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Leerer Kuehlschrank volle Windeln

Leerer Kuehlschrank volle Windeln

Titel: Leerer Kuehlschrank volle Windeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario D Richardt
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übersteht denn eine Woche lang Zucchini?
    Genauso schlimm finde ich übrigens Auberginen. Igitt! Würzlos, belanglos, schlabberig, nix für mich. Auf Platz vier der überflüssigsten Nahrungsmittel: Polenta! Dieser krisselige Zustand mit nichtssagendem Aroma … Es wird beim Kauen immer mehr im Mund … Braucht man mir nicht anzubieten. Sie merken: Diese Zeilen schreibt ein überzeugter Fleischfresser. Vor 65 Millionen Jahren hätte man T-Rex zu mir gesagt. Ein T-Rex hätte auch nicht gesagt: »Ach guck, ist gerade kein Schäfchen in der Nähe. Na gut, dann mach ich mir heute mal einen schönen Auberginen-Auflauf.«
    Lassen Sie mich abschließend zu diesem Thema sagen, dass ich auch ein Getränk nicht so ganz verstehe: Früchtetee! Damit können Sie mich jagen. Vor allen Dingen mit dem Früchtetee, den es in diesen fertigen Teebeuteln gibt. Es schmeckt immer gleich, egal ob sie Birne-Holunder, Winterapfel, Sauerkirsche oder Beerenauslese vorgesetzt bekommen: Es schmeckt IMMER nach Hagebuttentee! Knallrot sieht er aus, schmeckt säuerlich und stechend. Bei den meisten Sorten weiß man eh nicht mehr, was überhaupt drin sein soll. Der Tee heißt dann »Heiße Liebe«, »Frecher Flirt« oder »Kaminzauber«. Dem Namen nach müsste in Letzterem sogar Asche enthalten sein. So, nun aber genug gewettert. Sie merken, manchmal kann ich ganz schön stur sein. Obwohl ich behaupten würde, ich bin nicht stur, sondern meinungsstabil.
    Zurück zum Kochkurs. Beim Tofu-Stations-Helfen stelle ich mich absichtlich ein bisschen prasselig an, um schnell wieder wegzukommen. Meine Taktik funktioniert. Getreu dem Motto: Dummheit schafft Freizeit! Ich darf mich wegstehlen und habe so Gelegenheit, hier und da schon mal vorzukosten. Bevor ich in (die nicht vorhandene) Versuchung komme, vom Tofu zu naschen, erwischt mich »Aufseherin« Maria. Mit ihr darf ich nun den Tisch decken, damit sich dann die gesamte Gruppe gemeinsam hinsetzen kann.
    Was dann passiert, ist ein bisschen wie im Kindergarten. Maria und Sandy präsentieren jedes Gericht und dessen Köche extra. Das klingt in etwa so:
    »Wir beginnen jetzt mit unserer Vorspeise, dem Hühnersüppchen mit Zitronengras. Das verdanken wir der Romy und dem Stephan. Romy und Stephan, wie habt ihr das denn gemacht?«
    Nun erzählen Romy und Stephan, wie sie das Süppchen gekocht haben.
    »Und wir finden, das habt ihr ganz großartig hinbekommen!«, freut sich Maria. Dann klatscht die ganze Truppe. Aber ans Essen ist noch nicht zu denken. Also dran denken schon – aber nicht ans Essen essen. Denn Sandy fordert die nächsten Köche auf, ihr Rezept vorzustellen.
    »Das nächste Gericht des heutigen Tages ist der Papaya-Zuckerschoten-Salat. Den haben Diana und Dominique zubereitet. Diana und Dominique, wie habt ihr denn den Salat gemacht?«
    Auch Diana und Dominique dürfen nun erzählen, wie sie den Salat so toll zusammengestellt haben. Anschließend ist wieder Maria zu hören: »Und wir finden, das habt ihr ganz großartig hinbekommen!«
    Verdammt! Wenn das so weitergeht, verhungere ich hier noch, während die ihr Essen feiern. Außerdem wird das ganze Zeug auch langsam kalt!
    »Dirk und Sandra waren für die Lachs-Sushi-Variation zuständig. Erzählt ihr doch mal!«
    Dirk und Sandra erzählen, kriegen Applaus und haben es ganz großartig hinbekommen.
    So geht es weiter. Erwähnte ich, dass es ACHT Speisen sind, die hier zubereitet wurden? Nach mehr als fünfzehn Minuten und gleich nachdem der ölige Gert und Christin berichten durften (hat sie extra kurz und knackig gemacht, weil sie meinen Blick bemerkt hat), warte ich nur kurz, bis der Beifall abgeebbt ist, stehe auf und sage, bevor Maria und Sandy erneut das Wort ergreifen können: »Und zu guter Letzt gibt es Erdbeer-Ricotta-Creme von Martin und mir. Ging ratzfatz, keine große Leistung. Das Rezept findet ihr auf den Zetteln. Ich finde, das haben wir ganz großartig hinbekommen! Und nun: Guten Appetit, die Ricotta-Creme wird warm!«

PLANET DER MACKEN
    Wer frei von Macken ist, der werfe den ersten Stein!
    Sehen Sie! Nichts passiert. Alle haben schön brav ihre Kiesel in der Hosentasche behalten. Auch Sie, meine lieben Leserinnen und Leser. Und Christin erst recht. Ich habe zwar kurz zu ihr geschielt, als ich diesen Satz schrieb, aber sie hat nicht mal ansatzweise gezuckt. Und das aus gutem Grund: In den inzwischen fast zwei Jahren, die wir uns nun kennen, habe ich bereits einige Entdeckungen gemacht. Das bleibt nicht aus, wenn man sich so nah

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