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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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hat. Das Erlebnis macht sie zu stürmisch.«
    Raleeha konnte es nicht fassen.
Hat sich die Albin soeben bei mir entschuldigt
?
    »Du bist ein wichtiger Faktor in einem Spiel, dessen Tragweite du nicht erkennst«, sprach Enoïla freundlich, fast mütterlich. »Ihr Barbaren denkt in kleinen Kreisen.«
    Sie nickte   – und prompt lachte die Albin.
    »Siehst du? Schon wieder glaubst du zu verstehen, was ichsage. Du bist eine Lotor, und deine Familie ist gerade dabei, sehr einflussreich zu werden. Mein Mann wird mit den Barbaren sprechen, schon bald. Und du sollst dabei von Vorteil sein. Für ihn, nicht für Sinthoras.«
    »Ja, Herrin.«
    »Gut. Wenn diese Gespräche stattgefunden haben, wirst du frei sein.«
    Es dauerte eine Weile, bis sie verstanden hatte, dass Enoïla sie allein gelassen hatte. Erst als sie ihre Stimme in der Nähe der anderen Albinnen vernahm, wusste sie es.
Von einer einfachen Sklavin zum politischen Zankapfel.
Wenn sie es war, die Caphalor einen Vorteil verschaffte, würde Sinthoras sie gewiss nicht zurückhaben wollen. Damit befand sie sich noch weiter von ihm und seinen Bildern entfernt.
    Raleeha seufzte, so gut es ihr wegen des Bandes möglich war.

    Ishím Voróo (Jenseitiges Land), Albae-Reich Dsôn Faïmon, nördlich des Strahlarmes Wèlèron, 4370. Teil der Unendlichkeit (5198. Sonnenzyklus), Herbst
    Caphalor ritt an der langen Soldatenlinie entlang, und ihm war nach Schreien zumute.
Niedere, untaugliche Geschöpfe. Allesamt, wie sie da stehen.
    Von der gegenüberliegenden Seite näherte sich Sinthoras auf seinem Nachtmahr, umgeben von der Leibgarde. In seinem verdüsterten Antlitz stand noch deutlicher zu lesen, was er von den Truppen hielt, die sich auf ihr Geheiß hin auf dem großen Stoppelfeld versammelt hatten.
    Die Vasallenvölker, die in den Lücken zwischen den sechs Strahlarmen lebten, hatten geschworen, ihr Leben im Kampf zu geben, wenn die Albae es befahlen. Als Tribut für den Schutz, den sie bislang genossen hatten; jeder Barbar ab einem Alter von zwei Teilen der Unendlichkeit hatte sich zu melden.
    Und sie waren gekommen: ein Heer von vierzigtausend Kreaturen. Barbaren, Halb-Óarcos, Gnome.
    Caphalor und Sinthoras hielten voreinander an.
    »Hältst du sie für ebenso nutzlos wie ich?«, knurrte Sinthoras, die Rechte an den Speerschaft gelegt.
    Caphalor schätzte, dass er sie gern geköpft hätte. Allesamt. Unverzüglich. »Nun, sie würden sich gut zwischen den Óarcos machen, als Puffer gegen feindliche Reiterei. Oder als Ausputzer, um das Schlachtfeld nach dem Kampf von gegnerischen Überlebenden zu säubern.« Er blickte nochmals zu den Barbaren, deren unsichere, harte Gesichter ihre Gedanken verrieten: Sie spürten die Unzufriedenheit ihrer Herren. »Aber zum Angriff taugen sie nichts.«
    Sinthoras fluchte laut und ballte die Linke zur Faust. »Vierzigtausend Krieger, und die zehn Soldaten meiner Leibwache würden die Hälfte von ihnen spielend niedermähen!«, schrie er außer sich. »Wie konnte das geschehen?
WIE
?
«
    Caphalor wunderte sich nicht, dass der temperamentvolle Alb die Fassung verlor. Dessen Ehrgeiz sah das Ziel in Gefahr, das beste Heer auf die Beine zu stellen, das je in Dsôn Faïmon ausgehoben worden war. Sinthoras hatte durch die eigenen hohen Ansprüche und den Druck seiner politischen Freunde am meisten zu verlieren.
Soll er nur toben und Fehler begehen.
»Die Vorsteher der Vasallenvölker warten da drüben auf uns. Ich habe sie zusammenrufen lassen.« Er deutete auf das große Zelt in einer halben Meile Entfernung. »Wir werden mit ihnen besprechen, in welcher Verfassung die Krieger sind.«
    »Das, was ich sehe, genügt mir. Ich muss mir das Geseiere der Vorsteher nicht anhören und sie für die Lügenkunst bewundern«, grollte Sinthoras. »Diese Gestalten wissen ja nicht einmal, wie man ein Schwert führt oder einen Pfeil auf harmlose fünfzig Schritt ins Ziel lenkt.« Er deutete auf einen seiner Gardisten. »Du! Los, greif den Barbaren da an!«
    Der Gardist rührte sich nicht, während der ausgesuchte Barbar sich verkrampfte und Angst in seinen Augen aufflammte.
    Caphalor grinste.
Ein weiterer Fehler.
Die Leibwache gehorchte eben nur ihm. »Ich denke, wir können darauf verzichten, das Blut des jungen Barbaren zu vergießen. Wir wissen beide, dass er gegen einen Alb fallen würde.« Er lenkte den Nachtmahr auf das Zelt zu. »Lassen wir sie Übungen machen, bis wir zurückkehren.«
    Sinthoras schnaubte und preschte auf seinem Tier davon, die Garde

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