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Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Titel: Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Agus
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Interpretation dieser Tests angesichts der Variablen ist womöglich noch schwieriger.
    Bis wir bessere Methoden zum Verständnis von Krankheiten von einem systemorientierten Standpunkt aus haben, wird es uns kaum gelingen, diese Geißeln zu verhindern, zu behandeln und letztlich zu heilen, die unseren Bemühungen, sie zu enträtseln, so erfolgreich widerstehen. Die gute Nachricht dabei ist, dass meiner Meinung nach eine Revolution in der Biomedizin kurz bevorsteht, die uns zwingen wird, uns ein neues Modell zu eigen zu machen und den Körper als komplexes System zu betrachten. Diese Revolution wird uns die Daten verschaffen, die wir unbedingt brauchen, um unsere Gesundheit individuell zu optimieren.

Die Makroperspektive
    Zu Beginn dieses Kapitels haben Sie vielleicht gedacht, dass mit »Umwelteinflüssen« unsere äußere Umwelt, etwa Umweltverschmutzung und die Einwirkungen von Giftstoffen auf das System unseres Körpers, gemeint sei. Ich habe absichtlich zuerst die Mikroperspektive gewählt, bevor ich jetzt zum anderen Ende des Spektrums komme, der Makroperspektive. Es ist allgemein bekannt, dass unsere Welt nicht mehr so sauber ist, wie sie einmal war. Stadtbewohner sind einem höheren Grad von Luftverschmutzung ausgesetzt; künstliche und genetisch veränderte Zutaten machen sich in Nahrungsmitteln und Getränken breit; Kunststoffe, die Chemikalien absondern, finden sich in Haushaltsgeräten und Getränkeflaschen; manchmal weiß man nicht so genau, was alles im Trinkwasser ist; und Industriechemikalien sind sowieso überall, auch wenn man nicht direkt neben einem rauchenden Fabrikschornstein wohnt.
    Diese Faktoren können unser System natürlich beeinträchtigen, ganz abgesehen vom System der Umwelt des Planeten, aber wir sollten aufpassen, nicht allzu generalisiert und voreilig alle Veränderungen unserer äußeren Umwelt vom Gesundheitsstandpunkt aus für »schlecht« zu halten. Die vielfach als »schlecht« bezeichneten Stoffe müssen unsere Gesundheit gar nicht beeinträchtigen. Jeder dieser Stoffe und Faktoren muss getrennt untersucht und beurteilt werden. Wir dürfen nicht vergessen, wie sehr unsere Lebenserwartung gestiegen ist, seit wir angefangen haben, in Städten zu wohnen – trotz allem, was am Stadtleben ungesund ist. Teilweise erklärt es sich durch ein besseres Gesundheitswesen, aber wir sollten trotzdem keine allgemeinen Aussagen machen, bevor alle diese Veränderungen genau untersucht und verstanden sind. Wir brauchen einfach noch mehr Daten, bevor wir endgültige Schlüsse ziehen können – bevor wir wissen, ob wir ein faules Ei oder ein niedliches Küken ausbrüten.
    Gesundheitsregel     Wir können die Gene nicht verändern, wohl aber die Umwelt, um die Gene zu beeinflussen. Das kann auf vielerlei Arten geschehen, sowohl innerlich wie äußerlich, um die Systeme unseres Körpers und ihre Funktionsweise zu beeinflussen. Vielleicht stehen uns schon heute alle Medikamente zur Verfügung, die wir brauchen, um sämtliche Krankheiten zu verhindern beziehungsweise zu heilen, und wir kennen nur ihren richtigen Einsatz noch nicht, um die nötigen Umweltveränderungen in unserem Körper hervorzurufen. Um dieses Wissen zu erlangen, bedarf es der gemeinsamen Anstrengung von Forschern und Normalbürgern wie Ihnen und mir, die selbst Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen.

Kapitel 5
Zwei französische Restaurants, eines ohne Butter
Die Schwachstelle in der DNA und die Stärke in den Proteinen
    Wenn ich Sie fragen würde, wie groß der Unterschied in der Anzahl der Gene zwischen einem Menschen und einer Fruchtfliege ist, würden Sie wahrscheinlich mit einer ziemlich großen Zahl antworten. Menschen sind schließlich um vieles größer und komplexer gebaut als Fruchtfliegen (wir können zwar nicht fliegen, dafür aber denken). Seltsamerweise scheint jedoch die Anzahl der menschlichen Gene weniger als doppelt so groß zu sein wie die vieler einfacherer Organismen, etwa des Fadenwurms oder eben der Fruchtfliege. Diese ärmliche Ausstattung machen wir allerdings durch die Art und Weise, wie wir unsere Gene einsetzen, mehr als wett. Menschliche Zellen können mehrere Proteine aus einem einzigen Gen produzieren, und das menschliche Proteom – die biologische Schatztruhe aller Proteine, die von den Zellen hervorgebracht werden können – ist Vermutungen zufolge weit größer als das unserer weniger komplexen Mitkreaturen. Neueste Schätzungen setzen die Anzahl der unterschiedlichen Proteine im

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