Leckeres vom Balkon
Töpfe weder flach schalenförmig noch extrem schmal oder bauchig sein. Für große Gemüse sollten wenigstens 8–10 Liter Erde zur Verfügung stehen, was je nach Topfform einem Durchmesser von 24–28 cm am oberen Rand entspricht. Für Obstgehölze empfehlen sich Kübel (große Töpfe) mit mindestens 40 cm Durchmesser und 45 cm Höhe. Das Gefäß sollte jedoch nicht völlig überdimensioniert sein: Es genügt, wenn das Wurzelwerk sowie je eine Handbreit Erdreserve an den Seiten und unten bequem darin Platz finden. Bei Bedarf wird später in einen größeren Topf umgesetzt.
Materialien Im Allgemeinen bevorzuge ich Ton- oder Terrakottatöpfe. Ihre porösen Wände ermög lichen einen guten Luftaustausch und eine bessere Wasserregulierung. Für Kästen und teils auch für große Kübel bietet sich jedoch der leichtere Kunststoff – in stabiler Ausführung – an. Dunkel gefärbte Gefäße – z. B. schwarze Mörteleimer – sind weniger geeignet, da sie sich in der Sonne übermäßig stark erhitzen. Gefäße für Obstbäumchen und andere Mehrjährige sollten unbedingt frostfest sein.
Wichtig Alle Gefäße müssen an der Unterseite Abzugslöcher für überschüssiges Wasser aufweisen, sonst droht Vernässung oder gar Fäulnis. Meist haben sie zumindest entsprechende Vorstanzungen, die man vorsichtig durchstößt oder aufbohrt. Zudem ist es ratsam, die Gefäße leicht erhöht aufzustellen, z. B. auf spezielle Kübelfüße (Fachhandel) oder auf einem Lattenrost, damit das Wasser stets gut abfließen kann.
Erden und Substrate
Für kurzlebige Gemüse reicht oft schon gute Blumenerde. Günstig ist das Untermischen von zerkleinerten Vulkangesteinen wie Perlite oder Lavagrus sowie von Gesteinsmehlen. Sie sorgen dafür, dass das Substrat locker und durchlässig bleibt. Für anspruchsvollere Arten bietet der Fachhandel spezielle Gemüse- bzw. Tomatenerden an.
Bei Obst und anderen mehrjährigen Pflanzen ist es ausgesprochen wichtig, dass das Substrat dauerhaft locker und gut durchlässig bleibt. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, nach einer hochwertigen Kübelpflanzenerde oder einer sogenannten Einheitserde (mit standardisierter Qualität) Ausschau zu halten. Das Untermischen von Perlite, Lavagrus, -splitt oder Sand in größeren Anteilen (bis zu 10 %) und von Gesteinsmehlen ist ratsam. Manche Gärtnereien empfehlen für Kübelobst bevorzugt Trog- oder Dachgartenerde (vom Typ »intensiv«).
Wie tragfähig ist der Balkon?
Angesichts eines Apfelbaums mit reichem Fruchtbehang im großen Kübel kann man schon ins Grübeln kommen: Verkraftet mein Balkon dieses Gewicht? Tatsächlich kann ein geräumiger Terrakottatopf mit Pflanze, feuchter Erde und Tonuntersetzer durchaus ein Gewicht von ca. 100 kg erreichen.
Beachten Bei einem fachgerecht errichteten Balkon gelten 250 kg/m2 als Höchstgrenze, bei älteren Bauten jedoch teilweise nur 100–150 kg/m2. Bei diesen Gewichtsangaben müssen Sie daran denken, auch schwere Bodenplatten, Geländer und Balkonmöbel mit einzurechnen. Lassen Sie sich im Zweifelsfall von einem Bauingenieur beraten.
Gewicht reduzieren In jedem Fall ist es empfehlenswert, die Kübel nicht allzu dicht aufzustellen. Töpfe aus Kunststoff können die Belastung reduzieren – selbst wenn man zur Verbesserung ihrer Standfestigkeit eine Kiesdränage (statt Blähton) einbringt oder oben einige Kiesel auflegt.
Erdsack Ein Growbag erspart viele kleine Einzeltöpfe: Durch Einschneiden von Pflanzlöchern wird der Plastiksack mit Substrat zum »Minibeet«.
Gemüseanbau im Erdsack
Eine einfache und für engagierte Gemüsefans interessante Lösung ist der von den Profis abgeschaute »Growbag«. Dazu kauft man einen großer Sack mit guter Kübelpflanzen- oder Gemüseerde, legt ihn flach auf den Boden bzw. einen Lattenrost und versieht ihn mit kreuzförmigen Einschnitten. Diese dienen als Pflanzlöcher, z. B. für Kopfsalatpflanzen oder auch kompakte Balkontomaten. Das Durchstoßen kleiner Löcher an der Unterseite und an den Schmalseiten sorgt für guten Wasserabfluss. Gegossen wird über die Pflanzschlitze.
Selber säen und vorziehen
Das Vorziehen aus Samen spielt vor allem bei Frucht- und Kohlgemüse eine Rolle. Die meisten Arten werden ab März in Anzuchtgefäße gesät. An einem hellen Fensterplatz mit Temperaturen zwischen 18 und 24 °C (je nach Art) entwickeln sich die Keimlinge am besten. Der Platz sollte aber möglichst nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt sein.
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