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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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feige.«
    »Sie hatten Angst«, sagte Cole verständnisvoll.
    »Ja«, flüsterte sie. »Und jetzt sind die arme Jessica und Grace in diesen Albtraum mit hineingezogen worden. Keine der beiden war kurz vor Geschäftsschluss in der Bank. Ich weiß es, weil ich dort war, und wenn ich den Mut besessen hätte, es Ihnen schon früher zu gestehen, müssten sie jetzt nicht in Angst und Schrecken leben.«
    »Sie sind auch schon früher an jenem Nachmittag in der Bank gesehen worden«, sagte Cole.
    »Ja, ich war da, aber ich bin noch einmal zurückgegangen. Ich hatte etwas vergessen. Ich dachte, ich laufe rasch noch einmal hin und ...«
    Ein resignierter Ausdruck huschte über ihr Gesicht. »Ich werde Sie nach Blackwater begleiten und mir den Mann ansehen, den sie verhaftet haben«, sagte sie leise. »Falls er einer aus der Bande ist, werde ich ihn identifizieren und vor Gericht als Zeugin aussagen.«
    Sie wischte eine weitere Träne ab, bevor sie fortfuhr. »Ich flehe Sie an - lassen Sie Jessica und Grace in Ruhe! Sie wollen heute Nachmittag die Stadt verlassen, und ich finde, dass man es ihnen erlauben sollte«, fügte sie hinzu. »Sie sollten nicht länger belästigt werden und für meine Feigheit büßen. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass die Bande sie verfolgen wird. Ich habe lange und gründlich darüber nachgedacht, und ich glaube, ich weiß jetzt, was ich tun muss, um zu erreichen, dass man sie in Ruhe lässt.«
    »Und was wäre das?«, fragte Daniel.
    »Ich werde dem Zeitungsreporter sagen, dass ich die Zeugin bin. Ich bin sicher, dass er die Nachricht morgen Früh schon auf der Titelseite bringen wird. Ich gehe von hier aus sofort in die Redaktion.«
    Daniel schüttelte den Kopf. Cole stellte seinen Kaffeebecher auf den Tisch und trat näher. »Das können wir Ihnen nicht erlauben.«
    »Sie können mich nicht daran hindern!«, rief sie. »Ich werde Jessica und Grace beschützen, so gut ich kann. Es ist meine Schuld, dass sie auch in diesem Albtraum gefangen sind. Ich hoffe bloß, dass einer der Banditen den Artikel liest und die Bande diese armen unschuldigen Frauen dann in Ruhe lässt.«
    »Ich kann Sie sehr wohl daran hindern«, sagte Daniel ruhig. »Sie werden mit keinem Reporter reden, klar?«
    »Aber ich muss die Leute wissen lassen, dass Grace und Jessica nichts damit zu tun haben! Verstehen Sie das denn nicht? Sie werden in der Stadt wie Aussätzige behandelt, und sie haben sich nichts zu Schulden kommen lassen.«
    Sie klang beinahe hysterisch. Cole versuchte rasch, sie zu beschwichtigen. »Sie haben auch nichts verbrochen, Rebecca. Sie waren einfach bloß zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    »Wissen Jessica und Grace, dass Sie sich gemeldet haben?«, hakte Daniel nach. »Als Sloan Sie alle in der Zelle eingesperrt hat, haben Sie ihnen da erzählt, dass Sie die Zeugin sind? Ist das der Grund, warum Sie uns alle drei die gleiche Geschichte aufgetischt haben?«
    Sie schien verblüfft zu sein. »Sie waren beide sehr verängstigt. Ich erinnere mich, ihnen gesagt zu haben, was ich Ihnen erzählen würde. Wieso? Haben sie die gleiche Aussage gemacht?«
    Keiner der Marshals beantwortete ihre Frage. »Haben Sie ihnen gesagt, Sie hätten den Überfall und die Mörder gesehen?«, beharrte Cole.
    »Nein, aber ich glaube, das wussten sie. Sie beschützten mich, indem sie Ihnen ihre Vermutungen verschwiegen. Sie sind beide sehr rücksichtsvolle Damen, und sie wollten mir in meiner Not beistehen. Ich könnte packen und in einer Stunde fertig sein. Ich würde gern so schnell wie möglich aufbrechen.«
    Mit einer Kopfbewegung gab Daniel seinem Partner zu verstehen, dass er ihn draußen sprechen wollte. Sie ließen die Tür offen, unterhielten sich aber so leise, dass Rebecca sie nicht verstehen konnte.
    »Sie darf nicht in die Nähe des Reporters«, flüsterte Daniel.
    »Ganz meine Meinung«, stimmte Cole zu. »In einer Hinsicht muss ich ihr allerdings Recht geben - wir sollten heute noch aufbrechen. Wir müssen sie so schnell wie möglich von hier fortbringen.«
    »Ich wollte warten ...«
    »Worauf?«, unterbrach ihn Cole.
    »Ich erwarte Marshal Cooper und zwei Deputies aus Salt Lake City. Sie kommen zu unserer Unterstützung her. Sie könnten jeden Augenblick hier eintreffen. Sobald sie da sind, werde ich Jessica und Grace ihrer Obhut übergeben, und dann können wir beide mit Rebecca nach Blackwater aufbrechen.«
    »Und wenn Jessica und Grace in der Zwischenzeit die Stadt verlassen wollen? Glaubst du, dass

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