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Lebenslänglich Klassenfahrt: Mehr vom Lehrerkind (German Edition)

Lebenslänglich Klassenfahrt: Mehr vom Lehrerkind (German Edition)

Titel: Lebenslänglich Klassenfahrt: Mehr vom Lehrerkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Bielendorfer
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beherzten Einsatz von Dr. Meinzl (und 30 Euro) wieder zu beruhigen.
    Danach besuchten wir die Vatikanstadt und den geschichtsträchtigen Petersplatz, auf dem traditionell die Wahl eines neuen Papstes durch weißen Rauch bekannt gegeben wird.
    »Boah, langweilig, imma kommen wa zu spät«, brüllte Oktay sichtlich enttäuscht, als Dr. Meinzl erläuterte, dass kein verstorbener Papst zu ersetzen war.
    Langsam dämmerte es, und da Dr. Meinzl nicht erneut den Nahverkehr nutzen wollte, wurden wir von Horsti abgeholt.
    Horsti hatte nach der Fahrt durch den Stadtverkehr die Laune eines blindwütigen Beschälers und fuhr deshalb wie ein Besengter. Seine Laune besserte sich nur unmerklich, als Bettina Mohlheim ihre Scampi in Knoblauchsoße wieder in die Freiheit entließ, direkt auf den Rücksitz des Busses.
    Natürlich waren wir nach so einem erlebnisreichen und eindrucksvollen Tag alle hundemüde, deshalb ließen wir den Abend in der kleinen Bar der Jugendherberge gemeinsam ausklingen.
    Unsere Lehrer sahen ziemlich einweisungsbedürftig aus. Dr. Meinzl brauchte nach diesem Horrortrip erst mal einen Grappa, damit ihm nicht die Aorta riss, Frau Sperber bestellte zu unserer Verwunderung kein Glas, sondern eine ganze Flasche Prosecco. Aus dem mitgebrachten Gettoblaster nölte Adriano Celentano »Azzurro« in Endlosschleife, während unsere Lehrer sich langsam anschickten, unseren Pegel aufzuholen.
    An diesem heiteren Abend taute auch die Stimmung zwischen Schülern und Lehrern allmählich auf.
    Dr. Meinzl grölte: »Nennt mich Udoooo!«, griff Frau Sperber an die Hüfte und schleuderte sie auf die Tanzfläche wie einen Truthahn in den Ofen. Dann tanzte er zu »Azzurro« den Ententanz, während wir eine Polonaise um unseren Lehrkörper anstimmten. Als wir Bruderschaft tranken, erfuhren wir von Frau Sperber, dass man sie in ihrer Jugend auch »Klara Korn« genannt hatte. Der Abend endete damit, dass Dr. Meinzl beim Versuch, gegen Ilja beim Kasatschok-Tanzen anzutreten, über den Gettoblaster stolperte und den kompletten Tisch samt Frau Sperber abräumte.
    Der nächste Morgen gestaltete sich aufgrund unseres anstrengenden Programms vom Vortag eher ruhig.
    Manche Schüler lagen bis zum Nachmittag in ihren Betten und delirierten, andere durchwanderten die Jugendherberge wie Untote und grunzten unverständliche Laute durch die Gänge. Dr. Meinzl oder »Udooo«, wie wir ihn mittlerweile nannten, kam nachmittags aus seinem Zimmer getorkelt, nuschelte etwas von »Naschmittag zur freien Verfügung« und verschwand dann wieder in seinem Zimmer.
    Am Abend erkundeten wir gemeinsam wieder die Umgebung und fanden eine Bowlingbahn, in der auch viele Ortsansässige waren.
    Da unser Interesse an Industrieschmierstoffen recht gering war, war die etwas einsam dastehende Bowlingbahn die Rettung.
    Beim gemeinsamen Spiel mit ein paar italienischen Jugendlichen flirteten die Jungs ein paar Dorfschönheiten an. Da diese allerdings auch noch Dorfschönlinge mitgebracht hatten, gab es dafür erst mal was auf die Fresse, aber grande, wie der Italiener sagt.
    Am nächsten Tag kündigte der Wetterbericht eine Hitzewelle an, deshalb entschied Dr. Meinzl auf unsere Bitte hin, dass wir gemeinsam unseren letzten Tag nicht in Rom, sondern am zwanzig Kilometer entfernten Strand von Ostia verbringen durften. Unser immer fröhlicher Busfahrer Horsti fuhr uns hin.
    Horstis Laune war mal wieder auf dem Marianengraben angekommen, vielleicht auch weil die Rekordhitze den Duft von Bettina Mohlheims Kotze aus den Rücksitzen aufsteigen ließ. Seine Stimmung besserte sich jedoch schlagartig, als er aus der Umkleide an den überraschend schönen Strand von Ostia trat. Horsti trug das Badehosenmodell »Ockerfarbener Muttermörder« in kariert und stürzte sich mit einem Bauchklatscher in die Fluten. Da konnte selbst Dr. Meinzl, dessen kalkweißes Wohlstandsbäuchlein über einen Speedo -Slip von Karstadt ragte, nicht mithalten.
    Das Meer war ruhig, und auch die heimische Fauna machte sich bald mit uns vertraut.
    Florian Stiegler schwamm nach drei Metern in eine Feuerqualle und entstieg dem Meer laut heulend und mit knallrotem Arsch. Danach gingen wir alle nur noch bis zu den Knien ins Wasser, die meisten verlegten sich aufs Beachvolleyballspielen.
    Den letzten Abend ließen wir dann ebenso angenehm ausklingen wie unsere vorigen Tage.
    »Udddoooo«, Korn, Polonaise, »Azzurro«, Geheule, Kotzen – alles dabei!
    Die Rückfahrt gestaltete sich angenehm ruhig und

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