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lebt gefaehrlich

lebt gefaehrlich

Titel: lebt gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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bitten«, fiel Colin ihm beleidigt ins Wort.
Sandor trocknete seine Augen mit einem schmutzigen Taschentuch. »War nicht böse gemeint. Ich weiß, daß wir nicht dieselbe Kragenweite haben.« Er grinste.
Mrs. Pollifax sagte: »Ich finde, wir sollten keine kostbare Zeit vertrödeln. Brechen wir lieber auf, ehe jemand den Ra uch entdeckt und der Ursache nachgeht. Colin, gehen Sie doch zu Magda, und sagen Sie ihr, daß sie sich nicht zu ängstigen braucht.« Sie selbst rührte sich allerdings nicht vom Fleck, sondern blickte unverwandt das rauchende Autowrack an. »Das hätten wir sein können«, bemerkte sie schaudernd. »Wenn es nach denen gegangen wäre, lägen wir jetzt in so einem Wagen. Sandor, Sie sind wirklich ausgezeichnet gefahren.«
Sandor betrachtete sie noch immer voller Bewunderung. »Da habe ich mir ja ein tolles Pärchen zur Reisebegleitung aufgelesen! Ich kenne einen Mann, der Sie gut brauchen könnte. Möchten Sie gern ganz groß verdienen? Ich stelle Sie ihm vor, sobald wir in Ankara sind.«
»Ich weiß nicht, ob Ankara ein sehr glücklich gewähltes Ziel für uns ist«, meinte Mrs. Pollifax bekümmert. »Vielen Dank, aber mir liegt nichts daran, groß zu verdienen. Ich will nur mit heiler Haut raus aus der Türkei.«
Sandor nickte verständnisinnig. Er begleitete sie zurück zum Wagen und half ihr auf den Beifahrersitz. »Sie kommen nach Ankara«, sagte er energisch. »Das ist genau der richtige Ort für Sie. Dort habe ich gute Freunde. Keine Unschuldsengel zwar...« Er grinste. »Aber, hol's der Teufel, wenn jemand Sie unbemerkt nach Ankara bringen kann, bin ich es - Sandor. Und dort helfen Ihnen meine Freunde weiter. Warten Sie's nur ab.«
Mrs. Pollifax sah ihn an. Seine Sorge um ihr Wohlergehen rührte sie. »Ich danke Ihnen, Sandor«, sagte sie schlicht.
    In Langley, Virginia, war es Dienstagvormittag. Die Uhr zeigte knapp nach halb neun, und auf der Straße herrschte bereits eine Temperatur von zweiunddreißig Grad. Carstairs saß in seinem vollklimatisierten Büro hoch oben im CIA-Haus. Er trank eine zweite Tasse Kaffee und las dazu die Meldungen, die über Nacht eingegangen waren. Dann zündete er sich eine Zigarette an.
    Bishop trat ein. »Sir«, sagte er.
»Ja, Bishop. Was gibt es?«
Bishop hielt ihm ein Blatt Papier entgegen. »Diese
    Routinemeldung ist vor wenigen Minuten vom Auswärtigen Amt in unserer Registratur eingegangen, die sie unverzüglich an uns weitergeleitet hat. Das Außenministerium scheint heute nacht eine dringende Anfrage aus Istanbul über die Identität einer gewissen Mrs. Emily Pollifax erhalten zu haben, einer angeblichen Amerikanerin, die angeblich mit einem amerikanischen Paß reist.«
    »Verdammt!« sagte Carstairs. Er nahm Bishop die Meldung ab und studierte sie gründlich. Es handelte sich tatsächlich um ein harmloses Schreiben, das durch mehrere Büros lief, bis es dann als fünfte Kopie einer Eingabe an die Paßstelle des Auswärtigen Amts abgelegt wurde.
    »Das gefällt mir gar nicht«, bemerkte Carstairs.
»Nein, Sir.«
    »Laut Eingangstempel ist es hier um fünf Uhr fünfzehn früh eingegangen. Wie spät war es um diese Zeit in Istanbul?«
»Gestern abend neun Uhr fünfzehn, Sir.«
Carstairs fluchte. »Also nur eine Stunde, nachdem Mrs. Pollifax zum erstenmal versuchte, Verbindung mit der FerenciSabo aufzunehmen.« Er verstand das nicht. Wieso hatte sich ausgerechnet Mrs. Pollifax bei der Polizei verdächtig gemacht, da doch Istanbul von Fremden nur so wimmelte? Ihr Paß war innerhalb einer Stunde ausgestellt worden. Hatte sich dabei in der Eile ein Fehler eingeschlichen? Bezweifelte die Polizei seine Echtheit? Ausgeschlossen! Er selbst hatte den Paß persönlich zweimal überprüft. »Sehr beruhigend klingt das jedenfalls nicht«, bemerkte er trocken.
»Wenn die Polizei eine Person unter tausend unter die Lupe nimmt, und wenn diese Person zufällig eine unserer Agentinnen ist, dann sind gewisse Befürchtungen nicht von der Hand zu weisen. Wir können uns nicht mit der Istanbuler Polizei in Verbindung setzen: Damit würden wir unsere Diplomaten nur in Verlegenheit bringen, weil die rechte Hand niemals wissen darf, was die linke tut.« Er drückte seine Zigarette aus und zündete sich die nächste an.
Ein Ausweg war ihm eingefallen. »Eine offene Anfrage ist ausgeschlossen. Bishop, aber Umwege führen auch ans Ziel. Rufen Sie Barnes vom Auswärtigen Amt an. Bitten Sie ihn, in meinem Namen telegrafisch bei unserem Konsulat in Istanbul anzufragen, was, zum

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