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Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Titel: Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Agus
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es die Blutgefäße, greift die Zellmembranen an und richtet ganz allgemein Schaden an unseren wertvollen inneren Organen an. Natürlich korrodiert der menschliche Körper nicht so einfach, wie Metall rostet, wenn man es dem Wetter aussetzt, aber der Korrosionsvergleich ist eine gute Verständnishilfe für die chemischen Reaktionen bei oxidativem Stress. Ich habe ja schon erklärt, dass Oxidation zum normalen Lebensprozess gehört, aber wenn sie außer Kontrolle gerät, wird sie zum Problem. Mit neuen Technologien werden wir diesen Entzündungsprozess demnächst besser verstehen und beherrschen können. Ziel wird es sein, Messwerte zur Quantifizierung von Entzündungen zu entwickeln und die verschiedenen Entzündungsarten, gute und schlechte, voneinander zu trennen. Einige Entzündungen möchten wir, andere nicht. Die JUPITER-Studie, die ich in Kapitel 2 beschrieben habe, gehörte zu den ersten, die Entzündungen als die zugrunde liegende Ursache von Krankheiten identifizierte. Der ungebremste Verlauf einer Entzündung – nicht unbedingt Cholesterin – ist es, der zum Herzinfarkt führen kann. Die tatsächliche Ereignisfolge von der Entzündung bis zum Infarkt ist komplex und umfasst Veränderungen an den Koronararterien und ihren Verzweigungen, die den Herzmuskel ernähren, aber der Ausgang ist derselbe: ein erhöhtes Risiko für einen lebensgefährlichen Herzinfarkt.

Wenn der Job die Gesundheit gefährdet
    Wenn man einmal dahintergekommen ist, dass unnötige Entzündungen so weit wie möglich verhindert werden müssen, sind die nächsten Fragen, wie sie entstehen, wie man sie ausfindig macht und wie man sie kontrolliert. Das sind keine einfachen Fragen, aber woran Sie dabei vielleicht noch nicht einmal denken, ist die chronische Entzündung, der Sie sich womöglich tagtäglich aussetzen, obwohl sie vermeidbar wäre. Was bewirkt zum Beispiel, so frage ich mich, die geringe, aber ständige Irritation vom Tragen hoher Absätze im Körpersystem einer Frau? Natürlich sind manche Berufe riskant, und als Holzfäller, Krabbenfischer oder Footballspieler hat man nun einmal einen höheren Rang in den Sterbestatistiken. Das sind extreme Beispiele für Berufe, in denen man eher vorzeitig anstatt an Altersschwäche stirbt. Ich will jetzt keine Managerin, die im Büro unbequeme Schuhe trägt, mit einem Krabbenfischer gleichsetzen, der den Gefahren der stürmischen See trotzt, aber die Frage bleibt: Inwieweit spielen Entzündungen eine Rolle in der Sterbestatistik, und wie viel Druck braucht es, um Schaden anzurichten? Nehmen wir eines der Extreme als Beispiel, einen Footballspieler mit vielen Einsätzen, der folglich viele Schläge austeilt und einsteckt. Hier gibt es tatsächlich Statistiken, die 2006 im Rahmen einer Studie [2] veröffentlicht wurden und ziemlich ernüchternd sind:
Schwere (übergewichtige) NFL-Spieler (National Football League) haben ein doppelt so hohes Risiko, vor ihrem 50. Geburtstag zu sterben.
28 Prozent aller Football-Profis, die im letzten Jahrhundert geboren wurden und als fettleibig einzustufen waren, starben vor ihrem 50. Geburtstag, verglichen mit 13 Prozent derer, die weniger übergewichtig waren.
Jeder 69. Footballspieler, der nach 1955 geboren wurde, ist heute tot. 22 Prozent dieser Spieler starben an Herzkrankheiten, 19 Prozent erlagen einem Tötungsdelikt oder begingen Selbstmord.
77 Prozent der Opfer von Herzkrankheiten waren als fettleibig einzustufen, selbst in ihrer aktiven Zeit, und diese starben zweieinhalbmal so häufig an Koronarinfarkt wie ihre schlankeren Mannschaftskameraden.
Nur 10 Prozent der zwischen 1905 und 1914 geborenen und inzwischen verstorbenen Spieler waren in ihrer aktiven Zeit fettleibig. Heute werden mehr als die Hälfte aller aktiven NFL-Spieler als fettleibig eingestuft.
Das Durchschnittsgewicht in der NFL ist seit 1985 um 10 Prozent auf 112,5 kg gestiegen. Das Durchschnittsgewicht der einzelnen Spieler auf der schwersten Spielerposition (Heavy Tackle) hat sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten von 127,5 kg auf 144,25 kg erhöht.
    Hier ist es leicht, mit dem Finger auf das Übergewicht zu zeigen, welches dazu führt, dass vorzeitige Herzkrankheiten zu potenten Killern unter Footballspielern werden. Es ist allgemein bekannt, dass Körpergröße und -gewicht in umgekehrter Korrelation zur Langlebigkeit stehen; beide werden in epidemiologischen Studien mit einem höheren Anteil an frühen Sterbefällen in Zusammenhang gebracht. Es klingt durchaus

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