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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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Norden bringen. Sie solle in Rockford Falls auf seine Rückkehr warten, weil sie dann zusammen nach Texas fahren würden.
    Zum Glück schlief Caleb während der gesamten geflüsterten Diskussion, die darauf folgte. Der Kleine sah wie ein Engel aus, wie er da in seinem Bettchen lag - aber das Feuer in den Augen seiner Mutter war alles andere als engelhaft. Sie führte sich auf wie eine Wölfin, die fest entschlossen war, ihr Junges zu beschützen.
    »Du musst verrückt sein, wenn du glaubst, ich ließe mir mein Baby wegnehmen!«
    »Jessica, hör auf, mit meiner Waffe herumzufuchteln. Sie könnte losgehen. Gib sie mir zurück.«
    Deputy Spencer trat jetzt ein. »Brauchen Sie Hilfe, Marshal ?«
    Cole schüttelte den Kopf. »Nein, es ist schon in Ordnung, Deputy.«
    Jessica stand am Fuß des Doppelbetts und ließ die Waffe sinken, sodass ihr Lauf nun auf den Boden zeigte. Sie war nervös und abgespannt, und dunkle Schatten lagen unter ihren Augen.
    Der Aufregungen der letzten Tage begannen ihren Tribut zu fordern.
    »Du musst vernünftig sein«, mahnte Cole.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich fahre nicht nach Blackwater, und du wirst Caleb nicht von mir trennen.«
    »Ich weiß, dass es nicht leicht für dich ist, mir deinen Jungen anzuvertrauen, aber ich verspreche dir, dass er in Sicherheit und gut aufgehoben sein wird.«
    »Geh!«
    Er ignorierte den Befehl und ging durch das Zimmer, um sich neben ihr auf das Bett zu setzen. Sein Arm streifte ihren, als er an ihr vorbeiging, und er hätte ihr jetzt mühelos die Waffe abnehmen können, aber er verzichtete darauf.
    »Ich sagte, du sollst gehen!«
    »Ich gehe nirgendwohin, bis du vernünftig wirst.«
    Sie schaute von dem Deputy zu Cole und dann wieder zurück. Cole hatte eine Waffe in seinem anderen Halfter, was ihn bewaffnet und gefährlich machte, und Spencers Hand lag dicht an seiner Waffe.
    »Ich kann mich nicht entscheiden, wen von euch beiden ich zuerst erschießen soll.«
    Spencer schaute Cole an, um zu sehen, wie er auf ihre Drohung reagierte.
    Cole ignorierte den Deputy und hielt den Blick auf Jessica gerichtet.
    »Bitte geh, bevor ich etwas tue, was ich bereuen würde.«
    »Schließen Sie die Tür, Spencer«, befahl Cole. »Jessica und ich haben etwas miteinander zu besprechen.«
    »Nein, das haben wir nicht«, wisperte sie.
    »Sind Sie sicher, dass ich nicht bleiben soll, Marshal ?«, fragte der Deputy, als er sich zum Gehen wandte.
    »Ja.«
    Spencer schien enttäuscht zu sein. Cole wartete, bis die Tür geschlossen war, und forderte Jessica dann auf, sich hinzusetzen. Sie schüttelte den Kopf, blieb stehen und hörte nicht auf, ihn wütend anzustarren.
    Er lächelte sie an und konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Sie hatte sich umgezogen und sah jetzt sogar noch hübscher aus als vor einer Stunde. Sie trug ein altes, honigfarbenes Kleid, das früher einmal goldfarben gewesen sein musste. Das Kleid war an den Ellbogen schon ziemlich verschlissen und an den Ärmeln ausgefranst, aber an ihr sah es noch immer wunderschön aus. Ihr Haar war mit einem dünnen weißen Band im Nacken zusammengebunden. Einige Strähnen hatten sich gelöst und fielen ihr lockig ins Gesicht. Sie war ein Inbild der Sinnlichkeit und Weiblichkeit, und als sie einen Schritt auf Cole zuging, brachte sie den schwachen Duft von Lilien mit.
    Sie war entzückend.
    »Was starrst du mich so an?«, fragte sie.
    Cole lächelte. »Du bist eine bezaubernd schöne Frau, Jessica.« Das Kompliment nahm ihr den Wind aus den Segeln. Diesmal befahl er ihr nicht, sich zu setzen, sondern bat sie darum.
    »Ich möchte, dass du dir anhörst, was ich dir zu sagen habe, und wenn ich fertig bin und du mich dann noch immer erschießen willst, dann kannst du es von mir aus tun.«
    »Du weißt, dass ich dich nicht erschießen würde«, murmelte sie, als sie ihm die Waffe zurückgab. »Ich würde es natürlich gern«, berichtigte sie sich rasch. »Aber ich kann es nicht. Der Krach würde das Baby wecken.«
    Er lachte. »Du hast einen großen Mund, Jessica.«
    »Du kannst mich nicht zwingen, nach Texas zu fahren.«
    »O doch, das kann ich«, erwiderte er, und seine Stimme wurde hart und unnachgiebig.
    Sie barg das Gesicht in ihren Händen. »Ich habe nichts verbrochen, Cole. Warum lässt du mich und meinen Jungen nicht in Frieden?«
    »Du weißt, dass ich das nicht kann.«
    Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und weinte leise. Er zog sein Taschentuch heraus und gab es ihr. Er bat sie nicht, mit dem Weinen

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