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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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erneut zu. „Eine sehr gute Idee!“, lobte Halef Omar. „Wie viele haben wir davon?“ „Etwa vierzig, schätze ich.“, antwortete Stabener. „Aber ich werde sehen, ob ich mehr finden kann.“ Halef nickte ihm zu. „Das wäre gut“, sagte er. „Die Vampire heilen, wenn man den Pfahl wieder herauszieht. Wir müssen sie stecken lassen. Also brauchen wir einen für jeden Vampir, im Idealfall.“
    „Mehr wären besser“, entgegnete Stabener, legte den letzten zugespitzten Stab zu den anderen an die Bordwand und ging, nach mehr brauchbaren Stangen zu suchen. Hassan und von Steinborn hatten kleine Tongefäße gefunden, die in einer Kiste lagen. Die kleinen Amphoren waren für Duftöle oder dergleichen gedacht gewesen und hatten nach einem Sturm als Strandgut am Strand gelegen. I-Sabbah füllte die Fläschchen mit Steinöl und von Steinborn verschloss die Amphoren mit einem Stopfen aus Leinenbinden. Einen Zipfel ließ er heraushängen. Er wendete jedes Tongefäß nach dem Verstopfen, bis der Zipfel sich mit dem Petroleum vollgesaugt hatte. Sie hatten damit achtundzwanzig Brandgranaten, die sie unter die angreifenden Vampire werfen konnten und die zugleich die Barrikaden in Brand setzen würden.
    Rebekka hatte die Gegend um den Hafen herum im Auge behalten. Der Sturm pfiff und orgelte in den Ohren und der Regen nahm ihr die Sicht, aber wenn überhaupt jemand das Nahen der Vampire rechtzeitig bemerken konnte, dann sie. Aber da war nichts außer dem Regen. Das Dorf lag da wie ausgestorben. Die enthauptete Leiche des hinterhältigen Fischers hatte sie in einer Senkgrube entsorgt. So schnell würde ihn dort niemand finden. Die Zeit verstrich und Rebekka hatte Vlads Heilungsprozess vor Augen. Die Wunde musste sich derweilen fast ganz geschlossen haben. Vielleicht noch eine halbe Stunde, dann würde der Pfähler wieder erwachen.

77. Kapitel
    Erwachen! Vlad schlug die Augen auf. Sie hatten ihn gefunden! Er war wieder frei! Der Gestank, der von den Untoten ausging, schien ihm wie Weihrauch zu sein. Sie hatten den Deckel vom Sarg genommen und den Pfahl aus seiner Brust gezogen. So, wie er es von ihnen verlangt hatte. Draculea setzte sich auf. Er brannte innerlich. Er brauchte Nahrung! Wie lange hatte er nichts getrunken? Seine Augen funkelten bösartig. Er strich die schwarzen Haare aus der Stirn und erhob sich.
    Die Vampirsklaven hatten ihn aus dem Ort herausgebracht. Draculea sah durch den Vorhang aus Regen zum Dorf hinüber. Dort war Nahrung. Nur ein paar Schritte entfernt. Er hatte Durst und seine Vampire ebenfalls. „Lasst uns trinken!“, flüsterte er leise und die Vampire setzten sich in Marsch. Draculea ging vorneweg vor ihnen her. Das Dorf war ihnen schutzlos ausgeliefert. Die Türen der Häuser waren kein Hindernis für die ausgehungerten Vampire.
    Vlad trat die Tür des ersten Hauses ein, auf das er traf. In der Wohnküche fand er die kleine Familie, der das Haus gehörte. Vlad brach dem Vater der beiden Kinder im Vorbeigehen den Hals. Die Mutter trank er leer und zerriss sie danach. Keine weiblichen Vampire. Dann vergriff sich der Vampir an den beiden Kindern, die sich zitternd vor Angst hinter dem Ofen verkrochen hatten. Draculea fühlte, wie seine Kräfte wiederkehrten. Wie seine Macht wieder zunahm. Wie seine Wut zurückkehrte.
    Er trat hinaus in die Gasse. Seine Vampire löschten ihren Durst an den Dörflern. Sie würden keinen am Leben lassen. Vlad stapfte durch den Schlamm, der sich mit dem vergossenen Blut der Dorfbewohner mischte, hinunter zum Strand. Er kannte ihren Plan. Die Sekunden, die er gehabt hatte, zwischen Tod und Untot, waren Zeit genug gewesen, den einen oder anderen Gesprächsfetzen aufzuschnappen. Zu seinem Glück waren seine Gegner sehr redselige Leute. Sie hatten alles und jedes besprochen, wieder und immer wieder. Und er hatte gelauscht.
    Sie wollten ihn aufs Meer hinausbringen und dort abschlachten. Wie einen gemeinen Mörder, ohne Zeugen, hinterhältig! Aber ihr Plan hatte darauf beruht, dass er wehrlos in seinem Sarg liegen würde. Jetzt war alles anders als seine Feinde geplant hatten. Vlads Gesicht war zu einer Grimasse reinen Hasses verzerrt. Er stand an der Kaimauer und starrte zum Hafen hinüber. Dort würden sie auf ihn warten. Diese Verräter, diese Ratten, die glaubten, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen, die sich anmaßten, ihn zu verurteilen! Vlads Zorn steigerte sich von Augenblick zu Augenblick. Kochte in ihm. Brodelte und fraß ihn auf.
    Er rief seine

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