Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)
mindert.
Gesundheitsregel Vielleicht gelingt es uns nie, Krankheiten wie Krebs wirklich zu verstehen, vielleicht auch nicht, sie zu heilen. Deshalb ist Vorsorge so wichtig. Sie sollten sich Ihrer Gesundheit annähern, indem Sie von diesen
Verständnislücken
ausgehen. Respektieren Sie Ihren Körper und seine Beziehung zur Krankheit als komplexes, sich entwickelndes System, das Sie vielleicht nie ganz verstehen werden. Erkrankungen wie Krebs, Herzleiden, Diabetes, Autoimmunleiden und neurodegenerative Krankheiten kommen durch Zusammenbruch dieses Systems zustande. Krebs ist zum Beispiel nichts, was der Körper »hat« oder »bekommt«, sondern etwas, das er
tut.
[1] http://www.cancer.gov/cancertopics/understandingcancer/cancer/page4
Kapitel 2
Ein Pfund Heilung
Wie Sie heute ganz einfach Ihre Gesundheit messen und welche Kompromisse Sie eingehen sollten, um auch morgen gesund zu bleiben
Es ist leicht, sich von allgemeinen weisen Sprüchen zum Thema Gesundheit beeinflussen zu lassen. Nehmen Sie ein Multivitaminpräparat. Essen Sie mehr Gemüse; trinken Sie zumindest Gemüsesaft, wenn Sie keine Zeit haben. Denken Sie über Cholesterinsenker nach, wenn Ihr Cholesterinwert zu hoch ist. Mit einem täglichen Baby-Aspirin können Sie Ihr Herzinfarkt- und Krebsrisiko senken. Erhöhen Sie Ihre Vitamin-D-Zufuhr mit Nahrungsergänzungsmitteln. Achten Sie bei Lebensmitteln auf einen hohen Gehalt an Antioxidantien. Das klingt alles ganz vernünftig. Aber sind das auch für Sie persönlich die richtigen Ratschläge?
In den folgenden Kapiteln helfe ich Ihnen, diese Frage zu beantworten, weil viele allgemein anzutreffende Annahmen genau das sind, was sie sind – einfach nur Annahmen. Ich werde einige davon als falsch entlarven und Ihnen einen anderen Weg zeigen, um herauszufinden, was gut für Sie ist und was nicht. Gehen wir zuerst noch einmal zu dem Konzept zurück, den Gesundheitszustand des gesamten Körpers zu betrachten, weil ich Ihnen zunächst noch einiges erklären muss, bevor es persönlich wird. In diesem Kapitel werden wir uns näher mit dem Körper als System befassen. Ich erkläre Ihnen zunächst, wie Sie Ihre persönliche Metrik finden, und helfe Ihnen anschließend dabei, Ihren Normalzustand – den gegenwärtigen Zustand des Körpers – zu definieren, von dem alle Präventivmaßnahmen ausgehen.
Kompromisse akzeptieren
Hoffentlich konnte ich Ihnen bereits klarmachen, dass in jedem beliebigen Moment eine Menge in unserem Körper passiert. Dennoch gehen wir in der Medizin schrittweise vor und befassen uns jeweils nur mit einem einzigen Problem. Wird beispielsweise bei Ihnen eine Lungenentzündung diagnostiziert, so wird die verordnete Therapie genau diese bekämpfen, und danach warten Sie auf Ihr nächstes Gesundheitsproblem. Aber was, wenn Ihr System einen Schaden hat, der nicht mehr durch einen einzelnen Eindringling, Biss, Virus, Parasiten oder Ähnliches erklärt werden kann? Dann haben Sie ein echtes Problem, weil die Medizin, wie sie gegenwärtig betrieben wird, nichts mehr mit Ihnen anzufangen weiß. Die Therapie, die Sie dann bekommen, wird wahrscheinlich andere Bereiche Ihres Systems mit bekannten oder auch unbekannten Nebenwirkungen schädigen. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, dass die Behandlung »sicher und wirksam« sei, aber das meint er nur im Hinblick auf die eine Störung und den gegenwärtigen Zeitpunkt. Er bedenkt alles andere nicht, mit dem Sie sonst noch zu tun haben – besonders auf lange Sicht –, denn vieles von diesem Wissen ist noch unerschlossen.
Nehmen wir als Beispiel die sogenannten Statine; das sind Cholesterinsenker wie Sortis ® und Crestor ® . Statine gehören zu den meistverordneten Medikamenten, wenn es um die Senkung des Cholesterinspiegels im Blut geht. Sie sind außerdem ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie bestimmte äußere Kräfte, in diesem Fall ein Medikament, einen messbaren Einfluss auf ein ganzes biologisches System ausüben. Biochemisch betrachtet sind Statine Wirkstoffkombinationen, die ein Leberenzym hemmen, das eine zentrale Rolle bei der Produktion von Cholesterin spielt. Dieser Stoff kann entweder synthetisch oder aus natürlichen Nahrungsmitteln wie rot fermentiertem Reis und Austernpilzen gewonnen werden. Weil ein hoher Cholesterinspiegel, besonders im Fall von LDL-(Low Density Lipoprotein-)Cholesterin als Risikofaktor für Herzerkrankungen gilt, werden Statine gerne Patienten verschrieben, die ihren Cholesterinspiegel nicht allein über die
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