Lehrer-Schueler-Konferenz
eigentliche Problemâ die Sorge um seinen älteren Bruderâ zu kommen.
Schüler : (zögernd) Ich⦠ich denke, ich möchte vielleicht mit Ihnen über Herrn Larsen sprechen.
Rektor : Das klingt, als ob du dir nicht mehr sicher bist und es dir anders überlegt hast.
Schüler : Na, wenn er jemals dahinterkommt, dass ich mit Ihnen über ihn gesprochen habe, würde er sehr böse werden.
Rektor : Aha. Du hast Angst davor, was Herr Larsen tun würde, wenn ich ihm von dieser Unterhaltung erzählte.
Schüler : Ja.
Rektor : Ich werde niemandem etwas von dem erzählen, was du mir hier sagst, es sei denn, du bist damit einverstanden.
Schüler : (erleichtert) Das ist nett, denn ich habe schon genug Schwierigkeiten mit ihm. Wissen Sie, was er getan hat? Sehen Sie sich dieses Hemd an. (Zeigt auf sein Hemd, an dem ein Knopf fehlt und ein Riss am Knopfloch zu sehen ist.) Er packte mich und riss es kaputt. Meine Mutter wird sauer sein!
Rektor : Du hast Angst, dass sie sehr böse mit dir sein wird.
Schüler : Ja, sie schimpft immer mit mir, dass ich meine Sachen kaputt oder schmutzig mache. Sie wird mir nicht glauben, dass Larsen, oh, Herr Larsen, das zerrissen hat. Sie wird sagen: » Na, warum sollte ein Lehrer das wohl tun?« Ich werde ihr dann von dem Streit mit Kevin erzählen müssen, und dann wird sie sagen: » Du tust nichts anderes als dich prügeln und streiten.« Sie wird gar nicht mehr damit aufhören. Immer wieder: » Du prügelst und streitest dich nur.«
Rektor : Du hast es gründlich satt, das zu hören.
Schüler : (nickt) Es war nicht so schlimm, bis Alex aus dem Internat zurückkam. Kennen Sie Alex? Der ist früher auch einmal hier zur Schule gegangenâ bevor Sie kamen. Na, er kehrte jedenfalls zurück, zog in mein Zimmer, nahm mein ganzes Zeug und stopfte es in einen Karton im Schrank. Sie wissen schon, er riss alles an sich. Er denkt, er ist der Herr, so wie er meine Schwester und mich herumkommandiert, und Mama tut nichts dagegen. Sie sagt: » Irgendjemand muss euch beide auf Vordermann bringen, wenn euer Vater nicht hier ist.« Es ist ja nicht meine Schuld, dass Vater abgehauen ist.
Rektor : Du hast das Gefühl, alles hat sich nach Alexâ Rückkehr zum Nachteil verändert. Du bist nicht mehr ungestört und wirst mehr herumkommandiert.
Schüler : Genau. Mir geht es nicht so sehr ums Zimmer. Alex muss ja irgendwo bleiben, während er sich nach einem Job umsieht. Aber es ist bestimmt nicht mehr wie früher.
Rektor : Seit Alexâ Rückkehr ist es anders.
Schüler : Nein, ich meine als Vater da war und mit Alex alles in Ordnung. (Pause) Ich glaube, Alex nimmt irgendwas.
Rektor : Du meinst Drogen?
Schüler : Ja, manchmal ist er wirklich in Ordnung, wissen Sie, so wie früher. Manchmal aber ist er irgendwie wild, und dann geht er fort und bleibt lange Zeit weg, und wenn er zurückkommt, ist er ganz komisch, verstehen Sie, irgendwie nicht ganz da.
Rektor : Du hast irgendwelche Beweise, die dich misstrauisch machen.
Schüler : Ja. Zum Beispiel ist das Geld, das ich mir für einen FuÃball gespart habe, verschwunden.
Rektor : Du glaubst, Alex hat es genommen, um sich Drogen zu kaufen.
Schüler : Es geht mir gar nicht um das Geld. Mein alter FuÃball ist noch ganz gut.
Rektor : Du machst dir mehr Sorgen um Alex.
Schüler : Was soll ich denn machen? (Fängt an zu weinen.) Er wird erwischt werden oder nimmt eine Ãberdosis oder so was.
Rektor : Du hast Angst davor, was Alex passieren kann.
Schüler : Ja, und Mama kann ich nichts davon erzählen. Sie dreht durch und rennt zur Polizei oder so, und das macht es nur noch schlimmer.
Rektor : Du bist ziemlich sicher, dass deine Mutter nicht damit fertigwerden würde.
Schüler : Sie könnte es nicht. Haben Sie die Telefonnummer von dem Mann von der Drogenberatung, der hier in der Klasse gesprochen hat?
Rektor : Du meinst, er würde dir helfen oder dir sagen, wie man Alex helfen kann?
Schüler : Ja, aber ich habe den Zettel mit seiner Adresse verloren.
Rektor : Ich gebe dir einen neuen (nimmt ihn aus dem Ordner).
Schüler : Danke. Haben Sie ein Tempotaschentuch für mich? (Putzt sich die Nase und trocknet sich die Augen) Ich glaube, ich muss jetzt gehen. (Macht sich auf den Weg.) Oh, wegen des Hemdes, Herr Larsen hat es nicht absichtlich zerrissen. Er hat nur Kevin und mich festgehalten, um die Prügelei
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