Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)
Funktionen wie Schmerz, Erschöpfung, größeres Schlafbedürfnis und allgemeines Krankheitsgefühl mitteilen. Mit anderen Worten: Wenn Sie an einer Krankheit oder Infektion des Verdauungstrakts leiden, wird Ihr Befinden zu einem großen Teil von den Einflüssen des Darms auf das Gehirn bestimmt – wie Sie denken, wie viel Schmerz Sie empfinden, wie gut Sie schlafen und wie viel Energie Sie haben.
Weil der Darm eine große Menge Informationen an ein Hirnareal sendet, das für unser Selbstgefühl und Wohlbefinden verantwortlich ist, kann sein Zustand eine größere Rolle in unserer wahrgenommenen Gesundheit spielen, als man glauben möchte. Das ungute Gefühl zum Beispiel – der Knoten im Magen –, das sich einstellt, wenn man Angst oder Sorgen hat oder wütend ist, gehört zu den Empfindungen, die in einem bestimmten Bereich des Gedächtnisses, der sogenannten Bodymap, gespeichert werden und unsere Entscheidungen in späteren ähnlichen Situationen beeinflussen.
Es sollte uns nicht überraschen, dass ein optimiertes Verhältnis zwischen Gehirn und Verdauungstrakt auch unseren Gesundheitszustand und unser Gesamtbefinden verbessert. Die Erforscher dieser Hirn-Darm-Verbindung weisen darauf hin, dass eine gesunde Ernährung mit wenig Fett, raffiniertem Zucker und Kalorien, aber mit vielen natürlichen Ballaststoffen, die in mehreren kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt eingenommen wird, das natürliche Gleichgewicht fördert, nach dem unser Körper strebt. Üppige, kalorienreiche und fetthaltige Mahlzeiten, besonders spätabends, wenn der Verdauungstrakt eigentlich ruhen möchte, führen dagegen leicht zu Verdauungsstörungen und der damit zusammenhängenden Niedergeschlagenheit.
Können wir unseren Darm denn auch mit den richtigen Gedanken gesünder machen? Die Forschung dazu steckt noch in den Kinderschuhen, aber die bisherigen Ergebnisse sind faszinierend. Indem wir uns den positiven Bauchgefühlen gegenüber aufgeschlossener zeigen und gelegentliche unangenehme Gefühle wie Völle, Magenschmerzen und Unbehagen als normal statt als beunruhigend einzustufen lernen, können wir mit der Zeit die unangenehmen Gefühle vielleicht ausschalten. Das könnte jetzt zu abstrakt und schwerverständlich klingen, aber ich will hier auch nur sagen, dass die Verbindung zwischen Gehirn und Bauch real ist und viel interessanter, als wir je gedacht hätten. Daraus folgt, dass es ungeheuer wichtig ist, durch gute Ernährung möglichst gut auf sein Verdauungssystem aufzupassen. Es wirkt bei unseren Emotionen mit, beeinflusst unser Wohlbefinden und hat mehr Auswirkungen auf unsere Gefühle, als man glauben würde.
Natürlich haben diese neuen Forschungsarbeiten auch tiefere Erkenntnisse über den Einfluss der Darmflora auf unsere Gesundheit gebracht und gezeigt, wie bestimmte probiotische Lebensmittel zur Unterstützung dieser »guten« Bakterien im Darm den Umgang unseres Körpers mit Stress verbessern, besonders im Hinblick auf Schmerzempfindlichkeit, Darmentzündungen und die Regulierung unserer Gefühle. Die Forschung untersucht gegenwärtig die mögliche Rolle einiger Darmbakterienstämme bei der Entstehung von Fettleibigkeit, entzündlichen und funktionalen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, chronischen Schmerzen, Autismus und Depressionen. Ebenfalls erforscht wird die Rolle dieser Bakterien bei unserem Gefühlsleben. Eines Tages finden wir womöglich heraus, dass ein bestimmter Stamm von Darmbakterien dafür verantwortlich ist, ob jemand eher ein glücklicher und optimistischer oder ein mürrischer und pessimistischer Typ ist.
Wenn wir den Zusammenhang von Bauchgefühl und Gesundheit verstehen, können wir besser wahrnehmen, welche Entscheidungen wir tagtäglich treffen und welchen Belastungen wir dabei ausgesetzt sind. Letztere müssen nicht unbedingt psychisch oder von Stress ausgelöst sein. Einige der hartnäckigsten Belastungen, die wir jeden Tag aushalten müssen und die mit der Zeit ungeahnte gesundheitliche Folgen haben können, entstehen direkt unter unseren Füßen. Buchstäblich.
Gesundheitsregel Achten Sie auf Ihre Ernährung. Holen Sie sich Ihre Nährstoffe – dazu zählen auch natürliche Vitamine und Mineralstoffe – aus natürlichen, vollwertigen Nahrungsmitteln, die so biologisch wie möglich angebaut wurden. Misstrauen Sie allem, was aus einem Mixer, einer Saftpresse oder einem Glaskrug kommt. Kaufen Sie lieber Tiefkühlobst und -gemüse oder »schockgefrorene« Waren anstatt die in
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