Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
qualifizierte. Ich werde dir immer dankbar sein, dass du meine Ernennung nicht verhindert hast.«
    »Dann nimm einen väterlichen Rat von mir an. Du solltest dir deiner Gefühle für diesen Mann sehr sicher sein. Du bist tausend Lichtjahre von zu Hause entfernt, schwebst in ständiger Gefahr. Und dein Job verlangt nun mal, dass du für lange Zeiträume mit ihm zusammen bist. Da ist es nur natürlich, dass ihr beide euch zueinander hingezogen fühlt. Aber erinnere dich an deine Erziehung. Wir sind nicht wie diese Solarier. Ihre Kultur ist nicht unsere Kultur. Sei dir ganz sicher, bevor du irgendetwas tust, was du nicht mehr rückgängig machen kannst.«
    Terra lachte nervös. »Komisch, jemand anders hat mir fast genau den gleichen Rat gegeben.«
    »Wer denn?«
    »Ach, nur ein Freund.«
    »Wirst du auf deinen alten Vater hören?«
    Sie beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn auf die Wange. »Das werde ich und, Vater … danke.«
    »Wofür denn?«
    »Dass du mich mein eigenes Leben leben lässt.«
    »Gern geschehen.« Sie schauten sich für ein paar Sekunden verlegen an, dann fuhr Braedon in einem sachlicheren Ton fort: »Wann werde ich dieses Prachtexemplar denn mal kennen lernen?«
    »Wann möchtest du ihn denn kennen lernen?«
    »Heute Abend gebe ich ein Essen für das Pionier-Bataillon. Warum bringst du ihn nicht mit?«
    »Das werde ich tun, wenn Kapitän Smith uns Ausgang gewährt.«
    Braedon lachte laut. »Ich glaube nicht, dass das ein Problem sein wird. Nun denn, soll ich dich zur Procyon’s Promise zurückbringen lassen?«
    »Jawohl, Sir. Das wäre mir sehr recht. Danke.«
    »Keine Ursache«, entgegnete Braedon an. »Wozu sind Väter denn da?«
     
    Die Aufgabe, die Procyon’s Promise und Golden Hind für den Weltraumeinsatz bereitzumachen, geriet zu einem 24-Stunden-Marathon der Frachtverschiebung. Zuerst mussten die Vorräte, die die Promise von der Erde hierher transportiert hatte, ausgeladen werden. Dann mussten die leeren Laderäume mit dem Material gefüllt werden, das für die Expedition zur Grelsho-Sonne benötigt wurde. Und mit Blick auf die Anzahl der Wissenschaftler, die es für unbedingt erforderlich hielten, dass sie (und ihre ganze Ausrüstung) dem ersten Kontakt der Menschheit mit einer außerirdischen Spezies beiwohnten, fragte sich Braedon, ob die Laderäume überhaupt groß genug waren, um all das unterzubringen.
    Eine Woche nach der Ankunft in der Expeditionszentrale stand Braedon nun in der Hangarbucht der Procyon’s Promise und sah, wie Besatzungsmitglieder Ladung aus einem Orbit-zu-Orbit-Leichter ins Innere des Sternenschiffs brachten. Um Platz für die Operation zu schaffen, waren die drei Scoutboote der Promise und der FTL- Cutter vorübergehend aus der Bucht entfernt worden. Die kleine Flotte schwebte nun in der Nähe des Mutterschiffs, während Techniker sie fieberhaft überprüften. Mit nur einem einzigen Schiff in ihrem Schlund wirkte die Hangarbucht fast geräumig.
    »Das ist die letzte Lebensmitteltranche, Kommodore«, sagte Chryse Haller neben ihm. Sie hielt ein Notebook in der Hand und sah, wie die Salden auf dem büchergroßen Bildschirm dargestellt wurden. Eine einzelne Haarsträhne hing ihr in die Augen, und sie wischte sie weg. Es war eine Geste, die Braedon unglaublich attraktiv fand. Wenn nur …
    Er unterdrückte den Gedanken mit aller Macht. »Gut, Chryse, dann wollen wir als Nächstes die Munitionsmagazine bestücken. Geben Sie das weiter. Wir wollen in zwanzig Minuten volle Sicherheitsmaßnahmen getroffen haben.«
    »Volle Vorsichtsmaßnahmen, zwanzig Minuten. Jawohl, Sir.«
    »Irgendwelche anderen Probleme in Ihrer Abteilung, stellvertretende Zahlmeisterin Haller?«
    »Wir haben Schwierigkeiten, das ganze neue Personal unterzubringen, welches uns auf diesem Flug begleitet, Sir, aber wir werden uns etwas einfallen lassen.«
    »Ich habe gehört, dass Sie Terra in Ihrer Kabine einquartiert haben.«
    Chryse nickte. »Es war schließlich ihre Kabine, bevor ich sie bekam.«
    »Halten Sie für mich ein Auge auf sie, ja?«, fragte Braedon.
    »Mit Vergnügen, Robert«, erwiderte Chryse lächelnd. Dann runzelte sie die Stirn. » Etwas wundert mich aber. Wenn der Kommodore mir eine persönliche Frage gestattet?«
    »Sie hätten sie vermutlich sowieso gestellt. Also fragen Sie.«
    »Weshalb haben Sie Terra überhaupt auf dieses Schiff versetzt? Als Pilotin des Scoutboots wird sie nämlich einen der riskantesten Jobs haben, wenn wir zur Grelsho-Sonne kommen. Wieso haben Sie

Weitere Kostenlose Bücher