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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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sie nicht auf der Schwert von Aragon gelassen? Dann wäre sie hier in der Basis in Sicherheit.«
    »Das habe ich mir auch schon gesagt«, erwiderte Braedon. »Wenn ich sie aber zurückgelassen hätte, hätte sie sich irgendwie an Bord der Procyon’s Hope oder der Mayflower geschlichen, wenn sie zum Hauptziel Zwei der Mission fliegen. So kann ich sie im Auge behalten beziehungsweise diejenigen von Ihnen, die so freundlich sind, auf sie aufzupassen. Es würde schließlich nicht gut aussehen, wenn der Expeditionskommandeur seine Verwandten bevorzugt behandelt, oder?«
    Chryse schnaubte. »Ich glaube, praktisch jeder an Bord würde Ihnen helfen, Terra in die Brigg zu werfen, wenn das für ihre Sicherheit erforderlich wäre. Ich weiß bestimmt, dass es Mitglieder der ursprünglichen Besatzung der Promise gibt, die jeden ohne lange zu fackeln töten würden, der sie bedroht.«
    »Wirklich?«, fragte er, erstaunt über ihre heftige Reaktion.
    »Verdammt genau! Sie ist das inoffizielle ›Maskottchen‹ dieser Expedition. Falls ihr irgendetwas zustößt …«
    »Vielen Dank für den Rat, stellvertretende Zahlmeisterin Haller. Weitermachen. Ich bin auf der Brücke, wenn Sie mich brauchen.«
    »Jawohl, Sir!«

50
     
    »Sind wir bereit?«, fragte Braedon und schaute von den Steuerkonsolen zur Felsenkuppel der Expeditionszentrale zehn Kilometer »tiefer«. Der Asteroid stand tief am Sichtkuppel-Horizont, und seine Silhouette zeichnete sich gegen den rötlichen Dunst der Schutzstätten -Gaswolke ab.
    »So gut wie, Robert«, antwortete PROMs Stimme dicht hinter ihm. »Vizekommodore Tarns ist in der Leitung – er fragt, ob Sie Zeit hätten, mit ihm zu sprechen.«
    »Stell ihn durch.«
    Tarns’ Gesicht erschien auf Braedons Computer.
    »Hallo, Bill«, sagte Braedon. »Sind Sie schon in Ihre Unterkunft umgezogen?«
    Tarns grinste. »Jawohl, Sir. Ich hatte meine Sachen etwa fünf Minuten, nachdem Sie abgeflogen waren, abholen lassen. Lassen Sie sich nur Zeit mit der Rückkehr.«
    »Ja, natürlich.«
    Wie Braedon schon auf den ersten Blick erkannt hatte, entsprachen die Unterkünfte der kommandierenden Offiziere Penthousewohnungen im Vergleich zum anderen Wohnraum, der aus dem Inneren des Asteroiden gefräst worden war. Der größte Teil des Personals war in Niedergrav-Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, wo man Schlafsäcke aus Nylonmesh in vierstöckigen Gestellen hatte aufhängen lassen. Sogar die Stabsoffiziere und im Asteroiden tätige Wissenschaftler mussten sich kleine Viermannschlafräume teilen. Das Baden war ein wöchentlicher Luxus, der eine Waschschüssel und Schwamm umfasste. Im Vergleich zu den Bedingungen im Felsen lebte man an Bord der überfüllten Sternenschiffe wie Gott in Frankreich.
    »Sie kennen den Plan, Bill«, fuhr Braedon fort. »Wenn Sie nach drei Monaten immer noch nichts von uns gehört haben, schicken Sie Hilfe. Nur seien Sie dann verdammt vorsichtig. Falls wir schon in eine Falle gehen, will ich nicht, dass die ganze Expedition uns Schiff für Schiff folgt. Verstanden?«
    »Verstanden, Sir.«
    »Richten Sie der Hope und der Mayflower aus, dass ich ihnen Glück mit dem Hauptziel Zwei wünsche, und sagen Sie ihnen um Himmels willen, dass sie auch aufpassen sollen.«
    »Jawohl, Sir. Sonst noch etwas?«
    Braedon schüttelte nach kurzer Überlegung den Kopf. »Ich glaube, das war es. Ich lege hiermit den Befehl über diese Expedition wieder einmal in Ihre fähigen Hände, Sir!« Diese letzten Worte sagte er mit allem Nachdruck, zu dem er fähig war.
    »Ich danke dem Kommodore«, erwiderte Tarns.
    »Also bis zu unserer Rückkehr. Ich werde Ihnen ein Souvenir von den Grelshos mitbringen, wenn Sie wollen.«
    »Ein sauberer Vektor zur Schöpfer -Sonne ist alles, was ich brauche, Sir. Waidmannsheil!«
    Braedon sah den Holoschirm dunkel werden und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf das hektische Treiben auf der Brücke. Obwohl PROM das Schiff fliegen würde, führten die menschlichen Besatzungsmitglieder wie immer unabhängige Überprüfungen der Computerberechnungen durch. Oberleutnant Janos Corusk, der Astrogator, arbeitete am härtesten und berechnete den Kurs zum Absprungpunkt zur Grelsho-Sonne. Wenn er fertig war, würde er seine Zahlen mit den von PROM ermittelten Werten vergleichen. Schon bei einer Differenz von nur einem Prozent würde Braedon das zum Anlass nehmen, eine Verschiebung des Starts zu befehlen, bis die Abweichung geklärt war. Beim Start der Reise von der Erde bis

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