Lebendig und begraben

Titel: Lebendig und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Finder Joseph

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spätestens nach zwei Minuten zwischen den Dornen fest.«
    »Das hast du alles gesehen?«
    »Gutes Fernglas.«
    »Gute Augen.«
    »Er säße in der Falle. Unser Mann würde sich nie im Leben so ein Grundstück aussuchen.«
    »Vielleicht hat er es gar nicht selber ausgesucht. Vielleicht haben Nawrozows Leute es für ihn ausgewählt. Das Haus steht seit eineinhalb Jahren leer.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Entscheidung über so etwas einem anderen überlassen würde. Er verlässt sich nicht gern auf irgendwen.«
    »Das vermutest du nur.«
    »Hat irgendjemand die Nebenkostenabrechnungen des Hauses überprüft?«
    »Das Haus steht seit achtzehn Monaten leer.«
    »Ich sehe keine Stromgeneratoren. Siehst du welche? Wie zum Teufel kommt er also ins Internet?«
    Diana schüttelte langsam den Kopf und dachte darüber nach.
    »Was ist mit der Satellitenschüssel«, fragte ich.
    Sie schüttelte immer noch den Kopf.
    »Außerdem ist es nachlässig.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Sein Handy zu benutzen. Er sollte es nicht mehr benutzen.«
    »Er weiß ja nicht, dass wir seine Telefonnummer haben.«
    »Dieser Typ unterschätzt nie jemanden. Deshalb lebt er auch noch.«
    Ich holte mein Handy heraus und drückte die Kurzwahl, um Dorothy anzurufen.
    »Wo sind Sie, Heller?«
    »New Hampshire.«
    »Gut. Wo?«
    »Mittendrin in einer Geschichte, die sich allmählich sehr nach Ablenkungsmanöver anfühlt«, antwortete ich. »Westlich von Nashua.«
    »Nashua? Das ist … ungefähr vierzig Meilen südlich von der Einflugschneise.«
    »Können Sie mir die GPS-Koordinaten schicken?«, bat ich.
    »Wird sofort erledigt.«
    »Wie groß ist das Gebiet, auf das Sie die Suche eingrenzen können? Ich frage mich, ob wir es nicht noch enger machen können. Wenn wir uns das Gelände anschauen, in Frage kommende Grundstücke und …«
    »Ich habe vielleicht noch einen Bezugspunkt.«
    »Lassen Sie hören.«
    »Ich habe die Dateien des Nationalen Informations-Zentrums für Kriminalfälle auf alles durchsucht, das mit New Hampshire zu tun hat, und bin über etwas gestolpert, das ein Mord sein könnte.«
    Das Nationale Informations-Zentrum für Kriminalfälle wird vom FBI unterhalten und ist eine online verfügbare Datenbank aller Verbrechen. Landesweit greifen alle Polizeidienststellen und die übrigen Ermittlungsbehörden darauf zu.
    »In welchem Zusammenhang steht der Mord?«
    »Der Bericht hatte den Code 908. Das steht für vorsätzlichen Mord an einem Polizeioffizier mit einer Waffe.«
    »Und?«
    »In New Hampshire wurde am Grund einer Schlucht ein Polizeioffizier tot in seinem Auto gefunden. Zuerst sah es so aus, als sei er von der Straße abgekommen. Aber der örtliche Polizeichef geht von einem Mord aus.«
    »Weshalb?«
    »Wegen der Verletzungen des Opfers. Dem Leichenbeschauer zufolge sehen sie absolut nicht so aus, wie man es nach einem Verkehrsunfall erwarten würde. Denn in seinem Brustkorb waren alle inneren Organe zerstört. So als ob jemand dort eine Wasserbombe gezündet hätte.«
    Mein Herz begann zu rasen. »Wo war das?«
    »Im Bereich der Einflugschneise. Die Stadt heißt Pine Ridge und liegt in New Jersey. Vierzig Meilen entfernt.«

89. KAPITEL
    »Wir sind am falschen Ort«, sagte ich.
    »Was macht dich da so sicher?«
    »Sein Telefon wird wahrscheinlich da drin sein, aber er selbst ist es nicht. Das ist eine Art Ablenkungsmanöver, vielleicht sogar eine Falle.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Er weiß, dass Nawrozow versucht, ihn auszuschalten. Vielleicht versucht er, Nawrozows Männer an einen falschen Ort zu locken, um seinen wahren Aufenthaltsort zu verbergen.« Ich nahm das Mikro aus dem Funkgerät, das am Armaturenbrett angeklinkt war, drückte den Sprechknopf und sagte: »Break … Zulu One, hier spricht Victor Eight.«
    »Was machst du, Nick?«
    »Wir müssen hier abrücken«, sagte ich zu ihr. »Und Richtung Norden fahren.«
    Der Leiter des SWAT-Teams war klar und laut über die Lautsprecher zu hören: »Sprechen Sie, Victor Eight.«
    »Zulu One, ich habe neue Informationen, die ich Ihnen mitteilen muss. Wo kann ich Sie treffen?«
    Diana starrte mich entsetzt an.
    Pause. »Wiederholen, Victor Eight?«
    »Zulu One, habe dringende Informationen für Sie. Erbitte Treffen so schnell wie möglich. Haben Sie verstanden?«
    »Negativ, Victor Eight«, erwiderte die Stimme.
    Aber ich wollte nicht aufgeben. »Zulu One, erbitte dringend ein Treffen.«
    Die Stimme des Teamleiters antworte umgehend. »Verstanden,