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Lebenselixier

Lebenselixier

Titel: Lebenselixier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Bender
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Bewegungslosigkeit erstarren.
Lukas lehnte sich im Sitz zurück und sah seinen Artgenossen unbewegt entgegen.
Seine betonte Lässigkeit beruhigte Tony kein bisschen. Sie erkannte sein
antrainiertes Pokerface.
Ganz ruhig bleiben! Egal was passiert, ihr bleibt sitzen und sagt kein Wort! Lukas Anweisungen erklangen direkt in ihrem Bewusstsein. Sie spürte seine
mühsam im Zaum gehaltenen Befürchtungen.
    Die Vampire
verteilten sich im Raum, begutachteten die Menschen unter ihrer Kontrolle wie
Waren in einer Auslage. Aus dem Augenwinkel beobachtet Tony, wie ein
Bluttrinker in matt glänzender Lederkluft sich eine junge Frau griff. Er hob
sie über die Lehnen der Sitzreihe, in der sie zwischen ihren Freunden saß, zu
sich in den Durchgang und beugte sie über die Balustrade, die den Eingang
abtrennte.
Brennend stieg bittere Galle in Tonys Kehle auf. Der Bluttrinker zerrte seinem
Opfer die Jeans herunter und beugte sich über sie, versenkte offensichtlich
nicht nur seine Zähne in ihrem Körper.
    Überall im Saal
spielten sich ähnliche Szenen ab. Die Hälfte der Vampire hatte schnell Wirte
gefunden. Die anderen verteilten sich im Raum, hielten die hypnotische
Kontrolle aufrecht, vermutete Tony. Keiner von ihnen schien sich für die
Gegenwart zweier weiterer Bluttrinker und einer Gefährtin zu interessieren.
Ein Vampir mit blauschwarzem Haar und Augen wie blitzende Kohlen zog ihre
Aufmerksamkeit auf sich. Er überblickte amüsiert die Szenerie, die seine
Kumpane boten. Dann stutzte er. Sein Blick blieb an Lukas hängen. Mit
beunruhigender Geschwindigkeit bewegte er sich auf sie zu. Tony fühlte ihr Herz
zu einem Eisklumpen erstarren. Im selben Moment hörte sie Lukas erleichtertes
Lachen.
Ungläubig sah Tony zu, wie ihr Gefährte aufsprang und dem Fremden entgegen
eilte. Die beiden Männer begrüßten sich mit Handschlag und klopften einander
auf die Schultern. Danilo reckte neugierig den Hals.
„Bitte bleib!“, flüsterte sie dem Jungen zu.
    „Rhen, das ist
eine Ewigkeit her.“
Die Bluttrinker behielten ihren Händedruck bei. Eine für diese
einzelgängerischen Wesen ausgesprochen vertrauliche Geste.
    Tony musterte
Rhen genau. Und sei es nur, um sich von dem Schauspiel abzulenken, wie seine
Kumpane sich inmitten der Menge wehrloser Menschen ungeniert an ihren Opfern
gütlich taten.
Der Vampir trug einen modern geschnittenen, grauen Anzug und ein blaues Hemd
mit offenem Kragen. Seine Gesichtszüge wiesen einen vage asiatischen Einschlag
auf. Es war schwer, das Alter von Bluttrinkern einzuschätzen, doch Tony war
überzeugt, einen relativ jungen Vampir vor sich zu haben.
    „Was verschlägt
dich in meine Stadt?“ Rhens Augen wanderten abschätzend zu Danilo und Tony.
„Deine Geliebte?“
Lukas grinste. „Meine Gefährtin, Tony Lemberg.“
„Gefährtin? Ist nicht dein Ernst? Kein Wunder, dass wir uns noch nicht begegnet
sind. Da kommst du nicht viel rum, was?“
Der spöttische Unterton schien Lukas nicht aufzufallen. „Meine Ausbildung lässt
mir wenig Freizeit.“
„Sag nur, du bist bei Arne? Da muss ich ja aufpassen, damit meine Jungs sich
anständig benehmen!“, rief Rhen aus, lachte aber dabei. „Ein Jäger, hätt ich
mir denken können. Und wer ist das?“
Danilo hielt es nicht länger auf seinem Sitz. Er beeilte sich aufzuspringen,
und Rhen ebenfalls die Hand zu schütteln. „Ich bin Danny“, erklärte er eifrig.
„Danilo Francés, Arnes Sohn“, ergänzte Lukas.
„Ach du Scheiße. Freut mich, dich kennenzulernen. Obwohl dein alter Herr nicht
sonderlich gut auf mich zu sprechen ist.“ Rhen sah sich demonstrativ in dem
Saal um, der sich soeben automatisch verdunkelte. Die Vorhänge gingen auf und
die Pausenmusik wurde von Werbespots abgelöst.
Lukas folgte Rhens Blicken. „Ich bin auch überrascht. Du bist also der Anführer
der Warlock-Bruderschaft?“
„Haarscharf kombiniert, Holmes“, witzelte Rhen. „Hey, will mal sehen, was meine
Jungs mir übrig gelassen haben. Wir treffen uns sicher mal wieder.“
    Rhen ging ein
paar Stufen den Gang hinunter. Dort wandte er sich einer jungen Frau zu, die
offenbar seinem Geschmack entsprach. Er befahl dem Mann, der neben ihr saß
wortlos, zu verschwinden. Ohne große Umstände drückte er die Frau mit dem
Rücken auf die Sitzfläche und beugte sich über sie.
    Danilo machte
Anstalten, zu seinem ursprünglichen Platz zurückzukehren. Lukas hielt ihn auf
und schickte ihn in die Reihe neben dem Notausgang zurück. Er selbst ließ sich
wieder in den Sitz am

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