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Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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mulmig zu Mute.
    Kevin kümmerte sich um das missratene Abendessen und war dabei so angestrengt über das Waschbecken gebeugt, dass er erst nach einer ganzen Weile wieder zu mir aufblickte.
    „Schau doch schon mal im Internet nach irgendwelchen Bestelldingsda … ich kümmere mich hier um den Rest. Außerdem trifft sich das ganz gut. Ich habe auch einen Mordshunger.“ Während er mit mir sprach, goss er die Nudeln ab, ließ kaltes Wasser darüber laufen und schmiss sie letztendlich mit den Worten, dass die Nudeln ziemlich matschig seien, in den Müll.
    Ich seufzte leise auf und trottete zurück in das Wohnzimmer, um Kevins Anweisungen zu folgen.
    Ich startete eine Suchmaschine und klickte mich gedankenverloren durch das Internet. Das plötzliche Treffen war so schnell gegangen, dass ich gar keine Zeit gehabt hatte, mich unwohl zu fühlen und mir großartig Gedanken über mein Auftreten zu machen.
    „Na, haste schon was gefunden?“, Kevin wischte sich seine nassen Hände an der Hose ab, bevor er sich lässig neben mich auf die Couch fallen ließ.
    Ich schüttelte den Kopf und bemerkte, dass ich bloß durch die verschiedenen Seiten der Suchmaschine gestöbert, aber noch keine angezeigte Seite geöffnet hatte.
    „Lass mich mal, bitte!“, schmunzelte er, schob die Laptoptastatur in seine Richtung und tippte etwas Neues in die Suchzeile ein. Einen Augenblick später erschienen die verschiedensten Angebote auf dem Bildschirm, wovon Kevin die meisten ignorierte und nach einer bestimmten zu suchen schien.
    „Ah, da ist’s ja“, murmelte er und öffnete eine neue Seite, auf der farbenprächtig die verschiedensten Schnellgerichte präsentiert wurden.
    „Was darf’s denn sein? Vielleicht Spaghetti?“, er grinste mich von der Seite an.
    In diesem Moment wunderte ich mich über sein offenes Verhalten. Es war nicht ungewöhnlich, wenn jemand keineswegs schüchtern war, doch benahm Kevin sich, als ob er mich seit Jahren kennen würde. Eigentlich war ich erleichtert über diese Tatsache, denn nichts konnte schlimmer sein, als dass zwei Menschen sich kennen lernten und keiner etwas zu sagen wusste.
    Des Weiteren kam Kevin mir keineswegs schwul vor. Er benahm sich normal und war von anderen Männern unseres Alters nicht zu unterscheiden. Für einen kurzen Augenblick wurde mir mulmig bei dem Gedanken daran, dass er so eng neben mir saß, dass unsere Seiten sich berührten.
    Ich schüttelte auf seine Frage hin den Kopf.
    „Überhaupt etwas mit Nudeln?“, fragte er.
    Ich schüttelte wieder meinen Kopf und griff zum Schreibblock: ‚Pizza wäre nicht schlecht. Schinkenpizza ohne Pilze.’
    „Okay …“, flüsterte er und suchte dabei nach der gewünschten Pizza, um deren Bestellnummer auf meinem Block zu notieren. Darunter schrieb er sich die Nummer für eine Thunfischpizza.
    Er griff in seine Tasche und holte sein Handy hervor. Er klappte das kleine schwarze Telefon auf und wählte die Nummer des Lieferservices.
    Nach einem Moment begann er zu sprechen: „Hallo, Kevin Langer hier. Ich hätte gern etwas bestellt.“
    Für einen Moment trat Stille ein. „Ja, genau. Okay, und zwar einmal die Schinkenpizza mit der Nummer einhundertsechzehn und bitte ohne Pilze und einmal die Thunfischpizza mit der Nummer einhundertachtzehn. Danke.“
    Er nannte meine Adresse, bedankte sich ein weiteres Mal und legte schließlich auf.
    Alles, was sich gerade um mich herum abspielte, war etwas Alltägliches. Trotzdem konnte ich die vielen Eindrücke nicht auf einmal verarbeiten und mein Kopf begann wieder einmal leicht zu schmerzen. Ich hasste es, wenn zu viele Sorgen und Gedanken auf einmal auf einen niederprasselten und man kaum zur Ruhe kommen konnte.
    Für mich war alles, was Kevin wie selbstverständlich tat, ungewohnt und fremd geworden. Seine bloße Anwesenheit verunsicherte mich so sehr, dass ich ihm noch immer nicht in die Augen sehen konnte.
    „Sollte in etwa einer halben Stunde da sein“, erklärte er und lehnte sich zurück in die Couch.
    „Deinen Namen weiß ich bislang immer noch nicht. Ich finde, du könntest ihn mir langsam mal verraten.“
    Meinen Namen hatte die alte Riedel also nicht genannt. Ich zögerte einen Moment, bevor ich zum Stift griff und ‚Yannek’ auf das Papier schrieb.
    „Und so einen schönen Namen wolltest du mir verheimlichen?“, schmeichelte Kevin mir, obwohl auch ein Deut Ironie in der Frage versteckt war.
    Ich zuckte mit den Schultern.
    „Was ist denn das?“, fragte er so plötzlich und etwas

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