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Lebenselixier

Lebenselixier

Titel: Lebenselixier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Bender
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Adamsapfel des Skins
hüpfte hektisch unter seiner Handfläche.
Rhens Kopfschütteln war knapp, seine Miene unbewegt. Die Augen des Sterblichen
drohten aus ihren Höhlen hervorzuquellen. Er begann tief einzuatmen. Für einen
Hilferuf oder einen Schrei des Entsetzens? Sie würden es nie erfahren. Elmer
packte den Kopf des Mannes bei den Schläfen. Mühelos dreht er ihn ruckartig,
bis er um hundertachtzig Grad nach hinten sah. Das Knacken der Wirbel klang,
als bräche er einen kleinen Ast von einem Baum.
Elmer ließ den Toten zu Boden sinken. Sein Kopf bildete einen unmöglichen
Winkel zu seinem Rumpf, doch darauf achtet niemand mehr.
„Los!“ Rhen trat einen Schritt vor und riss die Tür auf, dass sie aus den
Angeln brach und polternd in den Flur stürzte. Die Warlocks folgten ihrem
Anführer, der als erster in den Raum stürmte.
     
    Walsers
Leibwächter erholten sich schnell von ihrem Schrecken - für Menschen
jedenfalls. Die Mündung eines Revolvers richtete sich auf Elmer. Ein weiterer
Kahlkopf zog ein Messer aus dem Stiefel.
Elmer entwaffnete den Mann mit der Pistole, während ein anderer Warlock dem
Sterblichen das Messer mit einer beiläufig anmutenden Bewegung aus der Hand
schlug. Der Mann sank keuchend auf die Knie und umklammerte sein
zerschmettertes Handgelenk.
    Walser
beobachtete den Kampf mit hasserfüllten Augen. Er hielt sich zurück, als wäre
es nicht seine Aufgabe, für seine eigene Sicherheit zu sorgen. Eine Hand
behielt er hinter dem Rücken. Eine Schusswaffe? Bildete er sich wirklich ein,
die Angreifer bemerkten das nicht?
Rhen entwaffnete einen weiteren Gegner, bevor der eine dieser Mini-Armbrüste
abfeuern konnte. Die übrigen Skins gingen mit Wurfmessern und Dolchen auf seine
Jungs los. Und mit diesen Armbrüsten. Elmer wurde von einem der
Betäubungspfeile getroffen. Ohne zögern riss der Warlock die Nadel aus seiner
Schulter und zertrat die noch fast gefüllte Ampulle. Die Droge schien seine
Kampfkraft nicht unmittelbar zu beeinträchtigen.
    „Zurück!“ Walser
hatte gesehen, wie die Warlocks mit seinen kampferprobten, brutalen Verbündeten
umsprangen. Dennoch brachte er den Arm hinter dem Rücken hervor und eine
weitere Waffe ins Spiel. Er richtete die Mündung auf Rhen. Der Hahn des
altmodischen Revolvers knackte. „Weg von mir, Bestie!“
Walsers Stimme schallte anmaßend durch den Raum. Rhen fragte sich, ob der Kerl
einfach nur verrückt war. Noch immer schien er den Gegner, den er sich
geschaffen hatte, maßlos zu unterschätzen.
Doch da, tatsächlich eine Reaktion. Schweißtropfen rannen aus Walsers
aufgebauschtem Haarkranz.
    „Ich werde jetzt
dieses Gebäude verlassen. Und du wirst langsam vor mir …“
Weiter kam Walser nicht. Ein verwirrter Ausdruck trat in seine blassen Augen,
dann gaben seine Knie nach.
Blitzschnell hatte Rhen mit der linken Hand zugegriffen und dem Alten die
Pistole entwunden. Nicht, dass er womöglich doch noch abdrückte. Obwohl Rhen
keine Angst vor einer kleinen Bleikugel hatte, gab es keinen Grund, sich
mutwillig eine einzufangen. Das war jedenfalls seine Philosophie.
Rhens rechte Hand ruckte vor. Metall blitzte kurz in seiner Faust auf. Der
Professor blickte ungläubig an sich hinab und sah das Heft eines Dolches aus
seiner Brust ragen, genau dort, wo das Herz lag. Er griff danach. Bevor seine
Hände das Heft erreichten, zog Rhen die Klinge zurück. Mit einem Ausdruck
maßlosen Erstaunens sackte Walser zusammen. Der grellrote Fleck auf seiner
Brust vergrößerte sich schnell.
    Rhen wischte die
gebogene Klinge sorgfältig an Walsers Hemd ab. Als er sich erhob war der
Professor tot, wie die meisten ihrer Gegner. Den übrigen blieben noch Minuten.
Rehn sah keinen Grund, Gefangene zu machen.
    Elmer erschien an
Rhens Seite und er reichte dem Briten Walsers Revolver. Er selbst ging zu dem
noch immer offenstehenden Fenster, hob die Arme und zeigte seine leeren
Handflächen, während er sich hinauslehnte.
„Arne!“
    Der Jäger hatte
am Boden gesessen, neben einer Gestalt, die dort reglos lag. Jetzt erhob er
sich. „Alles klar da oben?“
„Walser ist tot.“
„Klaas hat eine Kugel erwischt.“ Der Jäger wies auf den Bewusstlosen.
„Plötzlich hatte dieser Mistkerl einen Revolver in der Hand. Ich denke, es war
bloß ein dummer Zufall, dass er ihn direkt in den Kopf getroffen hat. Aber er
wird wieder.“
Rhen nahm das mit einem Nicken zur Kenntnis. Eine Bewegung die Straße hinunter
erregte seine Aufmerksamkeit.
„Wir kriegen Besuch“, warnte er die

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