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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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Wesen, nicht weit von ihr entfernt. Hätte sie nicht auf ihr Gefühl gehört, wäre sie mitten in sie hineingelaufen. So leise sie konnte ging sie weiter. Dann vernahm sie eine Stimme, tief und seltsam kratzig. Die Gruppe von Wesen musste direkt vor ihr sein. Rebekka duckte sich hinter einen Busch und spähte in die Richtung, aus der sie die Stimme vernommen hatte.
    Auf einer kleinen Lichtung standen fünf Wölfe und ein Mensch. Dann erkannte sie, dass es sich nicht um Wölfe handelte, auch wenn die Wesen Wölfen ähnelten. Und der Mensch war kein Mensch. Die Kreatur hatte zwar den Körper in Gestalt eines Menschen, doch war sie von Fell bedeckt und an Stelle eines Menschenkopfes trug sie den Kopf eines hundeähnlichen Wesens. Ein Schakal. Georgios hatte solche Wüstenschakale gesehen. Er hatte auch Arabisch sprechen gelernt und so verstand Rebekka, was das Schakalwesen sagte. Es sprach zu den Wolfsähnlichen von einem, der fliegen konnte und dem e s schneller folgen könnte als es die Wolfsmenschen konnten. Es sagte, es würde vorgehen.
    Die Wolfsähnlichen würden dem Geruch folgen und später zu ihm stoßen. Dann wandte sich das Schakalwesen um und rannte mit erstaunlicher Geschwindigkeit los, sicher so schnell wie Rebekka laufen konnte. Einen Augenblick später setzten sich die Wolfswesen in Bewegung und folgten dem Schakalköpfigen. Rebekka wartete noch einen Augenblick, dann lief sie zu von Steinborn zurück. Der Freiherr sah sie fragend an, als sie auf ihr Pferd stieg.
    „Da sind noch andere unterwegs, die nicht aus der Menschenwelt stammen und sie nehmen die gleiche Richtung, wie mir scheint, die von Segescin eingeschlagen hat. Wir müssen uns beeilen!“ Sie gab dem Pferd die Sporen und das Tier setzte sich in Bewegung. Rebekka war klar, dass die Tiere niemals so schnell sein konnten wie der Schakalköpfige, aber sie wollte von Steinborn nicht allein lassen. Sie wollte nicht allein sein. „Was für andere?“, fragte von Steinborn, der sich über Rebekkas Wortwahl wunderte. „Ich weiß es nicht“, antwortete Rebekka und legte die Stirn in Falten. „Einer war ein Mensch mit dem Kopf eines Schakals und er war über und über mit Fell überzogen. Die anderen waren mehr wie Wölfe, aber dann wieder auch nicht. Als seien sie eine Mischung aus Mensch und Tier.“ Von Steinborn knurrte.
    „Werwölfe?“ Er hatte bei seinen Studien der Geheimnisse der Drachen auch von Werwölfen gehört und über sie gelesen. Es gab sie also wirklich! Er hatte das bisher bezweifelt, aber wenn Rebekkas Beschreibung richtig war, dann waren die Wesen, die sie gesehen hatte, Werwölfe. Aber einer mit Schakalkopf? Die alten Ägypter, die Erbauer der Pyramiden hatten einen schakalköpfigen Gott angebetet, den sie Anubis genannt hatten. Konnte es sein, dass es auch dieses Wesen gab? Und wenn, war es ein Gott? Eine Gottheit, die auf der Erde wandelte? Von Steinborn hatte schon Schwierigkeiten, an den Gott der Christen zu glauben, wie dann an einen altägyptischen Gott! Der Krieg hatte ihn gelehrt, dass es keinen Gott geben konnte. Nicht den Gott, den die Kirche propagierte! Und wenn es ihn gab, so scherte er sich nicht um das, was auf Erden geschah.
    Aber einen altägyptischen Gott konnte er noch viel weniger akzeptieren. Es musste etwas anderes sein, eine andere Art von Wesen … eine, von der er nie zuvor gehört oder gelesen hatte. All das war doch sehr bedenklich.

27. Kapitel
    Hassan-i-Sabbah flog über den Dächern des Dorfes hin, das dort errichtet worden war, wo die Festung einst gestanden hatte. Er wusste, dass seine Assassinen und Halef Omar erst in zwei oder drei Stunden bei ihm sein konnten. Er spürte sein Blut, wo auch immer es war. Ein zweiter Tropfen seines Blutes würde ihnen ihre ursprüngliche Form wiedergeben, wenn sie denn erst hier waren. Er wollte die Zeit bis dahin gut nutzen. Es war die eine Sache, das Dorf zu finden. Die andere war es, den Zugang zu den Gewölben zu finden. Hassan musterte die Siedlung. Ein armseliges Dorf!
    Selbst für diese nicht mit Reichtum gesegnete Gegend war das Dorf ein wahres Elend. Nur die Hälfte der Häuser hatte noch ein Dach. Die anderen Gebäude waren dem Zerfall preisgegeben. Der Zugang musste irgendwo in einem der verlassenen Häuser liegen. Er hatte erfahren, dass Leopold in dem Verlies des Drachen gewesen war. Soviel hatte der Überlebende sagen können. Das Haus war also sehr wahrscheinlich nach nicht bewohnt. Hassan landete auf einer Wiese neben einem verfallenen Stall.

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