Leben mit Hochsensibilitaet
zusammen, dass ich meine Möglichkeiten nicht entfalten kann. Die Arbeit, die ich tue, kann ich nicht 32 Wochenstunden durchhalten. Dieser Job arbeitet gegen mich.Dadurch werde ich so erschöpft. Ich brauche neue Erfahrungen. Sowohl innerhalb meiner Arbeit als auch außerhalb. Ich werde jetzt neue Schritte unternehmen, um meine Ziele zu erreichen. Eines meiner Ziele ist, in naher Zukunft Yoga-Unterricht zu geben. Ich möchte auch innerhalb meiner Arbeit mehr Verantwortlichkeit übernehmen. Ich möchte andere Aufgaben übernehmen und darin angeleitet werden. Die Angst davor, mir selbst zu vertrauen, hält mich häufig davor zurück, mich weiterzuentwickeln. Darum zeige ich nach außen häufig überhaupt nicht, was ich eigentlich will. Da ich nun diese Angst erkenne und weiß, ich darf durchaus an mich selbst glauben, spüre ich, wie ich innerlich mehr Kraft bekomme.“
3.3.3 Die Fallstricke für Hochsensible
Durch ihr Bedürfnis nach Sinnerfüllung, in Kombination mit ihrem hochsensiblen System, laufen Hochsensible Gefahr, sich zu verausgaben. Gerade weil sie hochsensibel sind und weil sie aufgrund dieser Eigenschaft zumeist sehr hart arbeiten, neigen sie dazu. Sie sind pflichtbewusst und möchten ihre Aufgaben so gut wie möglich, am liebsten perfekt erledigen. Sie glauben beispielsweise vielleicht: „Erst wenn ich hiermit fertig bin, ist mein Boss mit mir zufrieden.“ Oder sie haben ein solches Mitgefühl mit der Kollegin, die schwanger ist, dass sie nur zu gerne deren Arbeit auch übernehmen. Dabei übersehen sie, dass sie selbst schon bis zum Hals in eigener Arbeit stecken. Sie machen Überstunde um Überstunde, damit die anderen sie für ihren Einsatz loben. Und manchmal ist der Grund ihrer Arbeitslust auch einfach die totale Faszination, die Begeisterung für das, was sie tun; dann können sie sich nur schwer von ihrer Arbeit losreißen.
Zeit und Umgebung spielen eine essentielle Rolle für Hochsensible. Manchmal müssen sie arbeiten, wenn es besser für sie wäre, zu schlafen – wie zum Beispiel nach dem Mittagessen. Obwohl kürzlich wieder nachgewiesen wurde, dass ein Mittagsschläfchen (oder eine gute Mittagspause) Menschen effektiver macht, ist in so gut wie keinem Betrieb überhaupt daran zu denken. Der Arbeitsdrucknimmt einfach stetig weiter zu. Und Hochsensible leiden darunter am meisten.
Hochsensible können auch stark unter den Örtlichkeiten leiden, an denen sie täglich ihre acht Arbeitsstunden verbringen. Manche Büroräume sind äußerst unfreundlich. Man wird gestört durch lärmende Geräte und quasselnde Kollegen. Vielleicht ist es zu dunkel oder man muss zu viel unter künstlichem Licht arbeiten. Man hat keinen Fleck für sich alleine, sitzt im Luftzug oder der Bürostuhl ist vollkommen unergonomisch. Etwas, woran sich andere kaum stören, ist für Hochsensible schnell ein Problem. Und das ist zu berücksichtigen.
Was sind deine Wertvorstellungen, wenn es darum geht, angenehm zu arbeiten? Wenn du gut darüber nachdenkst, wirst du merken, dass die Arbeitsumstände genauso wichtig sind wie die Berufsrichtung und die Inhalte deiner Tätigkeiten. Das ist logisch, denn du als Hochsensibler bemerkst so viele Details. Du störst dich an jedem unschönen Knubbel. Oder an einer entsprechenden Person. Denke einmal über die Arbeitsumstände nach. Mit wem arbeitest du zusammen? Wie ist die Energie in dem Raum, in dem du arbeitest? Wie ist deine Tageseinteilung. Wie groß ist der Arbeitsdruck? Wie ist das Verhältnis zu deinem Chef und zu den Mitarbeitern, die du anleiten musst? Es lohnt sich, diese Aspekte unter die Lupe zu nehmen. Stimmen die Umstände mit deinen Bedürfnissen überein? Gleichgültig, ob du zu Hause bist oder ob du außerhalb arbeitest, ob du unglücklich mit dem gegenwärtigen Job bist oder ob du damit zufrieden bist, es macht Sinn, einmal genau zu betrachten, was du persönlich eigentlich brauchst. Kannst du deine Arbeitssituation vielleicht verbessern? Und wenn das nicht möglich ist, kannst du dir vielleicht eine Vorstellung machen von einer Arbeitsumgebung, die genau zu dir passen könnte. Und aus diesen Überlegungen kannst du vielleicht auf einen passenden Beruf kommen. Die meisten Arbeitsämter bieten Möglichkeiten an, sich in dieser Hinsicht zu informieren.
Nicht selten legt ein hochsensibler Mensch eine ziemliche Wegstrecke zurück, bevor er endlich die Arbeit findet, die er gern ausübt und die zu seinem Wesen passt. Häufig läuft es darauf hinaus, dass man (einige
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