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Legende der Angst

Legende der Angst

Titel: Legende der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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hat.«
    Angela las den Artikel.
     
    Gestern abend wurde Fred Keith, ein Schüler der Balton High, in die Notaufnahme des Balton Memorials eingeliefert, nachdem er sich im letzten Viertel des Footballspiels zwischen der Balton High und der Point High eine Halsverletzung zugezogen hatte. Fred, der auf der Position des rechten Verteidigers spielte, wurde in dem Spielzug verletzt, in dem Point seinen siebten Touchdown erzielte. Anfangs hatte es nicht so ausgesehen, als ob es sich um etwas Ernstes handelte. Der Trainer des Teams und der Betreuer halfen Fred vom Spielfeld. Er mußte nicht einmal auf einer Trage vom Platz geschafft werden – wie es Vorschrift gewesen wäre, wenn die Verletzung auf den ersten Blick als schwerwiegend erkannt worden wäre. Der Trainer des Teams, Steve Sperber, sagte später, daß er den Zusammenstoß gesehen hätte, der zu Freds Verletzung geführt hat, und daß dieser seiner Einschätzung nach jedoch nicht so schlimm gewesen sei. »Sein Gegenspieler hat ihn eigentlich kaum berührt«, kommentierte Sperber später.
    Bei diesem Gegenspieler handelte es sich um Larry Zucker, der Fred wünscht, daß es ihm bald wieder besser geht.
    Im Krankenhaus stellte sich dann jedoch heraus, daß sich Fred schwerwiegende Frakturen am dritten und vierten Halswirbel zugezogen hat. Schäden in diesem Teil der Wirbelsäule haben nicht selten eine vollständige Lähmung zur Folge, und Fred hat bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch kein Gefühl in seinen Beinen. Die Operation, der er sich unterzogen hat, verlief den Umständen entsprechend gut. Nach wie vor treten jedoch Schwierigkeiten bei der Atmung des Verletzten auf, so daß er an ein künstliches Beatmungsgerät angeschlossen wurde. Die Aussichten auf eine vollständige Heilung stehen der Prognose der Ärzte zufolge nicht gut.
    Freds Eltern konnten bislang noch zu keiner öffentlichen Stellungnahme bewegt werden, doch es gab bereits Verlautbarungen, denen zufolge sie gerichtliche Schritte gegen die Verantwortlichen unternehmen wollen, die es versäumt haben, Fred ordnungsgemäß auf einer Trage vom Feld zu schaffen. Ein Arzt jedoch, der die Röntgenaufnahmen des Jungen gesehen hat und der ungenannt bleiben will, äußerte die Meinung, daß, ganz gleich, wie Fred das Spielfeld verlassen hätte, er aller Wahrscheinlichkeit nach vom Hals an abwärts gelähmt sein und bleiben würde. »Der Hals dieses Jungen sah aus, als hätte ihn jemand mit einem Vorschlaghammer bearbeitet«, erläuterte er.
     
    »Jesus«, murmelte Angela, als sie die Zeitung sinken ließ. »Zu dumm, daß dieser nun gerade nicht irgendwo hier in der Nähe ist um den armen Kerl zu heilen«, sagte Kevin. »Hast du diesen letzten Kommentar des Arztes gelesen?«
    »Ja, habe ich.«
    Kevin runzelte die Stirn. »Ich wüßte gern, was Mary zu dem, was passiert ist, zu sagen hätte.«
    Angela starrte unverwandt auf das Bild von Fred Keith. »Ich habe dir noch gar nicht erzählt, daß Larry Zucker auch zu denen gehörte, von denen Mary annahm, daß sie Monster sind.«
    »Das ist ein interessanter Zufall.«
    »Was hast du gesagt?« fragte Angela.
    »Nichts. Was sagst du zu all dem?«
    »Ich will noch einmal mit Mary reden.«
    »Fein«, entgegnete Kevin. »Und wozu?«
    »Ich will es einfach.« Sie sah sich in der Küche um. »Aber ich möchte auf dem Weg dorthin irgendwo anhalten und etwas essen.«
    »Warum ißt du nicht hier etwas?« wollte Kevin wissen.
    Angela ließ den Blick über das Brot die Butter und die Obstschale wandern und verzog das Gesicht. »Ich habe Appetit auf etwas Kräftigeres«, sagte sie.
    Auf dem Weg nach Balton hielten sie bei McDonald’s an. Angela bestellte einen Big Mac und Pommes frites. Kevin war überrascht, daß sie soviel Hunger hatte, da sie gewöhnlich nur wie ein Vögelchen aß. Er hätte noch mehr gestaunt, wenn er gewußt hätte, daß sie noch einen weiteren Hamburger hätte verdrücken können, nachdem sie alles aufgegessen hatte. Was für eine seltsame Magenverstimmung, dachte sie. Jetzt schien sie mindestens soviel verschlingen zu können, wie sie zuvor erbrochen hatte.
    Nguyen empfing sie in seinem Büro. Sie hatte von zu Hause aus angerufen und angekündigt, daß sie kommen wolle. Der Lieutenant bat Kevin, im Vorzimmer Platz zu nehmen, während er selbst ein paar Worte mit Angela wechseln wollte. Als Kevin die Tür hinter sich geschlossen hatte, bot er Angela einen Stuhl an.
    »Was führt Sie her?« fragte er.
    »Ich möchte noch einmal mit Mary

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