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Legion der Morgenroete

Legion der Morgenroete

Titel: Legion der Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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„Wie war's, wenn ich jetzt eure Geschenke brächte?"
    „Wir haben nichts dagegen, Meister Fank."
    „Habt die Güte und stellt mir ein paar Diener zur Verfügung. Das Zeug ist entsetzlich schwer. Ich brachte es auf zwei Pferden hierher."
    Ein paar Minuten später kehrte Fank mit zwei Dienern zurück. Jeder von ihnen, auch er selbst, trug zwei sorgfältig mit Tuch umwickelte Gegenstände, die sie auf dem Boden abstellten.
    „Öffnet sie, meine Herren", lud Fank die Freunde ein.
    Hawkmoon bückte sich und rollte die Stoffstreifen eines der Geschenke auf. Er blinzelte unwillkürlich, als ihm strahlende Helligkeit entgegenschlug und sein eigenes Gesicht sich ganz deutlich widerspiegelte. Überrascht riß er den Rest des Stoffes herunter und starrte erstaunt auf den Gegenstand zu seinen Füßen. Auch die anderen waren sprachlos.
    Die Geschenke waren sechs Streithelme, die den ganzen Kopf bedeckten und auf den Schultern aufsaßen. Sie waren aus einem ihnen völlig unbekannten Metall gefertigt, glänzender als der feinste Kristallspiegel. Von zwei Augenschlitzen abgesehen, war die Vorderseite völlig glatt, ohne jegliche Verzierung, so daß, wer immer auch in ihre Nähe kam, sein eigenes Spiegelbild sah. Die Rückseite hatte eine Art Kamm, kunstvoll ziseliert. Hawkmoon erkannte schnell, wie nützlich ein Helm wie dieser im Kampf sein würde, denn der Gegner wurde zweifellos durch sein eigenes Spiegelbild abgelenkt und mußte den Eindruck haben, gegen sich selbst zu kämpfen!
    Hawkmoon lachte laut. „Wer immer diese Helme auch erfunden hat, kann nur ein Genie sein! Sie sind die schönsten und nützlichsten, die ich je gesehen habe!"
    „Probiert sie an", forderte Fank sie auf und grinste zurück. „Ihr werdet feststellen, daß sie genau passen. Sie sind die Antwort des Runenstabs auf die Tiermasken des Dunklen Imperiums."
    „Wie werden wir wissen, welcher wem gehört?" fragte Graf Brass.
    „Ihr werdet es feststellen", versicherte ihm Fank. „Ihr habt ohnehin den richtigen geöffnet, den mit dem Kamm aus Messing."
    Graf Brass lächelte und stülpte sich den Helm über. Hawkmoon blickte ihn an und sah sein eigenes Gesicht, mit dem stumpfen Schwarzen Juwel in Stirnmitte, ihm ein wenig verdutzt entgegenstarren. Hawkmoon zog seinen Helm über, der einen goldenen Kamm hatte. Als er nun Graf Brass aus den Augenschlitzen betrachtete, schien es zuerst, als spiegelte der Helm des Grafen ihn nicht mehr wider, bis er erkannte, daß die Reflexionen im Gegenteil jetzt unendlich waren.
    Auch die anderen trugen nun ihre Helme. D'Avercs hatte einen blauen Kamm, und Oladahns einen scharlachroten. Alle lachten zufrieden.
    „Ein götterwürdiges Geschenk, Meister Fank", sagte Hawkmoon und nahm seinen Helm wieder ab. „Ein großartiges Präsent. Aber was ist mit den beiden übriggebliebenen Helmen?"
    Fank lächelte geheimnisvoll. „Ah - ah, ja - sie gehören denen, die sie haben möchten."
    „Einer für Euch?"
    „Nein, nicht für mich, nein. Ich muß gestehen, daß ich jegliche Art von Rüstung ablehne. Sie ist unbequem und erschwert mir nur die Handhabung meiner alten Streitaxt hier." Er deutete mit dem Daumen auf die schwere Waffe, die an einem Strick über seinen Rücken hing."
    „Aber wem mögen dann die beiden anderen Helme gehören?" fragte nun auch Graf Brass und schlüpfte ebenfalls aus seinem Helm.
    „Ihr werdet es wissen, wenn ihr es wißt", orakelte Fank. „Und dann werdet ihr es für selbstverständlich halten. Und wie geht es den Leuten von Burg Brass?"
    „Ihr meint die Bürger auf dem Hügel?" fragte Hawkmoon. „Einige von ihnen starben bedauerlicherweise an den Auswirkungen der mysteriösen Gongschläge, die uns in unsere eigene Dimension zurückholten. Ein paar Häuser fielen ein, aber im großen und ganzen hatten wir Glück. Von der übriggebliebenen Kavallerie erlitt keiner Schaden."
    „Es sind an die fünfhundert Mann", erklärte d'Averc.
    „Unsere gesamte Streitmacht."
    „Aha", murmelte Fank und warf d'Averc einen Seitenblick zu. „Nun, ich muß mich wieder um andere Sachen kümmern."
    „Und welcher Art sind die, Meister Fank?" erkundigte sich Oladahn.
    Fank blieb stehen. „Auf den Orkneyinseln, mein Freund, stellt man keine solchen Fragen", erwiderte er abweisend.
    „Habt Dank für die Geschenke." Oladahn verbeugte sich. „Und verzeiht meine Neugier."
    „Eure Entschuldigung ist akzeptiert."
    „Ehe Ihr aufbrecht, Meister Fank, möchte auch ich Euch in unser aller Namen für diese

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