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leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)

leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)

Titel: leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Haring-Sedler
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talt und wie dankbar war er, so einen schönen Gedanken zu haben. Und er sagte zu seinem imaginären Partner: „Ich wünsche dir ein zufriedenes L e ben.“
    Die Axt durchfuhr sein rechtes Bein, vom Knie abwä rts wurde es durchtrennt. Er f iel um, konnte sich nicht mehr halten. Er sah schockiert auf den Mund des Mannes. Sah, als die Axt ni e derfuhr, wie die leblosen G e sichtszüge sich keinen Millimeter verzogen . Sah, wie sich alles zu einem großen Ganzen vereinte und Schockwellen auslöste und diese wie elektrische Stöße durch seinen Körper oszillierten . Franz verlor jede Gemütsbewegung. Dachte aber an Li e be und Schmerz, dachte daran, wie nahe diese beiden Gefühle beieinander lagen und wie schön sie sich anfühlten. Langsam verschwand der Hauch von Hysterie, der so wohlig gepaart war mit der Wi r kung von Magic Mushrooms, die seine Adern durchwühlten und seine Geda n ken beflügelten. Franz spürte, dass es zu Ende ging, er spürte , das s der Flash, der Gefühls schwall ve r schwand, und das s jede Sekunde von Gefühlen durchfühlt, durchlebt und durchfl u tet gewesen war .
    Die Axt wurde in die andere Hand genommen und d a nach wurde zugeschlagen. Das linke Bein von Franz f iel abgetrennt neben ihn zu Boden. Blut. Blutlacke. Blutleerer . Körper . A m Boden wi m mernd und zitternd.
    „ So schön bist du , so schön. “
    Auf einmal überkam ihn eine große Zufriedenheit – keine trunkene, eine, wie er sie beim O r gasmus verspürte. Einer der Orgasmen, die in einer tiefen Ruhe und Ha r monie endeten.
    Dann kam der Schmerz: in stechenden, beißenden Wellen, als ob Ozeane aus Blut scheinbar herausströmen würde. Er schloss die Augen. Ließ los. Der Mann trennte den Kopf vom Körper ab und hielt ihn in eine bestimmte Ric h tung.
     
    „Wisst ihr , wie lange wir noch brauchen werden, bis wir die erste Station erreicht haben?“, fragte Ian Mischa und Markus .
    Beide verneinten, sie wussten überhaupt nicht, wie weit ode r wie lange sie noch zu gehen hä tten. Mischa hiel t die Hand von Markus . Sie sagte , sie habe D urst und Markus antwortete ihr, sie mü s se durchhalten. Ian hatte auch D urst, behielt aber seinen Wunsch nach einem großen Glas Min e ralwasser – mit Eiswürfel und einem Schuss Zitrone – für sich.
    Prüfende Blicke lagen fast jede Minute auf der Kompass-Uhr, sie weichten keinen Millimeter vom Kurs ab.
    „Haben wir eigentlich irgendetwas gemeinsam?“, fragte Ian. Markus wollte sogleich wissen, was er damit meint e und Ian sprach ruhig weiter, dass er sich nicht vorstellen könnte, dass sie alle nur einfach so ausgesucht worden waren . Irgendwie mussten ihre Charaktere oder ihre soziale Sit u ation aufeinander abgestimmt sein. „So machen das die Psychologen von Big Brother ja auch!“, sagte er mit hochgezogener Augenbraue.
    „Wieso glaubst du das?“
    „Warum denn nicht?“
    „L.S.T.L. ist ja nicht bloß eine Reisegesellschaft , sie ko n trollieren auch Handynetzwerke , es ist ein Medienunternehmen aus Zeitungen, Zeitschriften und Filmfirmen und sie weiten ihre Pr o duktlinie ständig aus. Jüngst kam ein Pharmakonzern hinzu, den sie au f kauften. Jetzt werden bald Medikamente unter ihrem Namen in Forschung gegeben und dann verkauft … das ist ein Ve r brechersynd i kat übelster Sorte“, sagte Ian. Mischa zitterte wieder und Markus bat Ian, er möge aufhören solche Horrorszen a rien zu verbreiten.
    „Womit soll ich den aufhören? Wir sind hier im Ni r gendwo , unfreiwillig gestrandet wie Wale , die einen Ö l teppich nach sich ziehen, scheiße. Wo sind wir? Kann mir das einer sagen?“ Ian hatte recht, wo waren sie? „W ir wi s sen nicht , ob die uns nicht etwas eingepflanzt haben, oder etwas anderes mit uns gemacht haben, während wir schliefen, wir wissen es nicht. Und da soll ich au f hör en zu reden? Junge, junge. Denk mal nach , was hier a b läuft! “
    „Das wissen wir“, sagte Mischa gereizt. „ W as kö n nen wir schon tun?“
    „Unsere Pflicht ist es, dass einer von uns überlebt!“
    Markus und Mischa blieben stehen und Ian ging weiter. „Warte, warte“, sagte Markus . „Du bist der Meinung, dass wir hier nicht überleben werden?“
    „Ja! Sieh dich nur um, schau was wir hier tun? Einer muss diesen Schlamassel weiter erzä h len, der Polizei, der Menschheit, egal wem , irgendwem . “
    Mischa verstand. S ie hielt die Hand von Markus stärker, berührte mit ihrer zweiten, freien Hand die große und starke Schulter von ihm und versuchte ihm so zu

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