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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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herumfuhren. Der Werwolf hatte sich so leise bewegt, dass selbst Rebekkas Vampirsinne ihn nicht bemerkt hatten. Hassan beugte sich vor und hob grüßend eine Hand. „Seid gegrüßt, Nazir Aslantasch! Ich hörte, Ihr habt Euch wacker gegen unsere Feinde geschlagen!“ Nazir sank auf die Knie. „Vergebt mir Meister, ich habe ...“
    „Ihr habt das Richtige getan!“, unterbrach ihn Hassan-i-Sabbah. „Ich habe hier einen Fehler gemacht, als ich Vlad unterschätzte und unterlag. Niemand außer mir hat einen Fehler gemacht.“
    „Jetzt noch ein ‚Te Absolvo‘!“, sagte von Steinborn sarkastisch. Hassan lächelte. „Ich habe niemandem zu vergeben und ich denke, Ihr auch nicht.“ Von Steinborn neigte den Kopf. „Touche!“, sagte er.
    „Auch ich grüße Euch. Euch alle!“ Halef Omar, der Schakalköpfige, trat hinter Nazir vor. Er hatte sich im Dunkeln gehalten. „Wer hätte gedacht, dass wir uns so schnell wiedersehen!“
    „Ein Abend der Überraschungen, wie mir scheint.“, sagte von Steinborn. „Setzen wir uns ans Feuer. Ich gehe und hole uns zu trinken.“ Er verbeugte sich mit einem Lächeln und ging ins Zelt. „Halef Omar, seid gegrüßt“, erwiderte Hassan den Gruß. „Ihr habt ein hübsches Feuer gelegt, hörte ich.“ Halef grinste mit seinem Schakalgesicht und entblößte seine Zähne. „Nicht feurig genug, denke ich, es hätte ruhig höher brennen können!“ Hassan lachte trocken.
    „Wo steckt Euer Freund, dieser Deutsche?“, wollte Hassan wissen. Halef deutete in Richtung der Festung. „Wir haben uns getrennt. Ich ging, um zu sehen, wer die Vampire angriff und Karl Stabener ging zurück, um den Brand neu zu entfachen. Er muss erfolgreich gewesen sein. Doch wo er sich nun aufhält, das kann ich nicht sagen. Ich hoffe, er hat überlebt.“
    Von Steinborn kam mit Wein und Wasser wieder und setzte sich zu den anderen. Rebekka hatte die ganze Zeit über an einen Wagen gelehnt dagestanden. Jetzt kam sie auch herüber und setzte sich neben von Steinborn. Die Anwesenden berichteten einander von ihren Erlebnissen, seit sie sich zuletzt gesehen hatten. Dann kam der Kernpunkt zur Sprache. Vlad Draculea, der Vampir.
    „Madame Rebekka hatte die, für mein Dafürhalten geniale Idee, Draculea weit draußen auf dem Meer zu enthaupten. Dort kann der Drache auf Meilen und Meilen keinen neuen Wirt finden.“
    „Wie würdet Ihr Draculea transportieren?“, sinnierte Nazir. Von Steinborn deutete auf den Vampir, der mit einem durchschossenen Schädel an den Pfahl hinter ihnen gekettet stand. „Ein Sarg, in dem wir ihn transportieren, wäre eine gute Tarnung. Wer würde in Zeiten der Pest schon einen Sarg öffnen? Und wenn, dann würden sie den toten Vlad sehen. So bringen wir ihn nach Constanta.“
    „Ein anderer Ort wäre wohl besser“, warf Nazir ein. „Constanta gehört jetzt den Osmanen. Doch kenne ich einen kleinen Ort an der Küste, Navodari. Dort werden wir ein Boot finden können, denke ich.“
    „Nicht wir“, sagte Rebekka entschieden. „Nur ich … und Hassan“, fügte sie schnell hinzu. „Alle anderen wären in Gefahr!“ Halef neigte den Kopf. „Das wissen wir, Madame Rebekka, aber wir werden Euch Geleit geben und versuchen, Euch Unbill vom Halse zu halten!“
    „Dann sei es so“, bestätigte Rebekka. „Ihr bringt uns zum Meer und dort trennen sich unsere Wege.“
    „Und was machen wir mit der Totenarmee?“ Von Steinborn erhob sich und sah in die Runde. „Ein Werwolf, ein Schakal, das wird unterwegs schon für Aufsehen sorgen. Ich rate, dass auch Ihr Euch zurückverwandelt, meine Herren, so wie ich es tat. Und wir können die Toten nicht unbeaufsichtigt hierlassen! Was bedeutet, dass entweder einer hierbleiben muss, der Hassans Blut in sich trägt, oder dass wir die Toten erlösen müssen … aber wie machen wir das?“
    „Ein weiterer Tropfen meines Blutes müsste sie zurückverwandeln. So ist es immer gewesen, bei all meinen Assassinen. Nur unser Freund Halef Omar macht da eine Ausnahme. Er hat zu viel auf einmal getrunken … Er wird immer so bleiben, wie wir ihn hier vor uns sehen.“ Halef knurrte und machte eine abwehrende Geste. Von Steinborn rieb sich die Stirn. „Aber sollten wir sie freigeben? Jetzt? Die Vampire auf Poenari werden nicht auf der Festung bleiben, wenn sie fort sind! Und sie hören nur auf die Befehle von jemandem, der ihr Blut teilt!“
    „Dann werde ich diese Aufgabe übernehmen“, sagte Halef Omar. „Ich bin vom gleichen Blut wie sie. Nach Eurer

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