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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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suchte unter den aufgestapelten Instrumenten nach etwas, das ein Kriegshammer sein mochte. Wenn sie nur eine Beschreibung dieser mysteriösen Waffe hätte, aber sie wusste nicht einmal annähernd, wie sie geformt sein mochte. Da war ein Streitkolben mit langen Dornen und eine Art Axt mit sehr schmalen Klingen, ein stachelbewehrter Morgenstern an einem langen Stiel und ein dreikantiger Streitkolben mit gekrümmten Spitzen, aber keiner davon löste in ihr ein Gefühl aus. Rebekka erwartete, dass sie etwas spüren würde, wenn sie etwas nahe kam, das von einem Drachen stammte. So war es zuvor immer gewesen. Aber sie spürte nichts, das auf dergleichen hingewiesen hätte. Ein Seufzer ließ sie innehalten. Anett kam langsam wieder zu sich, das verriet ihr schneller werdender Puls. Rebekka hob die Verletzte auf.
    Die Frau erschien ihr leicht wie eine Feder. Ein kräftiger Satz und sie stand mit Anett auf den Armen oben am Rand der eingebrochenen Decke. Rebekka fand den Weg hinauf mit Leichtigkeit. An der oberen Treppe musste sie kurz abwarten, bis die Wachen, die eben dort vorbeigingen, weit genug entfernt waren, dann schlüpfte sie hinaus. Das Zimmer von Anett de Facourt lag dicht neben ihrem eigenen. Sie legte die Verletzte auf dem Bett ab und setzte sich dann neben sie. Es dauerte noch eine Weile, dann schlug Anett die Augen auf. Sie erblickte Rebekka und stieß einen spitzen, kleinen Schrei aus, den die Vampirin mit der flachen Hand erstickte. „Ruhig, Madame, keinen Ton!“
    Anett de Facourt ließ sich wieder in die Kissen zurück sinken. „Wie …?“ Rebekka schnitt ihr das Wort ab. „Madame, Ihr dürft kein Wort über das verlieren, was heute Nacht passiert ist, habt Ihr verstanden? Ich weiß, dass Ihr mir nachgeschlichen seid und ich will Euch das nicht nachtragen. Ihr hattet einen Unfall und ich fand Euch zum Glück rechtzeitig. Mehr gibt es nicht zu sagen!“
    „Madame Rebekka, ich bin nicht dumm!“, erwiderte Anett. „Ihr seid in völliger Finsternis mit absoluter Sicherheit herumgelaufen und ich bin sicher, dass Ihr ...“ Rebekka legte einen Finger auf die Lippen der Französin. „Und ich bin sicher, dass Ihr intelligent genug seid, zu wissen, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die sich nicht so einfach erklären lassen! Ich verspreche Euch, Eure Fragen zu gegebener Zeit zu beantworten, doch ist diese Zeit noch nicht gekommen. Ich will Euch verraten, dass ich ein Geheimnis bewahre. Ein Geheimnis, so schrecklich, dass die Welt es um keinen Preis erfahren darf. Ich versichere Euch ebenfalls, dass es ein Geheimnis ist, das für Euch keines bleiben soll, doch werde ich Euch erst darin einweihen, wenn wir die Festung Crest wieder verlassen haben. Dann will ich Euch alles offenbaren. Versprecht mir bei Eurem Leben, dass Ihr Stillschweigen bewahren werdet, besonders unseren Gastgebern gegenüber. Wollt Ihr das tun?“
    Anett sah Rebekka trotzig an. „Und wenn ich das nicht will?“ Rebekka seufzte.
    „Ich hätte Euch auch dort unten liegen lassen können. Ihr verdankt mir Euer Leben. Schwört mir also, dass Ihr nicht über die Ereignisse der heutigen Nacht sprechen werdet! Ihr seid auf der Treppe ausgeglitten und habt Euch die Stirn aufgeschlagen. Sonst ist nichts geschehen.“ Rebekka erhob sich und ging zu der dem Bett gegenüberliegenden Wand, an der ein altes Wappenschild hing, über dem sich zwei Schwerter kreuzten. Sie nahm eines davon herab. Dann richtete sie die Klinge auf ihre Brust. „Seht her!“, befahl sie. „Und schreit nicht, wenn Ihr nun seht, was Ihr sehen werdet!“ Rebekka stieß sich die scharfe Klinge in die Brust, mitten hindurch, dass die Spitze am Rücken wieder austrat. Anett starrte sie mit geweiteten Augen an und schlug eine Hand vor ihren Mund. Rebekka stöhnte. Das Schwert konnte sie nicht töten, aber der Stich war schmerzhaft! Sie zog das Schwert wieder heraus, wischte die Klinge ab und hängte das Schwert an seinen Platz zurück. „Ich bin unsterblich.“
    „Hexerei!“, hauchte Anett atemlos. Rebekka lachte. „Nein, es ist ein Geschenk! Ich bin keine Hexe!“ Sie öffnete ihre Bluse und zeigte Anett das Kreuz an der silbernen Kette, das sie trug. Sie hob es an die Lippen, küsste es und schob es dann in den Ausschnitt zurück zwischen ihre Brüste. „In nomine patris et filii et spiritus sancti. Im Namen des Herrn, ich bin keine Hexe, ich bin eine Frau wie Ihr, die diese Macht erhalten hat, um die Menschen vor einer großen Gefahr zu schützen.“
    „Dann

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