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lebt gefaehrlich

lebt gefaehrlich

Titel: lebt gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Annahme ausgehen, daß wir von ihrer Seite keinerlei Hilfe mehr erwarten dürfen.«
»Ja, Sir.«
Carstairs rieb sich die Stirn. »Trotzdem muß bis Freitag allabendlich jemand in dieser Hotelhalle bereitstehen. Auf alle Fälle. Ist Hawkins noch in London?«
Bishop nickte.
»Offenbar verschwinden unsere Leute in Istanbul wie in einem Faß ohne Boden. Trotzdem dürfen wir nicht aufgeben. Verbinden Sie mich mit Hawkins, Bishop. Ich werde ihn ganz oberflächlich instruieren, und wenn die FerenciSabo noch lebt die Wahrscheinlichkeit nimmt stündlich ab -, wird er sie in irgendeinem Keller verstecken müssen, bis uns eine Lösung eingefallen ist. Verflucht!«
»Und Mrs. Pollifax, Sir?«
»Darauf wollte ich eben zu sprechen kommen. Telegrafieren Sie Dr. Belleaux, Bishop. Teilen Sie ihm mit, daß Mrs. Emily Pollifax zu uns gehört und sich vielleicht an ihn wenden wird. In diesem Fall wären wir ihm sehr dankbar, wenn er sie nach besten Kräften unterstützen würde, ohne daß über uns allen das Haus einstürzt.«
»Ja, Sir.«
»Mehr können wir kaum für sie tun. Bishop.« Gereizt ergänzte Carstairs: »Ja, und übermitteln Sie Dr. Belleaux ihre Personenbeschreibung, damit er genau weiß, wie sie aussieht. Und, Bishop - vergessen Sie ja nicht diesen verdammten Blumenhut!«
    Vorsichtig lenkte Sandor den Wagen dur ch die schmalen Gäßchen, die so eng waren, daß man die Häuser zu beiden Seiten berühren konnte. Oft mußten sie anhalten, weil vor ihnen ein Esel trottete oder Frauen mit Wasserkrügen auf dem Kopf vor ihnen gingen. Auch der Schatten brachte keine Abkühlung. Es war drei Uhr nachmittags.
    Hitze und Staub brüteten schwer über den Gäßchen. Es roch nach Gewürzen, Holzkohle, Olivenöl und Dünger. Mrs. Pollifax konnte sich nur ein äußerst wirres Bild von Ankara machen. Sie schienen sich der Stadt in einem ausgetrockneten Flußbett genähert zu haben, durch das sie zuerst im Halbkreis um Ankara herumgeholpert und schließlich verstohlen in eine Allee eingebogen und in der alten Stadt untergetaucht waren. Einmal sah Mrs. Pollifax flüchtig die Kuppel der Zitadelle vor sich, aber dann verlor sie sie wieder aus den Augen.
    Kurz darauf hielt der Wagen an. Sandor kämpfte erbittert mit dem Lenkrad. Vorsichtig fuhr er im Rückwärtsgang durch ein Loch in einer wackligen Mauer, Ziegel purzelten zu Boden, und eine Staubwolke hüllte sie ein.
    Sie gelangten in einen Hof. Eine einsame Ziege, die an einen Ring in der Mauer gekettet war, hob den Kopf und meckerte empört. Eine alte ungedeckte Lehmhütte schloß an den Hof an. Im Schatten ihrer Wände wuchsen spärliche Grasbüschel, von denen sich die Ziege nährte.
    Sandor stellte den Motor ab. »Wir gehen jetzt zu Fuß, aber warten Sie zuerst einmal«, befahl er. »Ich suche Bengzig Madrali. Er ist Empfänger von gestohlenen Waren - und ich spreche mit ihm, damit er Sie empfängt.«
    »Wie lange werden Sie wegbleiben?« fragte Mrs. Pollifax ängstlich.
Er zuckte die Schultern. »Zuerst muß ich Bengzig Madrali finden, dann weiß ich, wie lange es dauern wird. Wenn jemand kommt, verstecken Sie sich in dem alten Khan.« Noch ehe Mrs. Pollifax etwas einwenden konnte, war er verschwunden. »Was ist ein Khan?« fragte sie Colin.
»Ein Gasthaus.« Er blickte Sandor nach. »Ich mag den Kerl, aber fragen Sie mich nicht, warum.«
»Das beruhigt mich, weil wir im Augenblick völlig von ihm abhängig sind«, sagte Mrs. Pollifax. »Mögen Sie Magda auch?«
    Sein Blick wanderte von dem Tor, durch das Sandor sich zurückgezogen hatte, über den Hof. »Sie scheint ganz nett zu sein, wenn sie bei vollem Bewußtsein ist. Aber das ist sie fast nie.« Seine Miene erhellte sich. »Das Ding unter dem Tor sieht mir wie ein Hitittenfries aus. Reichen Sie mir doch mal meine Kamera, bitte.« Vorsichtig stapfte er durch den Unrat. Dabei hielt er sich in respektvoller Entfernung von der Ziege, die ihn mißtrauisch beäugte.
    »Wie nett. Sie wieder zu sehen!« sagte Magda erfreut. Sie war aus dem Laderaum des Lieferwagens gekrochen und setzte sich neben Mrs. Pollifax. »Vielleicht können Sie mir sagen, wo wir sind?«
    »In Ankara.«
    Colin war mit seiner Kamera in den Ruinen des Khan verschwunden. Hastig sagte Mrs. Pollifax: »Wir konnten noch nie miteinander reden. Sie müssen verstehen, daß ich diese Reise nach Yozgat einzig im guten Glauben unternehme. Weshalb fahren wir nach Yozgat?«
    Magda zögerte. »Das wage ich vorläufig noch nicht zu sagen. Nur eines sollen Sie wissen: Ich fahre

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