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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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nicht!« Sie lehnte sich zurück, und Priscilla fand, sie sähe auf einen Schlag um Jahre gealtert aus.
    Shan saß in lockerer Haltung da, doch innerlich vibrierte er vor Spannung. Dann lehnte auch er sich nach hinten und seufzte. »Natürlich. Du musst das tun, was du für richtig hältst. Hast du eigentlich meinen Pin-Beam-Kode, Lomar?«
    Sie lachte ein wenig. »Ich habe deinen persönlichen Kode und den Kode für die Dutiful Passage. Warum fragst du?«
    »Uns verbindet eine lange Freundschaft, Lomar. Wenn du bereit bist, von hier fortzugehen, gib mir Bescheid. Ich lasse dich abholen. Außerdem biete ich dir an, der zweite Partner bei jedem Geschäft zu sein, das du neu gründest.«
    Sie gluckste in sich hinein. »Das ist doch absurd. Warum tust du das?«
    Shan blieb ernst. »Hier bist du kreditwürdig. Wenn du dich auf einer anderen Welt etablieren willst, brauchst du Garantien. Wenn ich hinter dir stehe, entfällt dieses Problem.« Nun lächelte auch er, aber das Lächeln fiel müde aus. »Du hast das Talent, Geld zu verdienen, Lomar. Das weiß ich. Wieso sollte ich dir nicht ein Darlehen geben und als Gegenleistung einen Profit einheimsen, für den ich nicht zu arbeiten brauche?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aber deine Heimat ist Liad, Shannie. Ich weiß nicht, ob …«
    »Korval genießt überall Kreditwürdigkeit«, unterbrach er sie höflich. »Außer vielleicht hier.«
    Nach einer kurzen Pause spreizte sie die Finger. »Wärst du mit der Rolle eines stillen Teilhabers einverstanden? Für … sagen wir fünf Jahre? Oder noch besser zehn? Dann könnte ich dich auszahlen.«
    Er nickte. »Das lässt sich ganz leicht arrangieren. Eine bloße Formalität. Mir kommt es darauf an, dass du und deine Familie so schnell wie möglich von hier wegkommen. Bitte verzeih mir, wenn ich jetzt dominant klinge, meine Freundin. Die Familie yos’Galan wird euch gern eine Zeit lang aufnehmen, damit ihr euch in aller Ruhe umsehen und kluge Entscheidungen treffen könnt.«
    »Du bist wirklich ein braver Junge, Shannie«, bekräftigte sie. »Das werde ich dir nie vergessen. Und nun, meine Lieben, muss ich euch leider bitten zu gehen.«
    »Haben wir dich in Gefahr gebracht, Schwester?«, erkundigte sich Priscilla besorgt, als sie auf die Tür zustrebten.
    Lomar lächelte und drückte ihre Hand. »Möge die Göttin dich segnen, mein Kind, aber so drastisch ist die Situation hierzulande noch nicht. Doch man sollte das, was Shannie ›Glück‹ nennt, nicht überstrapazieren. Möge das Lächeln der Allweisen über euch strahlen, meine Lieben, wenn ihr von dannen zieht.«
    Zügig schritt Priscilla durch die morgendlichen Straßen. In ihrem Rücken spürte sie die kalte Angst, die Shan ausstrahlte und seine wärmende Herzlichkeit überdeckte.
    Grundgütige Mutter, beschütze uns, betete sie in Gedanken.
    Sie näherten sich dem wuchtigen Tor zum Raumhafen, und sie legte Tempo zu. Als sie die für Außenweltler bestimmte Zone erreichte, stöhnte sie vor Erleichterung auf. Shan hielt immer noch Abstand zu ihr, doch sie konnte fühlen, wie seine Besorgnis ein wenig abflaute.
    Hab Dank, Gütige Göttin, murmelte sie vor sich hin. Dann spürte sie ein Erschrecken – und ein Aufflackern von Wut, wie ein Blitz bei einem Gewittersturm.
    Sie wirbelte herum und sah, wie eine Frau in weißer Robe Shan gepackt hatte und heftig schüttelte.
    »Tier! Wie kannst du es wagen, vorbeizugehen, ohne Ehrerbietung zu erweisen?« Mit einem Stab hieb sie in Richtung seines Kopfes; sie wollte einschüchtern, nicht zuschlagen. Shans Zorn brodelte hoch, und die Frau rüttelte ihn wieder. »Wie nennt man dich, du seelenlose Kreatur?«
    »Mein Name ist Frost, erhabene Lady.« Der gelassene Tonfall stand in scharfem Kontrast zu seiner entfesselten Wut.
    »Frost heißt du? Und du sprichst mich mit ›erhabene Lady‹ an? Hast du denn keine Manieren, du Stück Vieh, oder bist du zu dumm, um zu wissen, wann du eine Priesterin des Tempels vor dir hast?«
    Priscilla fühlte, wie eine Woge aus Bösartigkeit ihr entgegenbrandete. Vorsicht war geboten! Sie schirmte sich ab, ließ die Gemeinheit der Priesterin an sich abprallen und nahm die Situation resolut in die Hand.
    »Das reicht!«, schnauzte sie.
    Beide, Shan und die andere Frau, wirbelten herum und glotzten.
    »Frost!«, fauchte sie. »Du entschuldigst dich bei der Dreifach-Gesegneten! Und dann her zu mir – mit Abstand!«
    Einen Herzschlag lang hatte sie Angst, er würde nicht mitspielen. Doch dann machte er eine so

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