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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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Mädchen. Ich helfe Ihnen gern«, murmelte er, und seine Wangen färbten sich rosig. »Liam wird Sie in den Kommunikationsraum bringen.« Umständlich machte er sich dann wieder an seinem Monitor zu schaffen, und Priscilla stand auf.
    Liam sah aus, als würde er am liebsten wieder ihren Arm umklammern, doch er begnügte sich damit, dicht hinter ihr herzumarschieren, als sie den kurzen Korridor entlangschritten, der in den Kommunikationsraum führte. Er zeigte ihr die Anlage für Ortsgespräche, und nach kurzem Zögern gab er Mr. Saundersons Kode ein. Priscilla entbot ihm ein strahlendes Lächeln, und er lief rot an.
    Mr. Saunderson war alt, doch aus seinem runzligen Gesicht blitzten zwei hellwache, obsidianschwarze Augen. Er ließ sich ihren Namen nennen und hörte zu, wie sie ihm erzählte, sie habe bis vor kurzem auf der Daxflan als Frachtmeisterin gearbeitet und wäre nun daran interessiert, auf dem Schiff anzuheuern, das gegenwärtig im Orbit kreiste.
    »So weit ich weiß, Ms. Mendoza, ist die Besatzung der Dutiful Passage komplett. Aber wenn Sie einen Augenblick warten möchten, werde ich mich davon überzeugen, ob diese Angaben noch aktuell sind.«
    »Danke, Sir. Ich bin Ihnen sehr, verbunden.«
    »Keine Ursache. Einen Moment, bitte.« Das von tiefen Falten zerfurchte Gesicht machte dem Bild einer fantastischen Landschaft Platz, in der Orange- und Blautöne vorherrschten. Der Anblick war nicht dazu angetan, heftige Kopfschmerzen zu lindern, und Priscilla musste die Augen schließen.
    »Ms. Mendoza?«
    Priscilla riss die Augen auf; ihre Wangen glühten.
    Mr. Saunderson lächelte sie an. »Der Captain ist an einem Vorstellungsgespräch interessiert, Ms. Mendoza, und lässt fragen, ob Sie ihm die Ehre eines Besuchs erweisen.« Er räusperte sich diskret. »Allerdings verfügt die Dutiful Passage über einen sehr tüchtigen Frachtmeister. Der Captain legt Wert auf die Feststellung, dass diese Position nicht zur Verfügung steht, und für den Fall, dass für Sie keine andere Arbeit in Frage kommt, würde sich dieses Treffen dann erübrigen.«
    Priscilla zögerte und fragte sich, welchen Posten der Captain anzubieten hatte. Aber sie war fest entschlossen, nach Arsdred zu fliegen.
    Sie sah Mr. Saunderson an, der geduldig wartete, und versuchte sich vorzustellen, wie er sie dem Captain beschrieben hatte, um einen möglichst günstigen Eindruck von ihr zu vermitteln – und das trotz ihres zerschrammten Gesichts. Bei dem Gedanken musste sie unwillkürlich schmunzeln.
    »Sie sind sehr freundlich«, erklärte sie dem alten Herrn. »Ich bin bereit, jede Crew-Arbeit anzunehmen, die auf der Dutiful Passage zur Verfügung steht. Wann und wo könnte ich mich mit dem Captain treffen?«
    »Ich schicke Ihnen Ms. Dyson, unsere Pilotin. Könnten Sie in zwanzig Minuten abflugbereit sein? Ms. Dyson bringt sie dann zur Dutiful Passage. Ich werde Captain yos’Galan von Ihrer Ankunft in Kenntnis setzen.«
    »Sie sind wirklich sehr freundlich«, wiederholte sie.
    »Nicht doch. Es war mir ein Vergnügen.« Mr. Saunderson lächelte. »Ich wünsche Ihnen viel Glück, Ms. Mendoza.« Er kappte die Verbindung.
    Aufseufzend lehnte sich Priscilla zurück. Ihr blieben zwanzig Minuten Zeit, bis Pilotin Dyson sie abholte. Sie wandte sich an Liam. »Kann ich mir hier irgendwo das Gesicht und die Hände waschen?«
    Er schnaubte unfein durch die Nase und ruckte mit dem Kopf. »Den Gang hinunter, erste Tür links. Aber erwarten Sie keinen Luxus.«
    »Hauptsache, es gibt dort fließendes Wasser.« Mühsam hievte sie sich von dem Stuhl hoch und ging an Liam vorbei in den Korridor. Der Lagerarbeiter folgte ihr, lehnte sich gegen die Wand und verschränkte die Arme über der Brust; argwöhnisch sah er zu, wie sie die Tür öffnete und den Waschraum betrat.
    Leider gab es dort keine Dusche. Sie hatte gehofft, mit einem ausgiebigen heißen Brausebad ihre Schmerzen ein wenig lindern zu können. Mittlerweile tat ihr jeder Knochen im Leib weh, und die Gelenke fühlten sich steif an. Aber sie fand lediglich ein Waschbecken und Seife vor. Das musste genügen.
    Automatisch hob sie die Hände, um die Ohrringe abzunehmen; sie erstarrte, als ihre Finger die nackten Ohrläppchen berührten. Langsam schlurfte sie zu dem winzigen viereckigen Spiegel, der an der gegenüberliegenden Wand hing.
    Sie schaute auf ein blasses, ovales Gesicht, das von zerstrubbelten, schwarzen Locken umrahmt wurde; die schwarzen Augen unter den schmalen Brauen waren weit aufgerissen, die

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