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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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aufstehen. Er selbst verließ seinen Sessel und eilte nach vorn, um den Neuankömmling zu begrüßen.
    »Guten Abend, werter Herr!«, äußerte er in affektiertem Trade und streckte seine Hand aus. »Ich bedaure es zutiefst, dass Sie sich hierher bemühen mussten. Doch es scheint sich lediglich um eine Bagatelle zu handeln, und ich bin sicher, dass die Angelegenheit zügig erledigt wird, sowie Ihr verehrter Kollege eintrifft. Ich bin Richter Kelbar.«
    Als Antwort erhielt er einen flackernden Blick aus blassblauen Augen und ein kaum wahrnehmbares Nicken. »Ich bin Sav Rid Olanek, Händler auf der Daxflan«, erwiderte Priscillas ehemaliger Boss in distanziertem Tonfall. »Ich für meinen Teil fürchte, dass Sie ein bisschen zu optimistisch sind.« Er deutete auf Priscilla, die seinem Blick ungerührt standhielt. »Diese Person ist eine hartgesottene Kriminelle. Ich habe sie bereits des Diebstahls überführt. Und was sie sonst noch verbrochen hat …«
    »Guten Abend!«, rief eine vergnügte Stimme auf Terranisch, noch ehe die Person die Schwelle überschritten hatte. Sav Rid Olanek verstummte abrupt, und Priscilla merkte, wie Gordy neben ihr unruhig auf der Bank hin und her rutschte.
    Es war nicht Kayzin Ne’Zame, die sich ihretwegen auf die Planetenoberfläche begeben hatte.
    Sein Hemd war genauso weiß wie seine Haare, und dazu trug er eine Hose aus einem schwarzen, weich aussehenden Stoff. Die Gürtelschnalle bestand lediglich aus Silber, und während Priscilla hinsah, verwandelte sich das Muster – ein fantasievoll gestalteter Vogel – in eine skurrile Blume. Von seinem rechten Ohrläppchen hing ein tropfenförmiger Amethyst, der farblich genau zu dem Stein in seinem Meisterring passte.
    Noch nie war Priscilla der Anblick irgendeiner Person so willkommen gewesen. Jetzt wird alles gut werden, sagte sie sich, und sie wunderte sich nicht einmal, warum sie diese Gewissheit hegte.
    Er lächelte den Richter an und machte eine elegante Verbeugung; dann ging er mit ausgestreckter Hand auf ihn zu. »Ich bin Shan yos’Galan, Sir. Komme ich zu spät? Wenn ja, dann bitte ich vielmals um Vergebung. Als Ihre Einladung mich erreichte, befand ich mich gerade im Hause Sasoni – aber vielleicht sollte ich jetzt lieber nicht weiter sprechen. Lassen Sie mich nur hinzufügen, dass ich kurz davor war, ein höchst … interessantes Geschäft zum Abschluss zu bringen. Ihre Nachricht traf also gerade noch rechtzeitig ein … wenn ich mich einmal so ausdrücken darf.«
    Der Richter lachte tatsächlich und ergriff die dargebotene Hand. »Aber das ist ja entsetzlich!«, polterte er. »Sie haben es doch hoffentlich nicht versäumt, sich Ihren Zimmerschlüssel geben zu lassen, um diese so rüde unterbrochene … Aktion später zufriedenstellend zu beenden? Ich würde es mir nie verzeihen, Sir, wenn ich der Grund dafür wäre, dass Ihnen ein Hochgenuss entgeht …«
    »Halb so wild«, fiel der Captain ihm ins Wort. »Ich denke, die Sache, deretwegen wir hier sind, lässt sich im Nu klären, und dann werde ich mich wieder meinen eigenen … Bedürfnissen widmen. Weswegen sind wir eigentlich hier? Worum geht es? Ich …« Er wandte den Kopf und fasste zum ersten Mal seinen Kollegen ins Auge, der ihn die ganze Zeit über mit wütender Miene angestarrt hatte.
    »Guten Abend, Sav Rid«, grüßte der Captain höflich in der Hochsprache der Liaden.
    »Du!«, fauchte sein Gegenüber.
    »Ja, sicher, ich bin es. Was hattest du denn erwartet? Ist dir nicht wohl? Hat diese kleine Störung dich irgendwie aus dem Gleichgewicht gebracht? Aber sei unbesorgt, in null Komma nichts ist das Problem bereinigt. Der Richter macht doch einen höchst umgänglichen Eindruck, findest du nicht auch? Wie ich ihm bereits sagte – ach, entschuldige bitte, mir war doch glatt entfallen, dass du des Terranischen ja nicht mächtig bist. Traurig, traurig, denn diese Sprache ist weit verbreitet, aber du wirst sicher deine Gründe haben, wenn du es nicht für nötig hältst, deine Kenntnisse zu erweitern.«
    »Ich habe tatsächlich meine Gründe, die terranische Sprache abzulehnen, aber die gehen dich nichts an.« Händler Olanek zeigte vage in die Richtung, in der die Gefangenen saßen, wobei er den Captain indessen nicht aus den Augen ließ. »Vielleicht wärst du so gütig, deine beschränkte Intelligenz der aktuellen Situation zu widmen, anstatt in Trivialitäten abzugleiten. Mir scheint nämlich, dass du die Brisanz der Sachlage völlig unterschätzt.«
    »Denkst du das

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