Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)
selbst wenn Sie in beiden Nächten dieselbe Anzahl Stunden schlafen.
Wie bereits geschildert ist der Körper ein erstaunlich effizientes selbstregulierendes System. Sie können ihn darauf trainieren, jede Nacht acht Stunden zu schlafen, indem Sie konsequent zur selben Zeit schlafen gehen und wieder aufstehen – auch am Wochenende. Wer mit fünf Stunden pro Nacht auskommt, verschafft sich in dieser Zeit genauso viel erholsamen Tiefschlaf wie diejenigen, die länger schlafen, aber die Zeit innerhalb der einzelnen Schlafphasen ist kürzer.
Lange Zeit glaubte man nicht, dass ein regelmäßiger Schlafrhythmus sportliche Leistungen wirklich beeinflusst, aber inzwischen gibt es weltweit Belege dafür. Zwei interessante Studien als Beispiel: Forscher an der Stanford University fanden heraus, dass zusätzlicher Nachtschlaf die Leistungen von Footballspielern bei bestimmten Spielzügen verbessert. In Australien verzeichneten Forscher deutliche Leistungsunterschiede bei der Netball-Nationalmannschaft (Netball ist die australische Variante von Basketball), nachdem die Spieler zwei Zeitzonen durchquert hatten und ihr Schlafrhythmus entsprechend durch Jetlag gestört war.
Es wird niemanden überraschen, dass Stress und langes Wachbleiben die beiden Hauptverantwortlichen für schlechten Schlaf sind. Deshalb ist eine gute Schlafhygiene so wichtig – Gewohnheiten, die für einen erholsamen, ruhigen Nachtschlaf sorgen, unabhängig von Faktoren wie Alter oder Krankheiten, die schlafstörend wirken können. Es geht darum, die Effekte dieser Faktoren zu minimieren, damit wir möglichst gut schlafen. Hier noch einige zusätzliche Ratschläge für einen guten Nachtschlaf: [3]
Zuerst eine Wiederholung: Halten Sie sich sieben Tage pro Woche an denselben Schlafrhythmus. Selbst wenn Sie einmal bis in die Nacht wach bleiben, stehen Sie am nächsten Morgen zur gewohnten Zeit auf. Es kommt auf regelmäßigen Schlaf an, nicht auf viel Schlaf.
Vermeiden Sie Nickerchen zwischendurch, außer wenn es Ihre Angewohnheit ist, täglich zur selben Zeit ein Mittagsschläfchen einzulegen. Das sollten Sie unbedingt beibehalten.
Nehmen Sie sich vor dem Zubettgehen mindestens eine halbe Stunde Zeit zum Runterschalten, in der Sie sich auf den Schlaf einstellen. Vermeiden Sie dabei stimulierende Tätigkeiten (zum Beispiel berufliche oder Haushaltsarbeiten, Beschäftigung mit dem Computer, aufregende Spielfilme), die Ihren Adrenalinspiegel steigern.
Versuchen Sie, das Schlafzimmer frei von ablenkenden elektronischen und sonstigen Geräten zu halten, und gestalten Sie es ordentlich, kühl und dunkel. Es sollte ein Rückzugsort ausschließlich zum Schlafen sein.
Trinken Sie nachmittags, insbesondere nach 14 Uhr, möglichst keine koffeinhaltigen Getränke mehr. Ihr Körper braucht Zeit, um das Koffein abzubauen, damit es Ihren Schlaf nicht stört. Wenn Sie nicht ganz ohne auskommen, dann wählen Sie Getränke mit weniger Koffein, etwa Tee statt Kaffee.
Vorsicht mit Alkohol am Abend. Ein oder zwei Gläser in den letzten Stunden vor dem Zubettgehen ändern Ihren Schlafrhythmus. Vielleicht testen Sie einmal, wie einige Tage ganz ohne Alkohol sich darauf auswirken, wie ausgeruht Sie am nächsten Morgen sind.
Gestalten Sie auch Ihre Wachphasen möglichst regelmäßig. Treiben Sie, wenn möglich, täglich zur selben Zeit Sport. Essen Sie zu festen Stunden. Wenn Sie Ihr Mittagessen verschieben müssen, nehmen Sie zur gewohnten Essenszeit eine nahrhafte Zwischenmahlzeit zu sich. Geben Sie Ihrem Körper regelmäßig das, was er erwartet!
Wann ein Schlafmittel angebracht ist
Gibt es Situationen, in denen man sich vor dem Schlafengehen am besten aus dem Medizinschränkchen versorgen sollte? Schlafmittel – von den freiverkäuflichen bis zu den rezeptpflichtigen, die als nicht süchtig machend und sicher angepriesen werden – sind ein gigantischer Markt. Ich bin absolut dafür, eine Schlaftablette zu nehmen, wenn es nötig ist, zum Beispiel wenn man von einer langen Reise in eine andere Zeitzone zurückkehrt und sich erst wieder an den gewohnten Rhythmus anpassen muss. Aber Vorsicht: Heutige Schlafmittel haben nicht mehr dasselbe starke Suchtpotenzial wie frühere, doch sie machen psychisch abhängig und rauben Ihnen möglicherweise einen Teil der tiefsten Tiefschlafphasen. Außerdem fühlt man sich nach einem Schlafmittel am nächsten Tag oft nicht ausgeruht, sondern eher zerschlagen und wie verkatert.
Wenn Sie nicht schlafen können, sollten Sie mit Ihrem Arzt
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