Lehrer-Schueler-Konferenz

kann, weil seine Bedürfnisse unbefriedigt bleiben .
    Viele Schulleiter, die an unseren Kursen für Führungskräfte (Leader Effectiveness Training) teilnehmen, sagen, dass sie gar keinen Wert auf » sich aufopfernde« Lehrer legen, falls diese Aufopferung den Unterrichtsstil negativ beeinflusst. Sie wollen vielmehr Pädagogen, die ihre Rechte wahrnehmen und die sie über Probleme informieren. Denn der Erfolg eines Direktors hängt hauptsächlich vom Erfolg seiner Lehrkräfte ab. Schlechte Leistungen der Lehrer zahlen sich für ihn nicht aus, und er wird sich veranlasst sehen, eine Verbesserung der Situation herbeizuführen. Selbst unvernünftige Direktoren werden selten tatenlos zusehen, wie ihre Lehrer sie » links liegen lassen«. Sobald sie bemerken, dass ein Pädagoge sich wirklich ernsthaft bemüht, zur Berücksichtigung seiner Bedürfnisse Unterstützung von » höherer Warte« zu erlangen, gelingt es häufig, das Problem ganz reibungslos zu lösen, ehe der Lehrer seine Bemühungen in die Tat umsetzen muss.
    Liegt in der Anzahl Stärke?
    Lehrer stehen oft vor der Frage, ob eine Gruppe erfolgreicher sein kann als ein Individuum oder ob die Konfrontation mit einer ganzen Gruppe vom Direktor als » Überfall« betrachtet werden könnte.
    Natürlich kann in der Zahl Stärke liegen: Sie verdeutlicht dem Schulleiter, dass nicht nur eine Einzelperson, sondern mehrere von einem Problem betroffen und unzufrieden sind. Das Auftreten in einer Gruppe gibt den Lehrern auch mehr Mut, denn diese gewährt ein Gefühl von Sicherheit. Vor einer Gruppe wird der Direktor weniger zu Zornesausbrüchen neigen, und es ist höchst unwahrscheinlich, dass er zu einem Gegenschlag gegen die ganze Gruppe ansetzt.
    Betrachtet man eine derartige Situation nun einmal vom Standpunkt eines Schulleiters, so erscheint es verständlich, dass zumindest einige Direktoren sich durch die Konfrontation mit einer Lehrergruppe in die Enge getrieben fühlen könnten. Deshalb ist es manchmal ratsamer, zunächst einen Sprecher zu wählen, der dann als Repräsentant der Gruppe eine Lösung des Problems versucht. Der Sprecher könnte auch nur als Vorbote zur Aushandlung eines Termins für die gesamte Gruppe geschickt werden. Dies nimmt der Situation den Charakter eines Überfalls und gibt dem Direktor die Gelegenheit, sich darauf einzustellen.
    Achten Sie aber auf alle Fälle darauf, dass die Gruppe relativ homogen ist und mehr oder weniger dieselben Bedürfnisse hat. Sonst verpufft die Wirkung einer Gruppenaktion, da der Vorgesetzte sich mit zu vielen Einzelwünschen konfrontiert sieht. Wenn unterschiedliche Bedürfnisse zur Diskussion stehen, sind Einzelaktionen wesentlich sinnvoller. Dies ist eine geeignete Stelle, nochmals auf das Paradoxon eines Machtgebrauchs hinzuweisen: Sie können nicht Macht anwenden und dennoch Erfolg haben. Sobald nämlich ein Direktor meint, eine Gruppe wolle ihn erpressen oder durch ihre Zahl unter Druck setzen, wird die Gruppe ihren Einfluss verlieren.
    Wie man Besprechungen und Konferenzen effektiver gestalten kann
    Bei ihrem Versuch, das Schulklima zu verbessern, können Lehrer durch eine effektivere Teilnahme an Gruppenaktivitäten wie zum Beispiel Gesamtkonferenzen, Fachkonferenzen oder Arbeitsgruppen ihren Einfluss vergrößern. Im Großen und Ganzen haben Lehrkräfte Gruppen und Komitees gegenüber eine negative Einstellung. Diese entspringt der Erfahrung vieler Lehrer, dass zur Untersuchung eines Problems oft Gruppen gebildet werden, danach jedoch nichts geschieht. Es entsteht so der Eindruck, dass ein Entscheidungsprozess verhindert wird. » Gründen Sie ein Komitee, und dann können Sie das ganze Problem getrost vergessen« ist ein geflügeltes Wort in vielen Schulen. Lehrkräfte beklagen sich nicht nur über die Zeit- und Energievergeudung, die Konferenzen für sie bedeuten; viele glauben sogar an den Wahrheitsgehalt des alten Scherzes, der ein Kamel als ein von einem Komitee entworfenes Pferd definiert.
    In vielen Schulen sind Konferenzen tödlich langweilig und werden wie die Pest gemieden. Die meisten Schulen führen regelmäßig stattfindende Zusammenkünfte durch ( » Das war schon immer so«; » Der Direktor besteht darauf«).
    Schon allein die Anliegen solcher Konferenzen können entmutigen. Hier ein Beispiel: » Treffen des Kollegiums der