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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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Dein Zimmer steht für dich bereit.«
    Auch Shan lachte; dann ging er nach vorn, um sich zu verbeugen. Seine Verneigung drückte Hochachtung aus. »Es ist schön, dich zu sehen, Lomar«, beschied er ihr aufgeräumt. »Wie viele Ehemänner nennst du jetzt dein Eigen?«
    »Acht – ist es zu fassen? Wie auch immer, Shannie, ich schwimme trotzdem im Geld. Und je mehr ich verdiene, umso mehr Ehemänner muss ich nehmen – man besteht darauf.« Sie schüttelte den Kopf. »Der neueste ist noch ein Knirps – so alt wie meine jüngste Tochter. Ist das nicht schlimm?« Aufgeregt fuchtelte sie mit den Händen durch die Luft. »Na ja, ich habe dafür gesorgt, dass er etwas lernt, der arme Bub. Obwohl es schwer fällt, Tutoren zu finden, die es nicht für unter ihrer Würde halten, einen Knaben zu unterrichten. Meine Güte, ich plappere drauflos und lasse euch zwei einfach stehen! Kommt, nehmt Platz.«
    »Ich glaube, als Ehemann Nummer neun wäre ich nicht geeignet«, griff Shan den Faden auf. »An gewisse Freiheiten bin ich nun mal gewöhnt.« Er schmunzelte, lümmelte sich in einen Sessel und streckte die Beine weit von sich. »Außerdem bin ich ebenfalls nicht ungeschickt darin, Geld zu verdienen. Wie viele Ehemänner kannst du dir eigentlich leisten?«
    »Ach, ein paar mehr auf jeden Fall. Aber keineswegs so viele, wie ich mir zulegen soll. Wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre, würde ich diesem blöden Planeten für immer den Rücken kehren und mich woanders niederlassen. Ich weiß wirklich nicht, warum meine Töchter hier bleiben – Ehrenwort!« Sie setzte sich und umarmte ihre Gäste mit ihrem strahlenden Lächeln. »Tja, ich dachte mir schon, dass du mir einen Korb geben würdest, aber man darf ja wohl hoffen. Auf alle Fälle würdest du mich zum Lachen bringen. Was führt dich hierher, Shannie?«
    Priscilla spürte bei ihm ein kurzes Aufflackern von Verwirrung, ehe er antwortete.
    »Ich bin hier, weil ich ein paar Artikel verkaufen möchte. Seit nunmehr zwei Generationen unterhält Korval Handelsbeziehungen mit Fasholt.«
    »Aber das ist jetzt endgültig aus und vorbei. Hatte ich mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt?« Auf dem runden Gesicht malte sich ein Ausdruck von Traurigkeit ab. »Es stimmt doch, dass deine Familie – dein Clan – von einem Mann geleitet wird, oder?«
    Er furchte die Stirn und setzte sich ein wenig gerader hin. »Val Con ist der Erbe in direkter Linie – der künftige Delm. Aber die yos’Pheliums sind keine Händler, Lamar. Es ist der yos’Galan-Zweig, der Handel treibt. Zwei unterschiedliche Familien.«
    Eine Weile dachte sie darüber nach. Dann wollte sie wissen: »Wer ist dann die Mutter deiner … Familie, Shannie? Nein, das ist der verkehrte Ausdruck, nicht wahr? Ich kenne das passende Wort nicht.«
    »Es heißt Thodelm«, half er mit wachsender Verwirrung aus. »Dieses Amt bekleide ich. Lamar, was ist los? Haben wir dir in irgendeiner Weise Unrecht getan? Beklagst du dich über unsere Strategie, unsere Preise? Darüber kann man reden. Wir sind schon so lange Geschäftspartner.«
    »Denkst du, das hätte ich vergessen? Beide Parteien haben davon profitiert, und dann diese erfreulichen Besuche! Dein Vater nahm sich immer die Zeit, sich zu mir zu setzen und ein, zwei Gläser mit mir zu trinken. Dabei hielt er mich auf dem Laufenden, was so alles in dieser großen, weiten Galaxis passiert. Du bist genauso wie er …« Sie lächelte wehmütig. »Alles wäre ganz anders, Shannie, wenn du als Mädchen auf die Welt gekommen wärst.«
    Shan saß nun aufrecht im Sessel, die Schultern gestrafft. Forschend blickte er der Frau ins Gesicht. »Lomar, ich verstehe überhaupt nichts mehr. Ich war mein Leben lang ein Mann, und das Gleiche gilt für meinen Vater! Trotzdem war das bis jetzt nie ein Hindernis für eine gut funktionierende Handelsbeziehung.«
    »Das ist doch meine Rede, Shannie!« Sie seufzte und strahlte eine Aura aus Kummer und Zuneigung aus. »Es liegt an der neuen Verordnung, Shannie. Der Tempel hat diese Richtlinie ausgeknobelt. Die Dreifach-Gesegneten haben angeordnet, dass ausschließlich mit Familien, deren Oberhaupt eine Frau ist, Handel getrieben werden darf. Wir dürfen nur noch mit den Schiffen Geschäfte machen, deren Captain und Händler weiblichen Geschlechts sind.« Sie spielte mit einem seltsamen steinernen Objekt, das auf ihrem Schreibtisch lag, dann hob sie ruckartig den Kopf. »Das ist ein Gesetz, Shannie.«
    »Lomar.« Shan schlug einen sehr behutsamen Ton an.

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