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Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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fragte ich mich, was Kevin wohl so wichtiges zu besprechen hätte. Es ging mich nichts an, doch konnte man der menschlichen Neugierde nicht entkommen. Mir war plötzlich egal, dass ich die Wohnung verlassen hatte, mir war egal, wie sehr ich mich die letzten Wochen zurückgezogen hatte. In jenem Moment überkam mich eine irrsinnige Lust, Spaß zu haben und etwas zu erleben. Eine ehrliche Lebenslust dehnte sich in mir aus. Ich musste schmunzeln, als ich Fenja beobachtete und mir dachte, dass Tiere es manchmal viel leichter hatten. Sie mussten sich nicht so viele Gedanken um Dinge machen, gegen die man nichts hätte tun können und die einzig und allein der Vergangenheit angehören sollten.
    Fenjas weiches Fell fühlte sich warm an und strahlte eine gewisse Geborgenheit aus. Ich konnte verstehen, dass Kevin sie als seine beste Freundin bezeichnete. In genau diesem Moment kam die besagte Person zurück und lächelte mir entgegen. Ich richtete mich wieder zu einer stehenden Position auf und schaute ihn fragend an.
    „Beach Party!“, waren zwei Begriffe, die er mir sofort entgegenwarf.
    Irritiert blinzelte ich zurück und bemerkte kaum, wie er mir die Leine seiner Hündin wieder abnahm.
    „Du willst dein Leben ändern und wieder unter Leute kommen, richtig?“ Kevins Laune besserte sich von Sekunde zu Sekunde.
    Ich nickte.
    „Ich bin soeben zu einer Beach Party eingeladen worden. Du wirst doch mitkommen, oder?“
    Unsicherheit kroch in mir empor, doch wusste ich im gleichen Moment, dass dies wahrhaftig eine gute Chance für mich sein würde. Es würde ein gewagter Schritt sein und ich könnte Kevin beweisen, dass eine Freundschaft mit mir nicht allzu schwer sein dürfte. Ich lächelte verlegen zurück, während ich mir verlegen eine Haarsträhne aus der Stirn strich, und nickte endlich.
    „Super!“ Kevin schien sich tatsächlich zu freuen.
    Ich wollte ihn fragen, warum er für das Telefonat hinter einer entfernten Straßenecke verschwunden war, doch hatte ich weder Papier noch einen Stift dabei. Es machte mir Angst, wenn ich an die Party dachte und daran, dass die vielen Leute sich über mich lustig machen könnten. Dennoch half es nichts, denn wenn ich Kevin nicht dorthin begleiten würde, hätte ich nur bewiesen, was für ein Feigling ich war.
    „Also, pass auf“, sagte er und versuchte seine aufgeregte Hündin zu beruhigen. „Ich muss gleich noch ein paar Sachen erledigen. Soll ich dich heute Abend abholen?“
    Überfordert durch die vielen Eindrücke, brachte ich nun schon zum dritten Mal nicht mehr als ein Lächeln hervor.
    „Okay, dann werde ich gegen zwanzig Uhr hier sein“, er warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr, bevor er diese Zeitangabe nochmals bestätigte.
    „Bis später, ja? Und wehe, du lässt mich im Stich!“
    Es war eine lieb gemeinte Warnung, die den Druck in mir allerdings um ein Enormes erhöhte.
    Kevin forderte Fenja auf, sich wieder auf alle Viere zu begeben, gestikulierte mir ein Winken und verließ den Bereich meiner Haustür schließlich.
    Ich blickte ihm noch eine ganze Weile hinterher und merkte wieder einmal das unbehagliche Gefühl in meiner Magengegend, das einem unterdrückten Prüfungsgefühl glich.
    Gedankenverloren seufzte ich auf, um gleich darauf wieder das Haus betreten und mich schließlich auf meiner Couch niederlassen zu können. Der Geruch der Farbe hing noch immer in der Luft und verdeutlichte dabei umso mehr, dass mein Alltag sich drastisch geändert hatte.
    Mit Kevins Verhalten wusste ich kaum etwas anzufangen. Am Anfang hatte er darum gekämpft, mich kennen zu lernen. Nachdem er den Karton mit den Erinnerungen an den Unfall entdeckt hatte, hatte er den Kontakt abbrechen wollen. Heute war ich nun zu einer Party eingeladen und musste mich in den letzten Stunden, die mir blieben, irgendwie darauf vorbereiten.
    Ich griff zu der neben der Couch stehenden Wasserflasche und trank einige große Schlücke, stellte mir dabei den bevorstehenden Abend bildlich vor. Ich kannte nur Kevin und nicht einmal ihn wirklich gut. Ich hatte Angst, dass viele Paare dort sein würden und Angst davor, dass diese vielleicht nur schwul sein würden. Danach hatte ich Kevin nämlich nicht gefragt. Mit genau diesem Gedankenzug erinnerte ich mich zurück an den tiefen Blick, der Kevin und mich an jenem Abend verbunden und uns irritiert hatte. In den letzten Tagen war zu viel passiert, als dass ich mir erklären konnte, was in meinem Inneren vorging. Was ich ganz sicher wusste, war, dass

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