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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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fluchte er aus ganzem Herzen. „Kann denn nicht ein einziges Mal alles glatt laufen?“
    „Wir haben drei Stunden, vielleicht etwas mehr, bis Vlads Wunde geheilt sein wird. Dann werden die Vampire uns angreifen. Vlad wir sich rächen wollen.“, berichtete Hassan weiter. „Er wird Euch finden, wo immer Ihr seid, das ist Euch klar?“ „Natürlich“, sagte von Steinborn mit gedämpfter Stimme. „Schon als Mensch hätte Vlad nach Rache geschrien, umso mehr jetzt, da er zum Ungeheuer geworden ist!“
    „Was können wir tun?“, fragte Stabener. „Was haben wir, das gegen solch eine Kreatur auch Wirkung zeigt?“ „Wir haben den Kriegshammer“, sagte von Steinborn, „Rebekka hat ihn wieder.“ Ein kurzer Seitenblick galt Hassan. „Ich habe nur gute Absichten gehabt!“, murmelte der Alte vom Berge. „Und ich habe nichts gesagt, Herr der Assassinen.“, sagte von Steinborn leise.
    „Vielleicht haben wir noch etwas ...“, mischte sich nun Halef Omar ein. „Ich fand es neben den Leichen von Ordensbrüdern, die sich mit Draculea anlegen wollten und den Kürzeren gezogen haben. Sie führten etwas Seltsames mit sich. Seht selbst ...“ Halef kletterte umständlich an Bord. Er zog den Kasten aus dem Umhängebeutel an seiner Hüfte und reichte ihn von Steinborn. Der Freiherr klappte den Kasten auf und zog erstaunt die Brauen hoch. „Eine seltsame Waffe, findet Ihr nicht?“, fragte Halef. Von Steinborn klappte den Deckel wieder zu. „Eine Selbstmordwaffe … sehr ungewöhnlich. Aber interessanter sind die Bolzen. Habt Ihr sie Euch angesehen?“ Halef und Stabener schüttelten die Köpfe. „Nein.“
    Von Steinborn schlug den Deckel wieder auf und drehte den Kasten, damit alle hineinsehen konnten. „Seht Euch die Spitzen der Bolzen an. Ich denke, das könnte Sternenmetall sein. Ich sah schon welches und dieser matte Glanz kommt mir bekannt vor. Aber noch interessanter ist das Material, aus dem beide Bolzen gemacht wurden. Seht sie Euch noch einmal an!“ Halef und Stabener starrten auf die Bolzen, die in den Führungen der Armbrust lagen, gehalten von massiven Federn. „Elfenbein?“, vermutete Stabener. „Knochen“, antwortete von Steinborn. „Ich denke, dass die Bolzen aus den Gebeinen eines Drachen gemacht wurden. Und wir wissen, was geschieht, wenn Teile eines getöteten Drachen in einen lebenden, nun, sagen wir, eingeführt werden!“
    „Wäre möglich“, brummte Stabener pragmatisch. „Aber ich möchte es nicht sein, der das Ding abfeuert!“ „Das will wohl niemand, aber die Bolzen selbst sind eine gute Waffe, denke ich“, warf Hassan ein. „Wer sagt, dass wir sie mit der Armbrust verschießen müssen?“ „Dieser Vorschlag erscheint mir schon wesentlich besser“, schmunzelte Stabener. „Was können wir noch tun, in so kurzer Zeit?“ „Wir können uns verbarrikadieren“, rief Rebekka und sprang an Bord. Es wurde ein wenig eng auf dem Deck. „Wir sollten auf dem Schiff bleiben. Wir bauen auf der Kaimauer alles Brennbare auf, das wir finden und zünden es an, wenn die Vampire kommen.“ „Dann brauchen wir Öl. Viel Öl und trockenes Holz in Mengen. Hier ist alles so verdammt nass, dass man glauben könnte, man wäre im versunkenen Atlantis! Wasser, wohin man sieht!“, schimpfte Hassan und hob drohend die Faust gen Himmel, zu den grauen Regenwolken hinauf. „Beruhigt Euch, Wüstensohn, und bedenkt, dass Vampire das Wasser verabscheuen.“ Von Steinborn klopfte auf Hassans Rücken. „Habt Ihr Eure Kleidung zerrissen?“ Der Schnitt auf Hassans Rücken hatte sich geschlossen ohne eine Narbe zu hinterlassen. „Lasst uns in den Schuppen nachsehen, ob wir etwas Brennbares finden können.“
    Die Barrikade fiel nicht so groß aus, wie von Steinborn sie gern gehabt hätte. Dazu kam, dass der Regen eher stärker als schwächer wurde und der Sturm an Heftigkeit immer mehr zunahm. In einem der Schuppen hatten sie Fässer mit Tran gefunden, in einem anderen Teer und Steinöl, mit dem die Fischer ihre Boote kalfaterten. Das würde auch bei Regen brennen. Zwei Fässer platzierten sie neben dem Aufgang zu ihrem Boot, die anderen entleerten sie über das aufgestapelte Gerümpel.
    Stabener hatte in einem Schuppen Holzstangen gesehen, an denen die Fischer Reusen befestigten. Er holte die Stangen und halbierte sie mit ein paar Schwerthieben. Dann spitzte er sie an beiden Enden an. „Ihr erinnert Euch?“ Er ließ den Stab um die Hand wirbeln und stach nach vorn, nach hinten, drehte sich und stieß

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