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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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blinden Augen und bebenden Nüstern rannten sie und nahmen gierig jede Witterung auf. Der Schopf langen, schwarzen Haares verbreiterte sich unterhalb des Halses und ging über die Schulterblätter bis hinunter zu ihren schmalen Hüften. Den Oberkörper nach vorn gebeugt und den Rücken derart abgeflacht, als hätten sie kein Skelett, stießen sie ihr grauenerregendes Brüllen aus, das fürchterliche Maul so weit aufgerissen, als würde der Schädel zerplatzen. Zähne mit Widerhaken ragten aus ihren Kiefern, und dort, wo sie aus dem grauen Zahnfleisch ragten, quoll Blut hervor. Ihre ehemals zartrosafarbene Haut war von einem feinen, braunen Flaum bedeckt, was die Haut aussehen ließ, als wäre sie von der Sonne gebräunt.
    Was Tod beim Anblick der Rotte am meisten erfreute, war jedoch der Eine, die Bestie, die den anderen als Letzte folgte wie ein wahres Monster von einem Rudelführer, der seine sabbernde Meute vor sich hertreibt.
    Nichts an diesem Wesen, das einst Richard Robinson gewesen war und jetzt auf den Namen Leviathan hörte, war noch menschlich, bis auf den Hass, der in dieser neuen Gestalt genauso heiß brannte wie in der alten. Sein Körper war mit dicken Schuppen bedeckt, nicht so glatt und geschmeidig wie die Schlangenhaut von Tod, sondern kantig wie ein grobes Kettenhemd und von einem matten Schwarz, sodass er aus einer gewissen Entfernung so gut wie unsichtbar war. Sie schimmerten leicht im Licht der Sonne, blieben aber trotzdem stumpf wie die Farbe eines Blutergusses. Die Silhouette der Kreatur leuchtete von kleinen Flammen, einer lebendigen Schicht aus Feuer, die um ihren Körper züngelte.
    Die drei Reiter saßen auf ihren Pferden und wandten sich nach Osten in Richtung des endlosen Ozeans aus Gestrüpp, während die von ihnen geschaffenen Monster sich vor ihnen versammelten. Tod nickte, und das Rudel, wie er selbst sie nannte, stieß wie aus einer Kehle einen Schrei aus, der selbst Tods Sinne erschütterte. Reglos standen sie da, nur ihre Köpfe schwenkten hin und her, während sie mit ihrem sonarartigen Ortungssystem ihre Beute lokalisierten, ganz egal wo sie sich in dem undurchdringlichen Dickicht versteckt halten mochte. Eine der Kreaturen hob ihre flache Schnauze in die Luft und schnüffelte, um festzustellen, ob das, was sie »gesehen« hatte, korrekt war, dann stieß sie ein weiteres Brüllen aus. Der Leviathan stand daneben und folgte ihrer Blickrichtung ins Unterholz. Er erhob sich zu seiner vollen Größe und blähte seine Brust, dann beugte er sich nach vorn und schoss einen Magmastrahl aus seinen ausgestreckten Armen. Die gebündelten Flammen brannten sich in das Unterholz, das sofort Feuer fing.
    Etwas, das sich unter dem Dornengestrüpp versteckt gehalten hatte, stieß einen kreischenden Schrei aus, und die fledermausartige Kreatur neben Leviathan sprang vorwärts, jagte durch den flammenden Korridor, den sein Herr freigemacht hatte. Als der Jäger wieder aus dem Rauch auftauchte, hielt er ein Tier zwischen seinen Klauen, das aussah wie eine Kreuzung aus einem Hasen und einer Schildkröte. Das zappelnde Geschöpf hatte kein Fell, stattdessen war der ganze Körper bedeckt von Panzerplatten, die exakt dieselbe Farbe wie die Vegetation hatten. Die Bestie hielt ihre Beute hoch und stieß ein weiteres Brüllen aus, während das angesengte Tier strampelte und zappelte in dem Versuch, sich zu befreien. Mit seinen Krallen zerkratzte es zwar die Unterarme seines Peinigers, doch es war zwecklos. Lange Klauen drangen durch die Spalten zwischen den Panzerplatten, dann riss die Bestie den Panzer mit beiden Händen auseinander, legte das ungeschützte Fleisch darunter frei und schlug ihre Zähne hinein. Sie schüttelte den kreischenden Hasen wie ein Hund, bis das Tier keinen Laut mehr von sich gab, und warf die abgerissene Hülle beiseite. Als sie ihren Herrn wieder anblickte, war sie über und über mit Blut beschmiert.
    Tod nickte zufrieden, und wieder begann das Rudel zu heulen, nur dass Leviathan diesmal nicht wartete, bis seine Artgenossen ihre Beute lokalisiert hatten. Stattdessen schleuderte er seine Flammenstrahlen in alle Richtungen, bis der ganze Planet um sie herum in Flammen zu stehen schien. Tod riss an Botes Feuermähne und wendete seinen Hengst nach Westen, während er sich an dem beinahe menschlich klingenden Schreien der brennenden Tiere weidete.
    Verbrennt es , dachte Tod, während er donnernd zurück nach Denver ritt. Verbrennt alles .
    Als er sich noch einmal umdrehte, war der

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