Leicht und locker kommunizieren
Wellenlänge, eine gewisse Ähnlichkeit, wenn auch vielleicht nur in einem einzigen Punkt. Vielleicht haben Sie nur den gleichen Humor oder die gleichen Ansichten über den Sinn des Lebens. Vielleicht haben Sie ähnliche Manieren oder ein ähnliches Taktgefühl wie die andere Person. Oder Sie sprechen auf eine ähnliche Art und Weise. Wir brauchen für eine gemeinsame Wellenlänge keine hundertprozentige Übereinstimmung. Es reichen wenige Annäherungen, um sich mit jemandem gut zu verstehen.
SO STELLEN SIE EINE GEMEINSAME WELLENLÄNGE HER
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit ganz und gar auf die andere Person. Lassen Sie sich nicht ablenken. Seien Sie offen für das, was Sie bei Ihrem Gegenüber wahrnehmen.
Achten Sie auf alles, was die andere Person Ihnen zeigt. Besonders wichtig ist, wie Ihr Gegenüber redet, die Wortwahl (einfache oder komplizierte Worte), das Sprechtempo (schnelles Rattern oder viele Pausen) und die Körpersprache. Achten Sie auf die Bewegungen.
Sie können auch spüren, welche Stimmung oder Laune Ihr Gegenüber ausstrahlt. Kommt der Betreffende aktiv auf Sie zu? Oder ist die Person zögerlich, leicht in sich gekehrt? Für die gemeinsame Wellenlänge ist es wichtig, dass Sie sich dieser Art angleichen und sich nicht total gegensätzlich verhalten.
Alles, was Sie vom anderen merken, ist eine Schwingungswelle, die von dieser Person ausgeht. Lassen Sie innerlich zu, dass in Ihnen etwas Vergleichbares aufsteigt, wie beispielsweise eine ähnliche Stimmung oder eine ähnliche Art zu sprechen.
Suchen Sie in Ihrer Persönlichkeit nach einem Teil, der dem entspricht, was Ihr Gegenüber ausstrahlt. Bringen Sie diese Seite Ihrer Persönlichkeit nach vorn, in den Kontakt.
An dieser Stelle möchte ich Sie auf Ihre grundlegende Freiheit hinweisen. Jedes Kommunikationswerkzeug, das Sie beherrschen, dürfen Sie selbstverständlich auch nicht anwenden. Das gilt auch für die gemeinsame Wellenlänge. Es
gibt Situationen, da wäre eine gemeinsame Wellenlänge mehr schädlich als nützlich. Hier eine kurze, unvollständige Liste.
GEMEINSAME WELLENLÄNGE? NEIN DANKE!
Vermeiden Sie eine gemeinsame Wellenlänge mit der Person, die Ihnen gerade eine geballte Faust unter die Nase hält und droht, Sie zu Brei zu schlagen.
Schluss mit Wellenlänge, wenn Ihr Gegenüber betrunken ist und Ihnen anbietet, Sie im Auto nach Hause zu fahren.
Keine gemeinsame Wellenlänge mit dem Typen, der Sie im heiteren Tonfall runtermacht, verleumdet oder beleidigt.
Auch keine gemeinsame Wellenlänge mit dem Menschen, der Sie zu einem Bankraub überreden will.
Und ebenfalls keine gemeinsame Wellenlänge mit dem Typen, der gerade dabei ist, durchzudrehen.
Immer wenn sich Ihr Gegenüber grausam, feindlich oder sehr seltsam verhält, ist es zuerst wichtig, dass Sie sich schützen. Die gemeinsame Wellenlänge gehört dorthin, wo Sie kooperieren, flirten, feiern, tanzen, zusammenarbeiten, beraten oder unterrichten wollen. Mit dem Destruktiven müssen Sie nicht in Resonanz gehen.
Totenköpfe im Kinderzimmer
Ich habe Ihren Vortrag mit Interesse gehört und möchte Ihnen dazu noch eine persönliche Frage stellen. Sie sprachen über die Wichtigkeit einer guten Wellenlänge zum anderen. Im Moment gibt es bei uns familiäre Spannungen, vor allem mit meinem Sohn. Mein Sohn ist fünfzehn Jahre alt und er war bisher ein sehr guter Schüler. Er hat sich in den letzten Monaten von uns, meiner Frau und mir, weit entfernt. Mein Sohn hört sehr aggressive Musik, er trägt vorwiegend schwarze Kleidung und er hat sein Zimmer umgestaltet. Eine Wand hat er schwarz gestrichen, an den übrigen Wänden hängen Poster mit Totenköpfen, Grabsteinen, Skeletten und Ähnlichem. Beunruhigend ist auch, dass er sich mit seinen Freunden neuerdings spät am Abend auf dem Friedhof trifft. Auf Nachfragen hat mein Sohn mir erklärt, das wäre Gothic. Das ist offenbar ein morbider Totenkult.
Meine Frau und ich haben im Moment keine gemeinsame Wellenlänge zu unserem Sohn. Wir sind angesehene Mitglieder unserer Kirchengemeinde und das Verhalten unseres Sohnes ist dort bereits aufgefallen.
ICH KANN IHRE BESORGNIS VERSTEHEN. Ihr Sohn ist offenbar dabei, sich von seinen Eltern abzulösen. Manche Kinder und Jugendliche schaffen diesen Ablösungsprozess nur, indem sie sich radikal anders benehmen als ihre Eltern. Sie wählen gegenteilige Überzeugungen und oft auch ein gegensätzliches Verhalten. Dadurch entstehen in der Familie zwangsläufig Reibereien. Ich habe oft den Eindruck,
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