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Legende der Angst

Legende der Angst

Titel: Legende der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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fragte Angela.
    »Keine Ahnung. Was sonst noch?«
    »Ich habe gehört, daß du morgen vielleicht schon hier raus kannst. Aber du solltest hierbleiben. Ich war auf den Beerdigungen. Die Angehörigen von Todd und Kathy sind dir nicht eben wohlgesonnen.«
    »Wen interessiert das schon?« Mary stand auf und begann, auf und ab zu gehen. »Wenn Larry zu ihnen übergewechselt ist, wird es bei Carol nicht anders sein.« Sie sprach gegen die Wand. »Wie viele andere mögen es bis jetzt noch sein?«
    »Rechnest du dir aus, wieviel Munition du benötigen wirst?«
    »Ach, sei doch still!« fuhr Mary sie an.
    Angela sprang von ihrem Stuhl auf. »Du kannst mir nichts vormachen. Noch in der ersten Stunde, wenn du hier raus bist, wirst du wieder hinter ihnen her sein.«
    Mary funkelte sie wütend an. »Noch in der ersten Minute, die ich hier raus bin, werden sie hinter mir her sein. Sieh dich selbst an, Angie, und dann sag mir, wer hier wem etwas vormacht. Hat sich Jim plötzlich Hals über Kopf in dich verliebt? Hat er dir erzählt, daß er mich fallengelassen hat, weil er dich haben wollte?«
    Angela stand stocksteif da. »Das hat er.«
    Mary schlug sich mit der gesunden Hand aufs Knie. »Ich wußte es! Und was weiter? Gehst du mit ihm aus?«
    Angelas Knie wurden weich, so daß sie sich wieder hinsetzen mußte. »Ich war gestern abend mit ihm zusammen.«
    Mary starrte auf sie hinab. »Hast du deinen gottverdammten Verstand verloren?«
    Angela schaute ängstlich zu ihr hoch. »Das glauben die meisten Leute eigentlich eher von dir, Mary.«
    Mary ging wieder um den Tisch herum und ließ sich auf ihren Stuhl fallen. Sie lachte freudlos. »Meine Freundin Angela Warner. So ausgehungert nach männlicher Zuwendung, daß sie sich als Ziel ihrer Begierde eins der wenigen menschlichen Tiere auf dieser Welt erwählt.«
    »Er hat mich erwählt«, sagte Angela.
    »Er hat dich erwählt, weil er sich Sorgen darüber macht, was ich dir wohl erzähle. Gib zu, er hat dich danach gefragt, nicht wahr? Vielleicht sogar mehrmals?«
    »Hast du am Samstag mit ihr gesprochen? – Hat sie dir irgend etwas erzählt? – Was zum Beispiel? – Was hat sie dir erzählt?«
    »Es waren ganz normale Fragen«, erwiderte Angela tonlos.
    »Und was hat das glückliche Paar bei seinem ersten Treffen unternommen?«
    »Wir waren aus essen. In einem Restaurant. Wir haben kein menschliches Wesen umgebracht und verschlungen.«
    »Und was habt ihr danach gemacht?«
    »Wir sind zu mir gefahren und haben gebumst.«
    »Das glaube ich dir sogar. Vielleicht bist du inzwischen auch eine von ihnen.«
    Angela schlug mit der Hand auf den Tisch. »Jetzt hör mir mal zu! Was zum Teufel soll ich denn nun eigentlich tun? Du erzählst mir, daß Jim ein wandelnder Toter ist, fein, und ich soll mich einfach irgendwo hinsetzen und zurücklehnen, während ich darauf warte, daß er jemanden umbringt? Du solltest froh sein, daß ich mich mit ihm getroffen habe. Ich halte ihn weiter für dich im Auge.«
    Mary dachte eine Weile nach. »Hast du mit ihm geschlafen?«
    »Nein.«
    »Hast du ihn geküßt?«
    »Ja.«
    »Miststück«, zischte Mary.
    »Letzte Woche hast du versucht, ihn umzubringen. Ich kann nicht glauben, daß du jetzt eifersüchtig bist, weil ich mit ihm aus war.«
    Mary öffnete den Mund, um ihrer Freundin ein paar passende Worte zu sagen, überlegte es sich dann jedoch anders.
    Sie schloß kurz die Augen und atmete tief durch. Als sie die Augen wieder öffnete, ergriff sie über den Tisch hinweg Angelas Hände. Bei ihrem letzten Besuch hatte Angela schon gedacht, Mary hätte blutunterlaufene Augen. Jetzt waren die Augen röter als irgend etwas anderes.
    »Jim hat sich nicht in dich verliebt«, sagte Mary ruhig. »Er ist nicht daran interessiert, daß ihr beiden euch näherkommt und miteinander geht. Er will dich dazu benutzen, mich zu kriegen. Er macht sich Sorgen darum, wieviel du weißt. Er wird dich vielleicht irgendwann umbringen. Möglicherweise wird er auch Schlimmeres mit dir anstellen.«
    »Er könnte mich zu dem machen, was er selbst ist?« fragte Angela.
    »Ja.«
    »Was ist er denn, Mary?«
    »Ich habe dir doch gesagt, daß ich nicht weiß, was mit ihm los ist.«
    »Wußtest du, daß es ein Meteorit war, der den Point Lake vor Millionen von Jahren hat entstehen lassen?«
    Mary runzelte die Stirn. »Was soll das mit dem zu tun haben, was hier vor sich geht?«
    »Keine Ahnung.«
    »Warum hast du es dann erwähnt?« fragte Angela.
    »Ich bemühe mich immer, reines, gesundes

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