken, meinst du nicht?“
    „Ja sicher, das wäre netter. Freut mich.“
    „Mich auch. Darf ich deine Nummer haben, damit ich dich später erreiche?“
    Julia überreichte ihm eine Visitenkarte, was sie unter keinen Umständen in anderen Fällen eines Zusammentreffens mit einem Fremden tat. Aber er schien nett zu sein, zudem kultiviert. Und sie hatte noch nicht mit

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