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lebt gefaehrlich

lebt gefaehrlich

Titel: lebt gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Teufel, der türkischen Polizei an dem gültigen Paß einer amerikanischen Staatsbürgerin mißfällt. In fünf Minuten habe ich eine Konferenz, aber halten Sie mich am laufenden, falls die Besprechung länger dauert, als ich annehme.«
»Ja, Sir. Barnes soll rein routinemäßig anfragen, aber sofortige Auskunft verlangen?«
    »Richtig. Sollte die Polizei Mrs. Pollifax einvernommen haben, dann müßte unser Konsulat davon Kenntnis haben. Weiß das Konsulat nichts, dann soll es schleunigst etwas in Erfahrung bringen. Ich bin, gelinde gesagt, neugierig!«
    »Ja, Sir.«
    Carstairs kam von seiner Besprechung, aber noch immer lag keine Antwort vor. Er rekapitulierte nochmals Mrs. Pollifax' Stundenplan. Sie mußte gestern nachmittag gegen vier Uhr in Istanbul angekommen sein. Zumindest wußte er jetzt, daß sie gut dort gelandet war, stellte er spöttisch fest. Um neun Uhr aber oder knapp nachher, hatte die Istanbuler Polizei telegrafisch eine Bestätigung ihrer Referenzen von der amerikanischen Regierung angefordert. Eine routinemäßige Überprüfung? Stand das Hotel Itep inzwischen unter Beobachtung? War Mrs. Pollifax verletzt oder gar tot?
    Endlich traf die Antwort des amerikanischen Konsulats ein. Sie war sehr kurz. Die Istanbuler Polizei hatte eine gewisse Mrs. Pollifax am Vorabend einem halbstündigen Verhör unterzogen, weigerte sich aber, den Grund dieser Vernehmung bekanntzugeben. Sie hatten ihr den Paß für vierundzwanzig Stunden abgenommen, waren aber jetzt, nach der Bestätigung ihrer Identität bereit, ihn ihr zurückzugeben. Allerdings hatten sie Mrs. Pollifax bisher nicht finden können. Sie war zwar im Hotel Itep gemeldet, aber seit Montagabend dort nicht mehr gesehen worden.
    Bei dieser Nachricht fluchte Carstairs neuerlich kurz, aber von Herzen. »Nicht gesehen worden! Kann nicht gefunden werden! Und dabei ist sie ohne Paß?«
    »Ja, Sir. Der liegt noch auf der Polizei«, sagte Bishop. »Gott sei Dank, daß Henry bei ihr ist. Aber wohin kann sie denn ohne Paß verschwunden sein? Verdammt, mir sind die Hände gebunden! Ich kann keine Erkundigung einziehen, ohne die FerenciSabo und Mrs. Pollifax zu gefährden. Von unserer guten Beziehung zur türkischen Polizei will ich gar nicht erst sprechen.«
»Es bliebe immer noch Dr. Belleaux, Sir.«
»Vorläufig nicht. Ich wollte Mrs. Pollifax' Anwesenheit völlig geheimhalten. Und das ist mir verdammt gut gelungen. So gut, daß ich jetzt festsitze. Eher würde ich mich noch an Henry wenden als an einen anderen. Wenn aber Mrs. Pollifax nicht in ihrem Hotel ist, wird er wohl auch kaum dort sein. Bishop, es hat geklopft.«
»Ja, Sir.« Bishop öffnete und kehrte mit einer internen Nachricht zurück. »Von Barnes, Sir, aus dem Auswärtigen Amt. Er hat wieder vom amerikanischen Konsulat in Istanbul gehört.«
»Noch einmal?«
»Ja, Sir. Er hat auf diesen Zettel gekritzelt, daß er zu feige ist, Ihnen die Neuigkeit telefonisch durchzugeben.«
»Welche Neuigkeit?« fragte Carstairs drohend. »Lesen Sie vor, Bishop!«
»Ja, Sir. Es ist ein Telegramm: BEDAUERN MITZUTEILEN LEICHE AMERIKANISCHEN STAATSBÜRGERS HENRY MILES...«
»Leiche?« wiederholte Carstairs entsetzt.
»Ja, Sir. Soll ic h weiterlesen?«
Carstairs nickte grimmig.
»... HENRY MILES HEUTE FRÜH FRIEDHOF USKUDAR ENTDECKT...«
»Friedhof?«
»... EINZIGER HINWEIS HANDSCHRIFTLICHE NACHRICHT IM ANZUG DER LEICHE STOP WÖRTLICH DIES IST HENRY MILES HOTEL ITEP STOP POLIZEI IDENTIFIZIERTE HANDSCHRIFT ALS DER VON...« Bishop brach unvermittelt ab und schluckte heftig.
»Dann haben sie also eine Spur«, herrschte Carstairs ihn an.
»Weiter, Bishop, um Gottes willen!«
»...VON MRS. EMILY POLLIFAX, AMERIKANISCHE STAATSBÜRGERIN AUS...«
»Was?« ächzte Carstairs.
»... AUS NEW BRUNSWICK, NEW JERSEY, ABGESTIEGEN IM SELBEN HOTEL.«
»Nein!« stöhnte Carstairs.
»Doch, Sir. Emily macht ganz schön von sich reden, wie? Da steht noch ein Satz, Sir...«
»Dann lesen Sie zu Ende«, murrte Carstairs.
»HAFTBEFEHL GEGEN SIE ERLASSEN.«
»Allmächtiger!« sagte Carstairs. Er sank auf seinen Stuhl zusammen. »Henry tot - unser zweiter Agent innerhalb von achtundvierzig Stunden ermordet. Mrs. Pollifax vermißt und kein Wort über die FerenciSabo. Damit sind wir mit unseren Versuchen, Kontakt zur FerenciSabo herzustellen, fast am Ende. Falls Mrs. Pollifax noch lebt - und es ist gar nicht sicher, ob es sie nicht auch erwischt hat -, ist sie ohne Paß ausgeliefert. Was kann sie unternehmen, wohin sich wenden? Wir müssen von der

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