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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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den ganzen Tag in der Warren-Sache im Gerichtssaal. Wir hatten nicht damit gerechnet, die Frau so schnell zu identifizieren.«
    In dem Vorraum gab es keinen Ventilator, und von der Second Avenue kam schwüle Luft herein. Aber ich schwitzte auch bei dem Gedanken, genau das getan zu haben, was Battaglia am wenigsten mochte - ihm als Letztem Bescheid zu sagen.
    »Diese Amber Bristol. Wie wurde sie umgebracht?«
    »Sie wurde erschlagen.«
    »Womit?«
    »Das wissen wir noch nicht.« Das war eine Antwort, die man dem Bezirksstaatsanwalt nie geben sollte.
    »Finden Sie’s heraus, ja? Die Presse hat bereits Wind von der Sache bekommen.« Battaglia zögerte. »Was ich Ihnen jetzt sage, ist streng vertraulich.«
    »Natürlich.« Ich ging hinaus auf den Bürgersteig und setzte mich an einen von Giulianos Tischen. Bei der drückenden Hitze wollte niemand im Freien essen.
    »Kennen Sie Herb Ackerman?«
    »Nicht persönlich. Ich habe ihn nur bei einigen Ihrer Pressekonferenzen gesehen.« Verdammt! Dass ihm einer der besten Enthüllungsjournalisten der Stadt bereits zum jetzigen Zeitpunkt der Ermittlungen auf die Finger schaute, war wirklich das Letzte, was Mike brauchte.
    »Er wird morgen früh in Ihr Büro kommen. Sie müssen mit ihm sprechen.«
    Battaglia wusste von dem Prozess gegen Floyd Warren. Die Tatsache, dass wir diesen, bereits zu den Akten gelegten Kriminalfall nach all den Jahren so spektakulär lösen konnten, war landesweit nicht unbeachtet geblieben, und der Fall hatte ihm bei seiner jüngsten Kampagne für die Aufhebung der Verjährungsfrist bei Vergewaltigungsdelikten im Bundesstaat New York als Musterbeispiel gedient.
    »Paul, morgen sagt meine Hauptzeugin aus. Ich bin um halb acht mit ihr verabredet.«
    Ich kannte den Bezirksstaatsanwalt gut genug, um zu wissen, dass Ackerman einer von Battaglias ältesten Befürwortern in der Redaktion der Tribune gewesen war, der wichtigsten Wochenzeitschrift der Stadt. Ich wusste auch, dass ihre Freundschaft vor zwei Jahren einen Dämpfer erlitten hatte, als Ackerman im Rahmen der Berichterstattung über einen selbst ernannten U-Bahn-Sheriff seine einflussreiche Kolumne dazu genutzt hatte, Kritik am Vorgehen der Staatsanwaltschaft zu üben.
    »Ich sage ihm, dass er um acht bei Ihnen sein soll«, sagte Battaglia. »Lassen Sie ihn ruhig warten. Eine Viertelstunde, bevor Sie in den Gerichtssaal gehen, reicht. Und denken Sie dran, dass er mir damals in der Metz-Sache in den Rücken gefallen ist.«
    Der Bezirksstaatsanwalt besaß ein unfehlbares Gedächtnis. Und er schöpfte seine Kraft zu einem Großteil aus seinem Bedürfnis, Revanche zu üben.
    »Ich habe ihm nichts zu sagen, Paul.« Es sah Battaglia nicht ähnlich, seine Leute bereits vor einem Prozess mit der Presse sprechen zu lassen. Er verstand es meisterhaft, zum richtigen Zeitpunkt Informationen zu streuen, die ich aber nicht besaß.
    »Er kommt nicht wegen einer Story, Alex. Dieses Mal sitzen wir am längeren Hebel.«
    »Warum? Was hat er?«, fragte ich.
    »Herb Ackerman hat ein Problem. Wie er sagt, war er ein Kunde von Amber Bristol.«

7
    Kerry Hastings führte mit zitternden Händen den Kaffeebecher an den Mund. Es war Mittwochmorgen, halb neun, und Mercer Wallace und ich gingen seit einer Stunde die Fragen mit ihr durch, die ich ihr im Zeugenstand stellen würde.
    »Dieses Mal wird es anders sein«, sagte ich zu ihr. »Wenn ich Ihnen das nicht versprechen könnte, würde ich Sie nicht zur Aussage drängen.«
    Vor fünfunddreißig Jahren hatte Hastings vor einer Jury im Prinzip die gleichen Fragen beantwortet, die ich ihr jetzt stellen wollte. Damals hatte sich das Kreuzverhör über zwei Tage gezogen, aber ich ging davon aus, dass die Taktik, die bei der ersten Verhandlung zugunsten von Floyd Warren gearbeitet hatte, dieses Mal keinen Erfolg haben würde.
    »Ich will ihn nicht wiedersehen, Alex. Ich habe jahrelang versucht, das Ganze zu vergessen. Sie können sich nicht vorstellen, wie schrecklich es für mich ist, mit diesem Mann wieder in einem Raum zu sein.«
    Kerry Hastings war eine der intelligentesten Zeuginnen, mit denen ich je zu tun gehabt hatte. Sie wusste, dass sie nur wenige Meter von dem Mann getrennt sein würde, der innerhalb von fünfundvierzig Minuten ihr ganzes Leben verändert hatte. Sie wusste, dass man sie bitten würde, ihren Vergewaltiger im Gerichtssaal zu identifizieren - obwohl der DNA-Beweis diesen Punkt überflüssig machte.
    »Ich weiß. Ich tue alles, was in meiner Macht steht, um es

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