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Lebenselixier

Lebenselixier

Titel: Lebenselixier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Bender
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an Ärger“, fuhr Lukas fort. „Aber in seinen
letzten Ferien muss etwas Übles vorgefallen sein. Ich hab nie erfahren, was das
war.“
Wenn Rhen mit den Vampirgesetzen in Konflikt geraten war, gab es eine Akte
darüber. Es musste ein ernstes Vergehen gewesen sein. Keinesfalls hätte
Jeremias diesen hoch talentierten Schüler wegen einer Lappalie ausgeschlossen.
„Jeremias hat das Urteil selbst vollstreckt.“ Arnes Antwort kam zögernd, als
wöge er jedes Wort sorgfältig ab. „Da, was auch immer, in seinem
Zuständigkeitsbereich vorfiel. Rhen war noch minderjährig. Deshalb werden die
näheren Informationen unter Verschluss gehalten. Du kennst das Prozedere.“
„Es gab also eine offizielle Verurteilung?“ Dass Jeremias einen seiner Schüler
nicht als Schulleiter, sondern in seiner Funktion als Jäger bestraft hatte, gab
zu denken.
„Über das Strafmaß gibt es Gerüchte. Man erzählt sich, Jeremias habe Rhen volle
zwei Tage schmoren lassen. Die Brandnarben waren jedenfalls noch Monate später
sichtbar.“
Lukas Kopfhaut kribbelte. Die Höchststrafe, die Jäger verhängen konnten. Der
nächste Schritt bedeutete den Tod.
Zweifellos wusste Arne mehr. Doch die Miene des Jägers stellte klar, dass er
nichts weiter sagen würde - nicht mehr sagen durfte. Lukas musste sich wohl
damit abfinden, niemals zu erfahren, was Rhen verbrochen hatte.
„Ich habe den Eindruck, du kennst ihn besonders gut“, vermutete Arne.
Lukas grinste verlegen. „Er hat für mich getan, weswegen du mich mit Danny
zusammengebracht hast. Er hat sich um mich gekümmert, als es schwierig für mich
war. Hat mir Fragen beantwortet, die ich keinem Erwachsenen stellen wollte ...“
„Rhen war ein älterer Bruder für dich.“
„Ja, das war er.“
„Nun, wie gesagt, das Einzige, was wir ihm und seinen Gefolgsleuten vorwerfen
können, ist extrem schlechtes Benehmen.“
„Danny ist ziemlich beeindruckt“, gab Lukas zu bedenken.
„Das kann ich mir vorstellen.“ Arne verzog angewidert den Mund. „Rhen ist ein
lässiger Typ, nicht?“
„Ich habe ihm gesagt, dass Danny dein Sohn ist.“
„Gut. Ich glaube nicht, dass er sich mit mir anlegen will. Also würde er Danny
vermutlich wegschicken. Danke, das war ein guter Schachzug.“
Lukas zuckte die Schultern. „Mehr kann man nicht tun, fürchte ich.“ Er verstummte,
als Danilo auf der Terrasse auftauchte und auf die beiden Männer zukam.
„Na, sind die Pommes wieder draußen?“, fragte Arne munter.
„Er ist selbst schuld. Pommes mit Erdnusssoße bringen wahrscheinlich nicht nur
Bluttrinker zum Kotzen“, schlug Lukas in die gleiche Kerbe.
„Lukas will mir nicht erzählen, woher er den Anführer der Warlocks kennt“,
beklagte Danilo sich bei seinem Vater.
„Ich kenne ihn von der Schule.“
„Aus der Burg?“
„Ja, sicher.“
„Ich sehe mal nach den Frauen“, verkündete Arne, und schlenderte in Richtung
Terrasse davon. Danilo blickte ihm nachdenklich hinterher.
„Ich wette“, wandte er sich an Lukas, „du sollst mir klarmachen, dass ich mich
auf keinen Fall in eine Gang hineinziehen lasse. Schon gar nicht bei den
Warlocks. Richtig?“
„Die Wette verlierst du. Arne hat nichts in der Art gesagt.“
„Er geht also davon aus, dass du es von dir aus tust?“
„Klar. Er hält mich schließlich für reif und verantwortungsbewusst. Sonst hätte
er mich wohl kaum eingestellt.“
Danilo lachte. Er dachte einen Moment nach. Dann erklärte er Lukas in
ernsthaftem Ton:
„Wenn er dich fragt, kannst du ihm sagen, dass er sich keine Sorgen zu machen
braucht. Das sind schon irgendwie krasse Typen. Aber ich denke, das ist nicht
so mein Ding. Außerdem habe ich von ein paar Älteren mitgekriegt, dass nur
echte Cracks bei den Warlocks aufgenommen werden. Ich bin eher unterer
Durchschnitt.“ Er grinste schief bei diesem Eingeständnis. „Es ist ein bisschen
wie bei einer Band, die man gut findet, glaube ich. Man kann die Musik geil finden,
aber deshalb muss man ja nicht unbedingt mitspielen, oder?“
Lukas nickte langsam. „Klar, ich werd´s ihm auf jeden Fall sagen. Wär doch
blöd, wenn er sich grundlos Sorgen macht.“
     
    „Tut mir leid“,
flüsterte Lukas.
Bis zum Kinn in einen dicken Bademantel gehüllt kam Tony zum Bett herüber. Bad
und Schlafzimmer des Hausboots waren nur durch eine Milchglasscheibe
voneinander getrennt. Wer im Bett lag, konnte die unter der Dusche stehende
Person als Umriss sehen. Der luxuriöse Whirlpool lag im Blickfeld des Bettes.
    Tony schlang
unter dem

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